Einleitung
Die hier vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Runenkunde im Dritten Reich und deren Steuerung durch den Nationalsozialismus. Im zweiten Kapitel skizziere ich die Grundlagen für die Entwicklung einer Runensymbolik, wobei ich dabei von der völkisch-esoterischen Bewegung als richtungsweisend ausgehe. Im dritten Kapitel behandle ich die Unterschiede und Ähnlichkeiten der Theorien einiger mir als repräsentativ für die damalige Forschung erscheinenden NS-Runenkundler über die Entstehung des Runenalphabets. Im Folgenden erläutert das vierte Kapitel die Bedeutung der Runen im Dritten Reich anhand ihrer Verwendung als Sinnzeichen bei gesellschaftlichen Feiern und innerhalb politischer Organisationen. Anschließend gehe ich im fünften Kapitel auf die Institutionen zur Erforschung und Popularisierung der Runen näher ein, indem ich jeweils die Struktur, die Zielsetzung und die Charakteristika des Amtes Rosenberg, des Ahnenerbes und der SS darzustellen versuche. Abschließend gelange ich im fünften Kapitel zu einer eigenen Beurteilung zum Missbrauch der Runen.
Als zentrale Informationsquellen dieser Arbeit zähle ich aufgrund ihrer umfassenden Darstellung und der breiten Quellenlage, auf die sie sich stützen, die Arbeiten von Ulrich Hunger und Karlheinz Weissmann. Zu Weissmann möchte ich noch anmerken, dass mir seine rechtspolitische Einstellung bei der Lektüre seines Buches vor Augen war und ich mich um eine kritische Auseinandersetzung bemüht habe. Ferner zog ich die Arbeit Katers über das Ahnenerbe hinzu und benutzte das Buch von Fest in Bezug auf die SS und die Figur Heinrich Himmler. Mit Guido Lists „Geheimnis der Runen“ erhielt ich Einblick in die völkisch-okkulte Lehre. Andersson und Enoksen beleuchten das Thema aus schwedischer Sicht und bieten jeweils eine auf den Punkt gebrachte Zusammenstellung der wesentlichen Fakten das Thema betreffend.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen für die Entwicklung der Runensymbolik im Dritten Reich
- 3. Die Entstehung des Runenalphabetes nach nationalsozialistischer Auffassung
- 4. Die Bedeutung der Runen im Dritten Reich
- 5. Institutionen zur Erforschung und Popularisierung der Runen
- 5.1. Das Amt Rosenberg
- 5.2. Das Ahnenerbe
- 5.3. Die SS
- 6. Abschließende Beurteilung zum Missbrauch der Runen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Gebrauch der Runen im Dritten Reich und deren Instrumentalisierung durch den Nationalsozialismus. Sie analysiert die Entwicklung einer nationalsozialistischen Runensymbolik, die Unterschiede in den Theorien über die Entstehung des Runenalphabets, die Bedeutung der Runen in der NS-Propaganda und -Gesellschaft, sowie die beteiligten Institutionen.
- Die Entwicklung der Runensymbolik im Kontext der völkisch-esoterischen Bewegung.
- Die unterschiedlichen Theorien zur Entstehung des Runenalphabets im Dritten Reich.
- Die Verwendung von Runen als Sinnbilder in der NS-Gesellschaft und -Politik.
- Die Rolle von Institutionen wie dem Amt Rosenberg, dem Ahnenerbe und der SS in der Erforschung und Verbreitung der Runen.
- Die kritische Auseinandersetzung mit dem Missbrauch der Runen im Nationalsozialismus.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung skizziert den Fokus der Arbeit: die Untersuchung der Runenkunde im Dritten Reich und deren Manipulation durch den Nationalsozialismus. Sie gibt einen Überblick über die Struktur der Arbeit und nennt die wichtigsten Quellen, unterstreicht dabei die kritische Auseinandersetzung mit den verwendeten Werken, besonders im Hinblick auf die rechtspolitische Einstellung von Karlheinz Weissmann. Die Einleitung legt den Grundstein für die detaillierte Analyse der folgenden Kapitel.
2. Grundlagen für die Entwicklung einer Runensymbolik: Dieses Kapitel beleuchtet die Wurzeln der nationalsozialistischen Runensymbolik in der völkisch-esoterischen Bewegung des späten 19. Jahrhunderts. Es konzentriert sich auf die Rolle von Guido List und seinem Armanen-Futhark, das 18 Zeichen umfasste und auf dem Odin-Lied der Edda basierte. Das Kapitel beschreibt, wie diese okkulte Runenlehre von Gruppen wie dem Germanenorden und der Thule-Gesellschaft übernommen wurde und wie Hitler, obwohl er Geheimgesellschaften verbot, Elemente dieser Symbolik vereinfachte und für seine Zwecke nutzte, um den Ursprung zu verschleiern und eine breite Akzeptanz zu erreichen. Die Umwandlung der akademischen Runenforschung in den 1930er Jahren unter dem Einfluss dieser völkisch-esoterischen Lehren wird ebenfalls thematisiert.
3. Die Entstehung der Runen nach nationalsozialistischer Auffassung: Dieses Kapitel vergleicht verschiedene nationalsozialistische Theorien über die Entstehung der Runen. Es beschreibt Guido Lists Theorie, die von einem urzeitlichen 16-reihigen Futhark ausging, und dessen Auslegung des Odin-Liedes der Edda, welches die Runen als „Heilszeichen“ interpretierte. Lists Erklärung der Entwicklung des Futharks hin zu einer 30-teiligen Reihe durch die Entstehung neuer Laute und die Bedeutung der Runennamen als Wurzelwörter wird dargestellt. Darüber hinaus wird die weniger beachtete, aber dennoch relevante, Theorie Helmut Wirths aus seiner „Ura Linda Chronik“ erwähnt, die auf einer friesischen Familiengeschichte basiert, um die Vielfältigkeit und den oft fragwürdigen Charakter der NS-Theorien zu illustrieren.
4. Die Bedeutung der Runen im Dritten Reich: Dieses Kapitel (welches der vorliegenden Text nur kurz beschreibt) würde sich mit der konkreten Verwendung von Runen im Dritten Reich befassen. Es würde ihre Funktion als Sinnbilder bei gesellschaftlichen Ereignissen und innerhalb politischer Organisationen analysieren, um die Verbreitung und die Bedeutung der Runen im Kontext des Nationalsozialismus zu zeigen. Die Verwendung der Runen als Instrument der Propaganda und der Identitätsbildung der NS-Ideologie würde detailliert untersucht werden.
5. Institutionen zur Erforschung und Popularisierung der Runen: Dieses Kapitel (ebenfalls nur kurz im gegebenen Text beschrieben) würde sich mit der Rolle verschiedener NS-Institutionen in der Erforschung und Verbreitung von Runen befassen. Es würde die Strukturen, Zielsetzungen und Charakteristika des Amtes Rosenberg, des Ahnenerbes und der SS analysieren, um zu beleuchten, wie diese Organisationen zur Verbreitung und Instrumentalisierung der Runen im Dritten Reich beitrugen. Die jeweiligen Strategien zur Legitimation und Popularisierung der Runen würden im Detail untersucht werden.
Schlüsselwörter
Runen, Drittes Reich, Nationalsozialismus, völkisch-esoterische Bewegung, Guido List, Armanen-Futhark, Ahnenerbe, Amt Rosenberg, SS, Runenkunde, Propaganda, Ideologie, Symbol, Rassenideologie, Okkultismus.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse der Runensymbolik im Dritten Reich
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den Gebrauch von Runen im Dritten Reich und ihre Instrumentalisierung durch den Nationalsozialismus. Sie untersucht die Entwicklung der nationalsozialistischen Runensymbolik, die Unterschiede in den Theorien über die Entstehung des Runenalphabets, die Bedeutung der Runen in der NS-Propaganda und -Gesellschaft sowie die beteiligten Institutionen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung der Runensymbolik im Kontext der völkisch-esoterischen Bewegung, die unterschiedlichen Theorien zur Entstehung des Runenalphabets im Dritten Reich, die Verwendung von Runen als Sinnbilder in der NS-Gesellschaft und -Politik, die Rolle von Institutionen wie dem Amt Rosenberg, dem Ahnenerbe und der SS in der Erforschung und Verbreitung der Runen und die kritische Auseinandersetzung mit dem Missbrauch der Runen im Nationalsozialismus.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) skizziert den Fokus und die Struktur der Arbeit. Kapitel 2 untersucht die Grundlagen der nationalsozialistischen Runensymbolik in der völkisch-esoterischen Bewegung, insbesondere die Rolle von Guido List und seinem Armanen-Futhark. Kapitel 3 vergleicht verschiedene nationalsozialistische Theorien über die Entstehung der Runen. Kapitel 4 (nur kurz beschrieben) befasst sich mit der konkreten Verwendung von Runen im Dritten Reich. Kapitel 5 (ebenfalls kurz beschrieben) analysiert die Rolle von NS-Institutionen (Amt Rosenberg, Ahnenerbe, SS) in der Erforschung und Verbreitung der Runen. Kapitel 6 (Abschließende Beurteilung) bietet eine kritische Auseinandersetzung mit dem Missbrauch der Runen.
Welche Rolle spielte Guido List und sein Armanen-Futhark?
Guido List und sein 18-zeichen umfassendes Armanen-Futhark, basierend auf dem Odin-Lied der Edda, waren zentral für die Entwicklung der nationalsozialistischen Runensymbolik. Seine okkulte Runenlehre wurde von Gruppen wie dem Germanenorden und der Thule-Gesellschaft übernommen und von Hitler vereinfacht und für propagandistische Zwecke instrumentalisiert.
Welche unterschiedlichen Theorien zur Entstehung der Runen werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht Guido Lists Theorie, die von einem urzeitlichen 16-reihigen Futhark ausging und dessen Auslegung des Odin-Liedes, mit der weniger bekannten Theorie Helmut Wirths aus seiner „Ura Linda Chronik“. Dies verdeutlicht die Vielfältigkeit und den oft fragwürdigen Charakter der NS-Theorien.
Welche Institutionen waren an der Erforschung und Verbreitung der Runen beteiligt?
Das Amt Rosenberg, das Ahnenerbe und die SS spielten eine zentrale Rolle in der Erforschung und Verbreitung von Runen im Dritten Reich. Die Arbeit analysiert deren Strukturen, Zielsetzungen und Strategien zur Legitimation und Popularisierung der Runen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Runen, Drittes Reich, Nationalsozialismus, völkisch-esoterische Bewegung, Guido List, Armanen-Futhark, Ahnenerbe, Amt Rosenberg, SS, Runenkunde, Propaganda, Ideologie, Symbol, Rassenideologie, Okkultismus.
Wie wird mit den verwendeten Quellen umgegangen?
Die Arbeit unterstreicht die kritische Auseinandersetzung mit den verwendeten Quellen, besonders im Hinblick auf die rechtspolitische Einstellung von Karlheinz Weissmann.
- Quote paper
- Chrstiane Baltes (Author), 2002, Der Missbrauch von Runen im Dritten Reich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123592