Wie geht eine Gesellschaft mit Angst, Unsicherheit und Risiko um? Welcher Anteil an der Verbreitung von Angst und Unsicherheit und der Wahrnehmung von Risiko ist dabei den Massenmedien zuzurechnen? Nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem zunehmenden internationalen Terrorismus sind diese Fragen von zentraler gesellschaftlicher Bedeutung. Ziel dieser Arbeit ist es insbesondere, die Wechselwirkungen zwischen terroristischen Aktionen und der Berichterstattung hierüber in den westlichen Medien herauszuarbeiten und die Folgen dieser Berichterstattung auf tatsächliche, aber oft auch nur auf gefühlte Bedrohungsszenarien und Angstzustände moderner Gesellschaften zu untersuchen. Dabei ist für das Verständnis des gesellschaftlichen Umgangs mit Angst und Unsicherheit zunächst entscheidend, eine Antwort auf die Frage zu finden, was Angst für den Menschen und die Gesellschaft bedeutet und wie sich diese im Laufe der Geschichte verändert hat. Soziologisch bedeutend ist hier insbesondere, inwieweit Angst das Handeln der Menschen beeinflusst. Desweiteren wird die Frage zu klären sein, inwieweit Angst und Unsicherheit bedeutsam für die gesellschaftliche Entwicklung sind. Eine zentrale Bedeutung kommt diesbezüglich der Handlungsproblematik in Bezug auf Erwartungssicherheiten einer sich wandelnden Gesellschaft zu, denn eine aufgrund funktionaler Ausdifferenzierung immer komplexer werdenden Gesellschaft produziert zunehmend Kontingenzen, welche alte Handlungssicherheiten in Frage stellen. Es wird demnach zu untersuchen sein, inwieweit Handlungssicherheiten und Ängste inter-kulturell divergieren und somit Rückschlüsse auf einen sozialen Ursprung liefern. Darauf aufbauend wird der Frage nachgegangen, inwiefern und aus welchen Gründen Unsicherheit und Angst in die gesellschaftliche Definition des Risikos verwandelt werden. Entscheidend für diese Definition des Risikobegriffs ist hierbei ein sich veränderndes Weltbild, welches sich im Zeitalter der Aufklärung in Europa manifestieren konnte. Was bedeutet die Unterscheidung zwischen Risiko und Gefahr für die Gesellschaft und wie wirkt sie sich auf die Handlung der Menschen aus? In der modernen soziologischen Risikoforschung herrscht Konsens darüber, dass soziale Gruppen ihre eigenen Risikobilder konstruieren (vgl. Renn/Schweizer 2007: 56).[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Angst aus soziologischer Sicht
- (Un-)Sicherheit aus soziologischer Sicht
- Die Entwicklung von Risiko in der Gesellschaft
- Angst, Unsicherheit, Risiko. Der Wandel zur Sicherheitsgesellschaft.
- Der mediale Einfluss auf die Wirklichkeitskonstruktion der Sicherheitsgesellschaft
- Mediale Wirkungsmodelle
- Angst, Risiko - Die mediale Konstruktion von Unsicherheit
- Medien und Terrorismus. Empirische Studien zur Verunsicherung der Bevölkerung
- Terrorismus, Macht und Medien
- Ursachen, Motive für Terrorismus
- Terrorismus als Kommunikationsstrategie
- Die symbiotische Beziehung zwischen dem Terrorismus und den Medien
- Propaganda, Terrorismus und Medien. Die Konstruktion der globalen Unsicherheit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die gesellschaftliche Konstruktion von Unsicherheit, insbesondere im Kontext des internationalen Terrorismus und der medialen Berichterstattung. Sie beleuchtet die Wechselwirkungen zwischen terroristischen Handlungen und deren medialer Darstellung und deren Auswirkungen auf die Angst- und Unsicherheitsempfinden moderner Gesellschaften.
- Der soziologische Aspekt von Angst und Unsicherheit
- Die Entwicklung des Risikobegriffs in der Gesellschaft
- Der Einfluss der Medien auf die Wahrnehmung von Risiko und Unsicherheit
- Die Beziehung zwischen Terrorismus und Medien
- Der Wandel zur Sicherheitsgesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet den soziologischen Aspekt von Angst und Unsicherheit, während Kapitel 3 den Wandel zur Sicherheitsgesellschaft thematisiert. Kapitel 4 untersucht den medialen Einfluss auf die Wirklichkeitskonstruktion, unter anderem mit Bezug auf verschiedene Wirkungsmodelle und empirische Studien zum Thema Terrorismus und Verunsicherung der Bevölkerung. Kapitel 5 beschäftigt sich mit dem Terrorismus als Kommunikationsstrategie und der symbiotischen Beziehung zwischen Terrorismus und Medien.
Schlüsselwörter
Angst, Unsicherheit, Risiko, Sicherheitsgesellschaft, Medien, Terrorismus, mediale Wirkungsmodelle, soziale Konstruktion, Risikowahrnehmung, Kommunikationsstrategie.
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- Magister Artium Martin Syrek (Autor), 2008, Die gesellschaftliche Konstruktion von Unsicherheit , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123767