Die vorliegende Arbeit widmet sich dem Organisationsmodell zweier Klassiker: Max Weber und Frederic Winslow Taylor und der Frage inweiweit wir diese klassischen Konzepte für heutige Organisationskonzeptionen berücksichtigen sollten.
Max Webers Interesse galt dabei vornehmlich der Eigenart und Entwicklung des westlichen Kulturkreises, dem er kulturelle und institutionelle Erfindungen von universeller Bedeutung zuschrieb, wie etwa den bürokratischen Verfassungsstaat, oder den marktwirtschaftlichen Kapitalismus.
Seine Organisationstheorie entwickelte er aus der Analyse langfristiger gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und geistesgeschichtlicher Entwicklungsprozesse. Für Weber den „Nestor und Primus unter den Bürokratieforschern“ (Scott 1986: 48) und „Vater der Organisationstheorie“ (Schreyögg 2000: 32) ist die Bürokratie eine Verwaltungsform, die geeignet ist den höchsten Effizienzgrad zu erreichen.
Nachdem in einem ersten Teil die Strukturmerkmale eines solchen Idealtypus dargestellt werden, soll von diesen Strukturmerkmalen sowohl der weberschen als auch der taylorschen Konzeption ausgehend die bürokratische Organisationsform dieses Typus hinsichtlich ihrer Effizient untersucht werden. Zwangsläufig muss diese Betrachtung defizitär bleiben, da sich insbesondere an Webers Konzeption ein Großteil der gesamten Organisationstheorie festmachen lässt. Selbst stark abweichende, weniger strukturzentrierte Konzepte sind oftmals als Gegenposition zu Weber verfasst, als “Korrekturen“ des Idealtypus. Dennoch sollen einige Dysfunktionen des im ersten Teil dargestellten Modells und ergänzende Konzepte kurz vorgestellt werden, um die These zu prüfen, dass sich die Konzeptionen von Weber und Taylor heutzutage weitgehend als ineffizient erweisen.
Inhaltsverzeichnis
- Prolog
- Entstehungsgeschichte der modernen Bürokratie
- Max Webers Generalperspektive - Rationalisierung der Herrschaftsformen
- Die Entzauberung der Welt
- Rationalisierung auf der Ebene der Institutionen
- Das "stahlharte Gehäuse" der Bürokratie
- Frederic Taylors Scientific Management
- Weiterentwicklungen und Kritik
- Das Menschenbild
- Strukturelle Dysfunktionen
- Bürokratische Ineffizienz - eine ökonomische Betrachtung
- Würdigung, Einordnung und Ausblick - ein kritisches Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert das Bürokratiemodell von Max Weber, um die damit verbundenen Effizienz- und Ineffizienzpotenziale zu beleuchten. Dabei werden die Kernpunkte von Webers Theorie, sowie die Abgrenzung zu Frederic Taylors Scientific Management, im Kontext der Entstehungsgeschichte der modernen Bürokratie betrachtet.
- Entwicklung und Charakteristika der modernen Bürokratie
- Max Webers Theorie der Rationalisierung und Herrschaft
- Der Idealtypus der Bürokratie nach Weber
- Kritik und Weiterentwicklungen des Bürokratiemodells
- Effizienz und Ineffizienz der bürokratischen Organisationsform
Zusammenfassung der Kapitel
- Prolog: Der Prolog stellt die Relevanz des Themas "Bürokratie" im aktuellen Diskurs heraus und führt die zentrale Fragestellung der Arbeit ein: die Analyse des Bürokratiemodells von Max Weber und dessen Effizienz im Vergleich zu anderen Modellen.
- Entstehungsgeschichte der modernen Bürokratie: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Bürokratie als Ergebnis eines langfristigen Prozesses, beginnend mit den frühen Vorläufern bis hin zur Institutionalisierung in modernen Gesellschaften.
- Max Webers Generalperspektive - Rationalisierung der Herrschaftsformen: Das Kapitel stellt Max Webers Theorie der Rationalisierung und seine Analyse der verschiedenen Herrschaftsformen vor, wobei der Schwerpunkt auf der "legalen Herrschaft" und ihren Auswirkungen auf die Bürokratie liegt.
- Frederic Taylors Scientific Management: Dieses Kapitel präsentiert das "Scientific Management" von Frederick Taylor als einen weiteren wichtigen Ansatz in der Organisationsforschung, der sich im Kontext der Kritik an Webers Bürokratiemodell einordnen lässt.
- Weiterentwicklungen und Kritik: Dieser Abschnitt untersucht die Kritik am Bürokratiemodell von Weber und Taylor. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Themen "Menschenbild", "strukturelle Dysfunktionen" und "bürokratische Ineffizienz" und zeigt die Weiterentwicklungen des Konzepts im Laufe der Zeit auf.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Konzept der Bürokratie im Kontext der Organisationstheorie. Zentrale Begriffe sind: Rationalisierung, Herrschaft, Legitimität, Idealtypus, Effizienz, Ineffizienz, Max Weber, Frederic Taylor, Scientific Management, Entzauberung der Welt, strukturelle Dysfunktionen, Menschenbild.
- Arbeit zitieren
- Malko Ebers (Autor:in), 2002, Die Bürokratische Organisation - Wirtschaftsunternehmen und Staatsverwaltung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12380