Peter Abaelard ist sowohl aus philosophischer wie auch aus theologischer Sicht eine der interessantesten Persönlichkeiten der Zeit, die man als die mittelalterliche Renaissance bezeichnet. Sein Werk und seine Persönlichkeit verkörpern eine Originalität die oftmals im krassen Gegensatz zu dem steht, was die Substanz unserer Vorurteile über das mittelalterliche Denken darstellt. Dieser Gegensatz offenbart sich jedoch nicht nur retrospektiv, sondern war auch den Gelehrten seiner Zeit bewußt. Abaelards Disputierfreudigkeit und Leidenschaft, sowie seine nahezu unerschütterliche Selbstsicherheit, machten Ihn zu einem äußerst gefürchteten Disputationspartner. Sein Werkzeug, die Dialektik, erwies sich zudem als geeignete ‚Waffe‘, welche die Überlegenheit seiner Disputationskunst bedingte und seine Gegner zwang, ihn eher durch politische Winkelzüge denn durch klärende Diskussionen ausschalten zu wollen. In dieser Arbeit soll nicht ausschließlich auf das Werk des Peter Abaelard, sondern vielmehr auf seine Persönlichkeit und vor allem auf sein Verhalten gegenüber Kritikern eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Renaissance des Mittelalters
- 3. Peter Abaelard und seine Kritiker
- 3.1 Die Ausbildung des jungen Abaelard
- 3.2 Abaelard versus Wilhelm von Champeaux im Streit über die Universalien
- 3.3 Abaelard und Anselm von Laon
- 3.4 Abaelard und Heloise
- 4. Abaelards Wirken und Konflikte
- 4.1 Abaelards Wirken in St. Denis
- 4.2 Das Konzil zu Soissons
- 4.3 Abaelards Flucht
- 4.4 Die Rückkehr nach Paris
- 4.5 Bernhard von Clairveaux
- 4.6 Erneuter Angriff
- 5. Resumée
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Peter Abaelard nicht nur unter dem Aspekt seines philosophischen und theologischen Werks, sondern konzentriert sich vor allem auf seine Persönlichkeit und sein Verhalten gegenüber seinen Kritikern im Kontext der „Renaissance des 12. Jahrhunderts“. Sie beleuchtet Abaelards Rolle in den intellektuellen Auseinandersetzungen seiner Zeit.
- Abaelards Leben und Ausbildung
- Die Kontroversen um Abaelards philosophische und theologische Ansichten
- Abaelards Auseinandersetzungen mit seinen Gegnern (z.B. Wilhelm von Champeaux, Anselm von Laon, Bernhard von Clairvaux)
- Der Gebrauch der Dialektik im 12. Jahrhundert
- Die „Renaissance des Mittelalters“ und ihre Bedeutung für Abaelards Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Die Einleitung stellt Peter Abaelard als eine der interessantesten Persönlichkeiten der mittelalterlichen Renaissance vor und kündigt den Fokus der Arbeit auf seine Persönlichkeit und sein Umgang mit Kritik an.
Kapitel 2 (Die Renaissance des Mittelalters): Dieses Kapitel diskutiert das Konzept der „mittelalterlichen Renaissance“, den Einfluss der Antike und des christlichen Glaubens auf das Denken des 12. Jahrhunderts und die zunehmende Bedeutung der Dialektik in theologischen Debatten, unter Bezugnahme auf Figuren wie Berengar von Tours und Petrus Damiani.
Kapitel 3 (Peter Abaelard und seine Kritiker): Dieses Kapitel befasst sich mit Abaelards Ausbildung, seinen frühen Einflüssen (z.B. Roscelin von Compiègne), und seinen Auseinandersetzungen mit Wilhelm von Champeaux, Anselm von Laon und seiner Beziehung zu Heloise.
Kapitel 4 (Abaelards Wirken und Konflikte): Dieses Kapitel skizziert Abaelards Wirken in St. Denis, die Ereignisse um das Konzil von Soissons, seine Flucht, seine Rückkehr nach Paris und seine Konflikte mit Bernhard von Clairvaux.
Schlüsselwörter
Peter Abaelard, Mittelalterliche Renaissance, Dialektik, Scholastik, Theologie, Philosophie, Universalienstreit, Wilhelm von Champeaux, Anselm von Laon, Bernhard von Clairvaux, Heloise, Konzil von Soissons, Berengar von Tours, Petrus Damiani.
- Citation du texte
- MA Guido Maiwald (Auteur), 1999, Peter Abaelard und seine Kritiker, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123836