„Niemals zuvor hat Gesundheit einen so hohen Stellenwert eingenommen wie
heute“4.
Laut dem deutschen Wellnessverband ist der Gesundheitsmarkt einer der
wichtigsten Eckpfeiler der deutschen Wirtschaft mit einem Volumen von 239 Mrd.
Euro. Bis 2020 wird das Volumen auf voraussichtlich 453 Mrd. Euro anwachsen. Die
Gesundheit wird höchst wahrscheinlich zu einem bevorzugten Konsumgut und einem
Lifestyle-Produkt werden. In diesem Rahmen werden ausgedehnte Nachfragemärkte
entstehen. Deutschland nimmt in dieser Hinsicht einen besonderen Platz ein. In
keinem anderen europäischen Land wird mehr für die eigene Gesundheit
ausgegeben als in Deutschland: Von 100 €, die ein Haushalt ausgibt, werden heute
schon 5 € in die Gesundheit investiert. Auch die Ausgaben der Reisenden für einen
Gesundheitsurlaub sind beachtlich. Bis 2010 sollen diese laut Angaben des Instituts
für Freizeitforschung auf 3,65 Mrd. Euro steigen und damit einen Anteil von 4,2% an
den gesamten Tourismusausgaben in Deutschland einnehmen5. Darüber hinaus
leben 33% der Deutschen gesundheitsbewusst und 47% gehen regelmäßig zu
Vorsorgeuntersuchungen. Bezogen auf das Ausgabeverhalten lassen sich die
Deutschen das „Wohlfühlen“ etwas kosten. Sie sind bereit bis zu 25 € im Monat für
Wellness auszugeben. Allein diese Zahlen deuten darauf hin, dass auf Seiten der
Nachfrager kein Zweifel besteht: Angebote rund um das Thema Gesundheit,
Wellness und Prävention sind gefordert. Der steigende Wunsch nach
Selbstverwirklichung und Selbstkompetenz, nach aktiver Beteiligung und
allumfassenden Service verstärken den Bedarf an neuen Produkten und Angeboten.
Daraufhin stellt sich die Frage: Wo stecken die größten Potentiale, welche Bereiche
können noch ausgebaut werden?
Beantwortet werden kann dies mit Investitionen im Bereich medical wellness in
Verbindung mit touristischen Leistungsanbietern und mit staatlicher Unterstützung,
das heißt Motivationen und Anreize seitens der Krankenkassen bzw. des
Gesetzgebers schaffen.
Auf den nachfolgenden Seiten wird die Verbindung von Präventionsangeboten, die
Unterstützung der Krankenkassen und den touristischen Leistungsanbietern genauer
betrachtet. Es wird geklärt, warum eine solche Verbindung erfolgreich sein kann, wie
diese aussieht und welche äußeren Faktoren diese Verbindung begünstigen. Ziel ist
es, zu prüfen, ob es überhaupt einen Markt für diese Angebote gibt und wie sich
dieser Markt zukünftig entwickeln kann.
Inhaltsverzeichnis
- Executive Summary
- Chancen für den Präventionsmarkt?!
- Methode
- Marktforschung
- Definition und Ziele
- Quantitative versus qualitative Daten
- Primäre versus sekundäre Daten
- Gesundheit und ihr Stellenwert in Deutschland
- Gesundheit und Prävention
- Gesundheit
- Prävention
- Demografischer Ansatz
- Entwicklung des Gesundheitsbewusstseins in Deutschland
- Analyse und Auswertung der Umfragen
- Leistungserbringer - Allgemeiner Überblick
- Der HanseDom Stralsund als spezielles Beispiel
- Krankenkassen - allgemeiner Überblick
- Geschichtlicher Hintergrund
- Umfrage
- Auswertung
- Bestehendes Angebot vs. Potentiale
- Symbiose-Effekt Leistungserbringer vs. Krankenkasse
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Potenzial des Präventionsmarktes in Deutschland und die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und freizeittouristischen Leistungserbringern in diesem Bereich. Ziel ist es, die bestehenden Möglichkeiten und Synergien aufzuzeigen sowie ungenutzte Potentiale zu identifizieren.
- Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen und touristischen Anbietern im Bereich Prävention
- Analyse des Präventionsmarktes in Deutschland
- Auswertung von Umfragen bei Krankenkassen und einem touristischen Leistungserbringer
- Identifizierung von Trends und zukünftigen Entwicklungen
- Potenziale und Herausforderungen der Kooperation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung von Prävention im Gesundheitswesen hervorhebt. Es folgt eine Beschreibung der angewandten Marktforschungsmethoden, inklusive der Datenerhebung und -auswertung. Die Kapitel 4 und 5 befassen sich mit dem Stellenwert von Gesundheit und Prävention in Deutschland sowie der Analyse und Auswertung von Umfragen bei Krankenkassen und dem HanseDom Stralsund. Hierbei werden die Ergebnisse der Befragungen zu den Angeboten, den Fördermöglichkeiten und den Kooperationsmöglichkeiten zwischen Krankenkassen und touristischen Leistungserbringern vorgestellt. Die Analyse konzentriert sich auf die bestehenden Angebote, die Potentiale und die Herausforderungen einer intensivierten Zusammenarbeit.
Schlüsselwörter
Prävention, Gesundheitswirtschaft, Krankenkassen, Tourismus, Marktforschung, Kooperation, Gesundheitsbewusstsein, demografischer Wandel, Synergieeffekte, HanseDom Stralsund.
- Quote paper
- A. Tucholka (Author), S. Stahnke (Author), K. Schulz (Author), D. Wolter (Author), 2008, Neue Chancen der Gesundheitswirtschaft - Das Zusammenspiel von Krankenkassen und touristischen Leistungsanbietern auf dem zukunftsträchtigen Gebiet der Prävention, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123876