Offenbarungsbegriff und Offenbarungskritik kennzeichnen eine über 2000jährige kirchliche Lehr- und Forschungstradition. Diese in ganz kurzen und überblickartigen Zügen nach zu skizzieren ist das Ansinnen dieses Essays. Den Überblick habe ich als Essay ausformuliert, da es die Verschriftlichung eines gleichnamigen Referats in einem Examens-Kolloquium darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Offenbarungsbegriff und Offenbarungskritik
- Glaube und Vernunft
- Scholastik und Aufklärung
- Englischer Deismus und Deutsche Aufklärung
- Lessing und Lord Herbert von Cherbury
- Reimarus und die Kritik an der Dogmenbildung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay bietet einen Überblick über den Offenbarungsbegriff und die Offenbarungskritik in der Theologie. Er beleuchtet die Entwicklung dieser Konzepte über zwei Jahrtausende und analysiert die Wechselwirkungen zwischen Glaube und Vernunft in der Auseinandersetzung mit dem Thema.
- Der Gegensatz zwischen Glaube und Vernunft als prägendes Element theologischer Diskussionen.
- Die Entwicklung des Offenbarungsbegriffs von der paulinischen Theologie bis zur Aufklärung.
- Die Rolle der Scholastik und der Aufklärung in der Auseinandersetzung mit dem Offenbarungsbegriff.
- Die Kritik an exklusiven Offenbarungsansprüchen und die Forderung nach einer inklusiven Sichtweise.
- Der Einfluss des Deismus auf die theologische Diskussion um Offenbarung.
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Abschnitt führt in die Thematik ein und beschreibt den langen Zeitraum, über den der Offenbarungsbegriff und seine Kritik diskutiert wurden. Der zweite Abschnitt beleuchtet den grundlegenden Gegensatz zwischen Glaube und Vernunft in der theologischen Auseinandersetzung, wobei die Positionen von Paulus und Johannes als Ausgangspunkt dienen. Der dritte Teil untersucht die scholastische und aufklärerische Perspektive auf Offenbarung, wobei Anselm von Canterbury als Beispiel für die scholastische Position und die Kritik an der kirchlichen Autorisierung durch Offenbarung dargestellt wird. Der vierte Abschnitt analysiert den englischen Deismus und die deutsche Aufklärung, die den Offenbarungsbegriff kritisch hinterfragten, mit Fokus auf Denkern wie Locke, Hume, Leibnitz und Toland und deren verschiedenen Positionen. Der fünfte Abschnitt diskutiert Lessings und Lord Herbert von Cherburys Ansichten zu Offenbarung als Bildungsauftrag, und der sechste Abschnitt beschreibt die radikale Kritik von Reimarus an der Dogmenbildung.
Schlüsselwörter
Offenbarung, Offenbarungskritik, Glaube, Vernunft, Scholastik, Aufklärung, Deismus, Paulus, Johannes, Anselm von Canterbury, Locke, Hume, Leibnitz, Toland, Lessing, Lord Herbert von Cherbury, Reimarus, Heilsmonopol, Bildungsmonopol, exklusive und inklusive Offenbarung.
- Arbeit zitieren
- David Liebelt (Autor:in), 2008, Begriff, Kritik und alternative Modelle der Offenbarung. Zur Vorbereitung auf das Theologie-Examen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123877