Der Faktor "Mensch" spielt in Unternehmen eine entscheidende Rolle. Schließlich gibt es gemäß der gängigen Definitionen drei Input-Größen in Organisationen: Arbeit, Kapital und Boden. Arbeit, also der Faktor Mensch, wird hierbei definiert als alle physischen, psychischen und sozialen Charakteristika des Handelns jedes einzelnen Organisationsmitglieds auf aktuelle und zukünftige Unternehmensziele. Hier sieht man also bereits die Notwendigkeit, dass Mitarbeitende in Unternehmen den Unternehmenszielen entsprechend handeln. Es gilt also, das entsprechende Verhalten von Mitarbeitern auszulösen und nachhaltig aufrecht zu erhalten – kurzum: sie zu motivieren.
Mit der Auswirkung und somit mit der Wichtigkeit von Mitarbeitermotivation auf und für den Unternehmenserfolg befassen sich Fachleute der BWL bereits seit langer Zeit. Gibt man im Jahre 2021 in die Google-Suchmaschine den Begriff "Mitarbeitermotivation" ein, so erhält man rund 837.000 Einträge. Dennoch gibt es insbesondere in der Psychologie durchaus auch kritische Ansätze im Hinblick auf zu viel Motivation. So beschreibt Korz (2015) z.B. die negativen Auswirkungen von einem zu hohen Maß an Motivation, von "Übermotivation". Er sieht in überzogener Selbstmotivation die Gefahr der Blockade, da man Gefahr laufe, den Blick für die Realität zu verlieren, und Übermotivation, die nach Korz zu einer Art gesellschaftlicher Norm geworden zu sein scheint, Kraft kosten kann.
Diese Arbeit beschäftigt sich daher zunächst in Kapitel 2 mit der Fragestellung, was Motivation überhaupt bedeutet, wie Menschen generell motiviert werden können und wie ihre Handlungen somit auch bewusst gesteuert werden können.
Im dritten Kapitel wird insbesondere die Effizienzlohntheorie als arbeitsökonomischer Ansatz zur Mitarbeitermotivation vorgestellt, aber auch kritisiert. Sanders und Walia haben untersucht, inwiefern Effizienzlohn positive und negative Auswirkungen haben kann. Diese Ergebnisse werden im vierten Kapitel dargestellt. Im abschließenden Fazit werden die Ergebnisse entsprechend interpretiert und bewertet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung/Problemstellung
- Motivationstheorien
- Grundlagen
- Inhaltstheorien
- Die Bedürfnispyramide nach Maslow
- Die Zwei-Faktoren-Theorie nach Herzberg
- Prozesstheorien
- Balance-Theorie nach Adams
- Zirkulationstheorie nach Porter und Lawler
- Arbeitsökonomische Theorien
- Effizienzlohn
- Leistungsniveau unter (psychischem) Druck
- Ablenkungstheorie
- Überwachungstheorie
- Modell der Leistungsproduktion
- These 1
- These 2
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Thema der Übermotivation und analysiert die Frage, ob es ein „Zuviel“ an Motivation geben kann. Sie untersucht die Auswirkungen von Motivation auf das menschliche Verhalten und den Unternehmenserfolg, beleuchtet dabei aber auch kritische Ansätze, die vor den negativen Folgen von Übermotivation warnen.
- Definition von Motivation und ihre Auswirkungen auf das menschliche Verhalten
- Analyse verschiedener Motivationstheorien, sowohl inhaltlicher als auch prozessorientierter Ansätze
- Darlegung der Effizienzlohntheorie und ihrer potentiellen Vor- und Nachteile
- Untersuchung der negativen Auswirkungen von Übermotivation und der Gefahr der Blockade
- Entwicklung eines Modells der Leistungsproduktion, das die Rolle von Motivation berücksichtigt
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 behandelt zunächst die Grundlagen der Motivationspsychologie. Es werden die verschiedenen Ansätze zur Erklärung menschlichen Verhaltens beleuchtet und die Unterscheidung zwischen Inhalts- und Prozesstheorien erläutert. Im Fokus stehen die Bedürfnispyramide nach Maslow und die Zwei-Faktoren-Theorie nach Herzberg.
Kapitel 3 widmet sich den arbeitsökonomischen Theorien zur Mitarbeitermotivation. Hierbei wird besonders die Effizienzlohntheorie vorgestellt und kritisch betrachtet. Die Untersuchung von Sanders und Walia zu den positiven und negativen Auswirkungen von Effizienzlohn wird ebenfalls erläutert.
Kapitel 4 präsentiert ein Modell der Leistungsproduktion, das die Rolle von Motivation im Kontext des Arbeitsverhaltens integriert. Es werden zwei Thesen formuliert, die die Beziehung zwischen Motivation und Leistung beschreiben.
Schlüsselwörter
Motivation, Übermotivation, Motivationstheorien, Inhaltstheorien, Prozesstheorien, Bedürfnispyramide, Zwei-Faktoren-Theorie, Effizienzlohn, Leistungsproduktion, Blockade, Arbeitsökonomie, Unternehmenserfolg
- Quote paper
- Ilka Gahr (Author), 2021, Übermotivation. Gibt es ein "Zuviel" an Motivation?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1239050