Wieso habe nur ich mich beim Skifahren erkältet, während meine Familie gesund ist? Warum erholen sich meine Geschwister immer schneller von einer Grippe als ich? Viele Menschen haben sich solche oder auch ähnliche Fragen schon des Öfteren gestellt. Der eine erholt sich schnell von manchen Krankheiten, wohingegen ein anderer gar nicht erst krank wird. Ein dritter wird schnell krank, braucht allerdings länger sich zu erholen. Woran kann das liegen?
Auch Aaron Antonovsky, ein amerikanisch israelischer Medizinsoziologe und Begründer des Salutogenesemodells, hat sich Fragen dieser Art gestellt. Ausschlaggebend für seine weitere Tätigkeit und die Entwicklung des Salutogenesemodells war ein Projekt, eine Untersuchung mit Frauen, bezüglich ihrer ethischen Gruppen und die Auswirkung auf die Wechseljahre. Zum Teil waren die teilnehmenden Frauen während des zweiten Weltkrieges in Konzentrationslagern inhaftiert. Trotz der dort herrschenden stärkeren gesundheitlichen Belastungen berichteten 29% dieser Frauen über eine, für diese Verhältnisse, relativ gute psychische Verfassung. Antonovsky stellte sich anschließend die Frage, wie es jenen Frauen, trotz der hohen Belastung gelang, einen angemessenen Gesundheitszustand aufrecht zu erhalten.
Im Zuge dessen entstand das Salutogenesemodell, was Hauptbestandteil der nachfolgenden Arbeit sein wird. Die Frage, die in dieser Arbeit beantwortet werden soll ist, welche Bedeutung das Salutogenese Konzept für die Gesellschaftswissenschaften, und im speziellen für die Soziale Arbeit, als Praxisbereich, hat. Um dies verständlich darstellen zu können, soll zunächst das Salutogenesemodell und seine Entstehung aufgezeigt und erläutert werden. Anschließend soll die Bedeutung für die Soziale Arbeit klar gemacht werden. Hierfür werden die gesellschaftswissenschaftlichen Aspekte gesondert herausgearbeitet. Anschließend wird der Zusammenhang zwischen Sozialer Arbeit und Gesundheit im Allgemeinen dargestellt, bevor auf den direkten Bezug zwischen dem Bereich der Sozialen Arbeit und dem Salutogenesemodell aufgezeigt wird. Abschließend sollen Vorteile und Grenzen bei der Arbeit mit dem Salutogenesemodell genannt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Salutogenesemodell
- Der Entstehungshintergrund
- Das Verständnis von Gesundheit
- Das Konzept des Kohärenzgefühl
- Stressoren
- Generalisierte Widerstandsressourcen
- Zusammenfassung des Modells
- Soziale Arbeit und Salutogenese
- Gesellschaftswissenschaftliche Aspekte des Salutogenesemodells
- Soziale Arbeit und Gesundheit allgemein
- Bezug zur Sozialen Arbeit
- Grenzen bzw. Kritik
- Vorteile des Konzeptes
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Salutogenesemodell von Aaron Antonovsky und dessen Bedeutung für die Gesellschaftswissenschaften, insbesondere die Soziale Arbeit. Sie analysiert die Entstehung des Modells, untersucht das salutogenetische Gesundheitsverständnis und beleuchtet die Rolle des Kohärenzgefühls, von Stressoren und Widerstandsressourcen. Die Arbeit erörtert anschließend die gesellschaftlichen Implikationen des Salutogenesemodells für die Soziale Arbeit, betrachtet den Zusammenhang zwischen Sozialer Arbeit und Gesundheit allgemein und zeigt den direkten Bezug zwischen dem Salutogenesemodell und dem Bereich der Sozialen Arbeit auf. Abschließend werden die Vorteile und Grenzen der Anwendung des Salutogenesemodells in der Praxis der Sozialen Arbeit beleuchtet.
- Entstehung und Grundprinzipien des Salutogenesemodells
- Das salutogenetische Verständnis von Gesundheit
- Das Konzept des Kohärenzgefühls als zentrales Element der Salutogenese
- Die Rolle von Stressoren und Widerstandsressourcen im Salutogenesemodell
- Gesellschaftswissenschaftliche Implikationen des Salutogenesemodells für die Soziale Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor, die die Bedeutung des Salutogenesekonzeptes für die Gesellschaftswissenschaften und die Soziale Arbeit erforscht. Sie beleuchtet die Entstehung des Salutogenesemodells durch die Forschungsarbeit von Aaron Antonovsky und stellt die zentralen Bestandteile und Themengebiete der Arbeit vor.
2. Das Salutogenesemodell
Dieses Kapitel bietet eine detaillierte Darstellung des Salutogenesemodells, inklusive seines Entstehungshintergrunds und der Abgrenzung zum „pathogenen Paradigma“. Es erläutert Antonovskys Verständnis von Gesundheit als ein Kontinuum zwischen vollständiger Krankheit und vollständiger Gesundheit und stellt das Konzept des Kohärenzgefühls sowie die Rolle von Stressoren und Widerstandsressourcen im Modell dar.
3. Soziale Arbeit und Salutogenese
In diesem Kapitel werden die gesellschaftswissenschaftlichen Aspekte des Salutogenesemodells im Kontext der Sozialen Arbeit beleuchtet. Es werden die allgemeinen Zusammenhänge zwischen Sozialer Arbeit und Gesundheit sowie der direkte Bezug zwischen dem Salutogenesemodell und der Sozialen Arbeit aufgezeigt. Darüber hinaus werden die Vorteile und Grenzen des Salutogenesemodells für die Arbeit in der Sozialen Arbeit diskutiert.
Schlüsselwörter
Salutogenese, Pathogenese, Kohärenzgefühl, Stressoren, Widerstandsressourcen, Antonovsky, Gesundheit, Krankheit, Soziale Arbeit, Gesellschaftswissenschaften, Gesundheitspsychologie.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Gesellschaftwissenschaftliche Aspekte im Salutogenesemodell, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1239228