Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Hauptteil
2.1 Phonische Gemeinsamkeiten
2.2 Der Beginn der Andalucismo - Debatte
2.3 Antiandalucismo
2.4 Neuere Entwicklungen
3. Fazit
4. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Der Andalucismo des amerikanischen Spanisch ist eines der umstrittensten und größten Kapitel der gesamten Geschichte der spanischen Sprache. Eine große Anzahl Charakteristika des amerikanischen Spanisch sind in dem Spanisch Europas, insbesondere im Süden Spaniens, in Andalusien, wiederzufinden. Viele Hispanisten haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Ursprung des amerikanischen Spanisch ausfindig zu machen. Bei ihren Erhebungen entwickelte sich die sogenannte Andalucismo -These. Als Andalucismo -These bezeichnet man „die Überlegungen zu Differenzierung des amerikanischen [Spanisch] auf vorwiegend südspanischer Basis“ (Noll, 2014: 118)
Ziel dieser Hausarbeit ist es, mithilfe der Erhebungen, die zu den Theorien bezüglich des Andalucismo gemacht wurden, die These „Das Spanische in Hispanoamerika hat seinen Ursprung im Andalusischem“ genauer zu untersuchen. Hierbei gehe ich insbesondere auf die Herkunft, Vertreter und den Inhalt über die Herausbildung des amerikanischen Spanisch ein.
Ich habe diese Arbeit in vier verschieden Abschnitte aufgeteilt. Zuerst werden die markantesten phonetischen Gemeinsamkeiten des Andalusischen Dialekts und der hispanoamerikanischen Sprache anhand von Beispielen präsentiert. Hierbei spielen der seseo, yeísmo und die Aspiration bzw. Verstummung von /s/ in implosiver Stellung eine besonders wichtige Bedeutung.
Die Debatte um die Andalucismo -These wird chronologisch vorgestellt, angefangen mit den wahrscheinlichen Gründern der These Rufino José Cuervo und Max Leopold Wagner, folgend mit den wichtigsten als Andalucismo -Gegner geltenden Vertretern Henríquez Ureña und Amado Alonso.
In dem letzten Abschnitt werden die von Peter Boyd-Bowman erbrachten statistischen Beweise mit denen von Ureña in Zusammenhang gesetzt sowie die wichtigsten Ansichten von Hispanisten wie Menéndez Pidal, Zamora Munné & Guitart und Fernández-Sevilla miteinander verglichen.
2. Hauptteil
2.1 Phonische Gemeinsamkeiten
Die Auffälligkeit der sprachlichen Gemeinsamkeiten zwischen andalusischen Sprechern und Sprechern des amerikanischen Spanisch kann man kaum abstreiten. Vor allem die Übereinstimmungen auf phonetischem Gebiet, insbesondere im Konsonantismus hat man schon Ende des 17. Jahrhunderts bemerkt. (vlg. Dietrich et al., 2012: 224)
Vergleicht man das andalusische und das hispanoamerikanische Spanisch miteinander, gibt es fünf phonetisch Phänomene, die die meisten spanischen Linguisten miteinander in Verbindung bringen:
(1) seseo;
(2) yeísmo;
(3) Aspiration bzw. Verstummung von /s/ in implosiver Stellung;
(4) Neutralisation /r/ und /l/ in implosiver Stellung;
(5) Aspiration von [x] zu [h].
In dieser Arbeit werden wir die markantesten Sprachmerkmale untersuchen, die in Andalusien und Südamerika wiederzufinden sind, welche aus meiner Recherche die ersten drei genannten Phänomene sind.
Das erste Phänomen, auf welches ich genauer eingehen werde, ist wahrscheinlich das einzige, welches im kompletten Südamerikanischen Raum vertreten ist und sich klar von dem kastilischen Spanisch unterscheidet: der seseo. Darunter versteht man einen Zusammenfall der Phoneme /s/ und /θ/ zugunsten von /s/, d.h. Lexeme wie casa und caza oder coser und cocer sind in Amerika homophon und werden identisch ausgesprochen. (vgl. Dietrich, 2012: 229) Noll zufolge geht die Entstehung des seseos auf die iberische Halbinsel im 14. Jahrhundert zurück, wobei man damals noch unter vier Phonemen unterschieden hat, zwei stimmhaften Affrikaten und zwei stimmlosen Frikativen: /dz/, /ts/, /z/, /s/ (Vgl. Noll 2014, 99). Später schritt die Desonorisierung (=Umwandlung stimmlosen in stimmhaften Konsonanten) voran bis man im Kastilischen nur noch zwischen prädorsalem und apikoalveolarem /s/ unterschied. (Ebd.)
Die zweite phonische Besonderheit lässt sich nicht in allen aber den meisten Teilen Hispanoamerikas charakterisieren. Bei dem yeísmo handelt es sich ebenfalls um einen phonetischen Zusammenfall aber hierbei von den Phonemen /ʎ/ und /j/ zugunsten von /j/. Demnach unterscheiden sich in yeísmo Gebieten beispielsweise pollo und poyo, halla haya, calló und cayó in der Aussprache nicht. (vgl. Dietrich, 2012: 229) Der yeísmo trat intervokalisch vereinzelt schon Ende des 14. Jahrhunderts in der Region von Toledo in Spanien auf. (vgl. Noll 2014, 103)
Ein weiteres phonisches Faktum ist die Aspiration bzw. Verstummung von /s/ in implosiver Stellung (d.h. vor einem Konsonanten oder im Wortauslaut). Dies tritt hauptsächlich nur in Tieflandgebieten Hispanoamerikas auf und betrifft nicht das Phoneminventar, sondern die Phonemdistribution (z.B. espalda [Ɛh‘palda], [Ɛ‘palda]). (vgl. Dietrich, 2012: 229)
Wie Marcel Danesi sagte: “In our opinion, seseo is in fact the only piece of linguistic evidence used in the andalucismo debate which appears to establish an Andalusian parentage”. (Danesi, 1977: 190) Wäre der seseo nicht das einzige sprachliche Phänomenen, welches in komplett Hispanoamerika und Andalusien aufzufinden ist, könnte man die andalucismo- These vielleicht als Communis Opinio betrachten, jedoch machen die anderen sprachlichen Besonderheiten und folgende Recherchen dieser Hausarbeit dies nicht möglich.
2.2 Der Beginn der Andalucismo - Debatte
Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnte Rufino José Cuervo den seseo Lateinamerikas auf andalusischen Ursprung zurückführen, bemerkt jedoch auch, dass der yeísmo auch in anderen Teilen Spaniens aufzufinden ist, weshalb er von einer Besiedlung ganz Spaniens ausging. (vlg. Noll, 2014: 118)
Die eigentliche Debatte um den Begriff Andalucismo beginnt aber im Jahr 1920 mit dem deutschen Romanisten und Sprachwissenschaftler Max Leopold Wagner. Er konnte im Gegensatz zu Cuervo herausfinden, dass in den ersten beiden Jahrhunderten zur Kolonialzeit nicht nur alle Regionen in Spanien vertreten waren, sondern auch, dass eine überwiegend südspanische Einwanderung stattgefunden hat. Zudem traf er eine grundlegende Unterscheidung zwischen „Inseln und Küstengegenden“ einerseits und „binnenländischen Gegenden“ andererseits, wobei die Küstengegenden früher und intensiver betroffen wurden. (vlg. Noll, 2014: 118)
2.3 Antiandalucismo
Ungefähr zeitgleich zu Wagner führt Henríquez Ureña 1921 in Santo Domingo eine etwas abweichende Gliederung des amerikanischen Spanisch in Bezug auf sprachliche Besonderheiten. Er gliedert die spanischsprachige Landkarte Südamerikas in tierras altas (Hochlandgebiete) und tierras bajas (Tieflandgebiete), wobei sich die Tieflandgebiete laut Ureña durch den Verlust des Implosiven /s/ sowie des intervokalischen /d/ auszeichnen. (vlg. Noll, 2014: 61). Vergleicht man diese Gebiete mit denen von Wagner, würden Wagners „Inseln und Küstengegenden“ den tierras marítimas und „binnenländische Gegenden“ den tierras interiores laut Menéndez Pidal entsprechen. (vgl. Menéndez Pidal, 1962: 142)
Viel interessanter ist jedoch Ureñas Sichtweise auf die Andalucismo-These. Er streitet Wagners Theorie der intensiven südspanischen Einwanderung der binnenländischen Gegenden ab und ist der Meinung, dass die gemeinsamen Eigenschaften der spanischen Sprache in Südspanien und Südamerika unabhängig voneinander entstanden sind. Ihm zufolge ist dies auf andere Faktoren zurückzuführen wie z.B. klimatische Verhältnisse, Bildungsgrad, Bevölkerungszusammensetzung, der Kontakt mit Indianersprachen und eine eventuelle Isolation von Gebieten. (vgl. Dietrich et al., 2012: 225) Und mit dieser Behauptung macht sich Pedro Henríquez Ureña als einen der Hauptvertreter der später bekannten Antiandalucismo -These. Wagner wies diese Theorie zurück, versuchte aber gleichzeitig Ureñas Klimatheorie damit zu begründen, dass sich die Siedler zu Gebieten mit vergleichbarem Klima zurückziehten, wie ihren Herkunftsgebieten. (vgl. Noll, 2014: 119)
Später glaubt Ureña seine These zu untermauern, indem er Ergebnisse eigener Nachforschungen hinterlegt, bei der er die Namen von annähernd 3.000 Personen ausfindig machen konnte, die innerhalb der ersten 150 Jahre der Kolonisierung Südamerika besiedelten. Hierbei konnte er einen Anteil von 42,5% Einwanderern aus Nordspanien gegenüber 34,2% an Einwanderern aus Südspanien ausfindig machen. (vgl. Noll, 2014: 120) Damit versuchte er zu beweisen, dass eine Überwiegende Einwanderung in Südamerika aus Andalusien nicht stattgefunden haben kann.
Dieser Argumentation schließt sich auch der Hispanist Amado Alonso an, welcher den seseo und yeísmo zuerst im hispanoamerikanischen Raum nachzuweisen glaubt. (Ebd.)
Von weiterer hoher Bedeutung ist der Hinweis Amado Alonsos, dass man den Prozess einer sprachlichen Nivellierung in Betracht ziehen muss. Noll beschreibt die Nivellierung als einen Prozess, „Wenn sich durch das Aufeinandertreffen verschiedener regionaler Normen ein Gebiet sprachlich neu konstruiert [und es] es im Allgemeinen zu einem gewissen Ausgleich von Merkmalen [kommt]“ (Noll, 2014: 120) Als Ergebnis entwickeln sich zwei oder mehr Dialekte zusammen zu einer Koine. Als Beispiel nennt er die Ausprägung der Neutralisierung von /r/ und /l/ in Südspanien zum einen und der Karibik zum anderen. (vgl. Noll, 2014: 121)
2.4 Neuere Entwicklungen
In „Regional origins“ stellt Peter Boyd-Bowman fest, dass der Zeitraum, in dem es wahrscheinlich zu den Anfängen des amerikanischen Spanisch kam zwischen den Jahren 1493-1519 bestand. (vgl. Boyd-Bowman, 1956: 1154) In dieser sogenannten Antillean period war das Hauptgebiet, welches von spanischen Einwanderern kolonialisiert wurde, die Inselgruppe der Antillen. (Ebd.) Boyd-Bowman konnte herausfinden, dass bis zum Ende des 16. Jahrhunderts insgesamt 200.000 Spanier das Land besiedelten und von 40.000 dieser Einwanderer konnte er sogar genauere Daten wie Herkunft, Name, materiellen Status, etc. ausfindig machen. (vgl. Noll, 2014: 120)
Anhand dieser Daten konnte er feststellen, dass 60% der Einwanderer zwischen 1493 und 1508 und 37% der Einwanderer zwischen 1509 und 1519 aus Andalusien stammten. Bei den Frauen, die zwischen 1509 und 1519 konnte er sogar einen Anteil von einem Drittel erheben. (vgl. Boyd-Bowman, 1956: 1160) Weiterhin konnte er herausfinden, dass 70% der Seeleute insgesamt Andalusier waren. (Ebd.)
Pedro Henríquez Ureñas Daten sind jedoch widersprüchlich den Daten Boyd-Bowmans gegenüber, wenn nicht sogar gegenteilig. Während Ureñas Daten von 3000 Personen sammeln konnte, kann Boyd-Bowman genauere Daten von ca. 40.000 Spanier aus dem gesamten Spanischen Raum feststellen, die bis zum Ende des 16. Jahrhunderts ausgewandert sind. Ureñas Probe macht somit 7,5% der Ergebnisse von Boyd-Bowman aus und verliert dadurch an Glaubwürdigkeit.
Aber aus sowohl Boyd-Bowmans als auch Ureñas Daten kann man keine Schlussfolgerung ziehen, denn eine zufällige kleine Probe hat ein hohes Risiko, dass eine weitere Probe von gleicher Anzahl das Gegenteil beweisen kann.
Diese Meinung vertritt Peter Boyd-Bowman ebenfalls: „Such interesting theories, plausible though they may be, can never rise above the level of ingenious speculation until we have gathered more accurate statistical data not only on the regional origins of the Spanish colonists of every part of America, but also on the chronology of their
migrations “. (Boyd-Bowman, 1965: 1153)
Menéndez Pidal schließt sich der Theorie Cuervos an, indem er die selbe Meinung vertritt, dass ganz Spanien bei der Kolonisierung vertreten war: „El español hispanoamericano no fue constituido por el simple trasplante al Nuevo Mundo del dialecto andaluz íntegro y puro; fundamentalmente, el español de América es el español común de España, integrado por el habla peculiar de todas las regiones peninsulares y desarrollado allá con un matiz personal comparable al de cualquiera de esas comarcas españolas.” (Menéndez Pidal, 1962: 134) Was hier jedoch zu bemerken ist, dass Menéndez dennoch als Befürworter des Andalucismo gilt. Er beugt sich ebenfalls auf den Beweis, dass der seseo im amerikanischen Spanisch sich nur aus dem Andalusischen abgefärbt haben kann. (Ebd.)
1988 bestätigten auch Zamora Munné und Guitart einen Einfluss des Andalusischen auf das hispanophone Lateinamerika. Sie beziehen sich insbesondere auf die Erkenntnisse, die Boyd-Bowman bei seiner Datensammlung gemacht hat. Für sie ist die Rolle der Frau von entscheidender Bedeutung, denn mit Boyd-Bowmans Ergebnissen, dass zwei Drittel der Einwanderer im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts Frauen ausmachten, konnten sie den Einfluss der Frau auf die Kindererziehung und die Weitergabe der Sprache zurückführen. (vlg. Zamora Munné & Guitart, 1988: 187)
Weiterhin gehen auch sie von einem Nivellierungsprozess aus, den die charakteristischen Merkmale der Sprache in Andalusien dominierten, wobei aber Besonderheiten eines jeden Dialektes der Halbinsel dennoch vertreten blieben. (vgl. Zamora Munné & Guitart, 1988: 188) Sehr deutlich wird hier der Einfluss Amado Alonsos, der die gleiche Theorie Jahre zuvor hatte.
Fernández-Sevilla bezieht sich ebenfalls auf diese Theorie: „el español americano no fue constituido por el simple trasplante al Nuevo Mundo del dialecto andaluz íntegro y puro; fundamentalmente, el español de América es el español común de España, integrado por el habla peculiar de todas las regiones peninsulares y desarrollado allá con un matiz personal comparable al de cualquiera de esas comarcas españolas. Pero, frente a la crítica de los últimos decenios, hay que afirmar que la vieja opinión andalucista encerraba una verdad esencial: en la base de la lengua colonial no sólo está la norma general de la lengua común, sino también un dialecto particular de ésta destacado sobre los otros desde comienzos del siglo XVI“. (Fernández-Sevilla, 1987: 242) Mit diesem, meinen Empfindungen nach, passenden abschließenden Zitat hält Fernández-Sevilla die Polemik für geschlossen, da es genug Hinweise gibt, dass das Spanisch Amerikas Merkmale sowohl aus allen Regionen der spanischen Halbinsel aufzeigt als auch Andalusien und es hierbei nicht mehr viel Spielraum zum Zweifeln gibt.
3. Fazit
Bei meiner Recherche von Vielzahl an Literatur bin ich zu der Feststellung gekommen, dass die Menge an Befürwortern und Gegnern der Andalucismo -These gar nicht so weit auseinander liegt, was das Beantworten der Frage, ob das Spanische in Hispanoamerika seinen Ursprung im Andalusischen hat, umso schwieriger macht.
Der Fakt, dass der seseo, welcher nur im Süden Spaniens vorkommt, auch in fast allen Hispanoamerikanischen Gebieten Gebrauch findet, scheint erstmal klarer Grund zu sein der Andalucismo -These Glauben schenken zu dürfen. Dennoch kann man den Einfluss anderer spanischer Dialekte nicht ignorieren. Phonische Besonderheiten, die sowohl im Norden Spaniens als auch vielen Gebieten Hispanoamerikas vertreten sind, wie z.B. der yeísmo, zeigt, dass man keinen eindeutigen Ursprung des hispanoamerikanischen Spanisch an dem Andalusischen festhalten kann. Letztendlich spielt die dialektale Einteilung für die andalucismo -Theorie nicht so eine große Rolle, obwohl ihre Entwicklung sicher wesentlich durch den Streit zwischen Ureña und Wagner vorangetrieben wurde.
Boyd-Bowmans Feststellung brachten einen großen Aufschwung in die andalucismo – Debatte. Diese Feststellung basierte auf einer Datenerhebung von 40.000 Kolonisten, was ungefähr 20% der Gesamtzahl der Einwanderer bis 1600 ausmacht. Diese 20% lassen nun Ureñas 7,5% sehr mickrig aussehnen. Aber dennoch kann man keine der beiden Datenerhebungen als klaren Beweis ansehen, da sie gegenteilige Ergebnisse aufweisen und zudem die einzigen vorhandenen Proben darstellen und demnach keine Gewichtung haben.
Auch die Meinungen vieler anderer Hispanisten sind vielfältig. Sowohl die Theorie von Cuervo, dass der Prozess einer sprachlichen Nivellierung stattgefunden hat, als auch Zamora Munnés und Guitarts Theorie, dass die Mehrzahl an weiblicher Einwanderung zu einer besseren Sprachbildung der Kinder geführt haben soll, sind nun mal nur Theorien und stellen keine Beweise dar.
Ich empfinde die Meinungen Fernández-Sevillas am sinnvollsten die Polemik zu schließen, da die Anzahl der Theorien, die für und gegen die Andalucismo -These sprechen, meiner Auffassung nach im Gleichgewicht liegen. Auch wie Danesi schon meinte, scheint es fast, als hätte die ewigliche Debatte nichts gebracht, außer dass die Frage nicht mehr so oft gestellt wird. (vgl. Danesi 1977: 193)
Tatsächlich liegen jedoch viele nützliche Forschungen zwischen dem Anfang und dem Ende der andalucismo -Debatte, einschließlich der Erkenntnis, dass die Frage so nicht beantwortbar ist. Mir scheint daher, dass Danesi die Schwierigkeiten der Debatte gut auf den Punkt gebracht hat und man sie damit vielleicht endgültig beenden kann.
4. Literaturverzeichnis
Boyd-Bowman, Peter (1956) The Regional Origins of the Earliest Spanish Colonists of America. PMLA 71, no. 5: 1152–72. https://doi.org/10.2307/460533 [Zugriff am 08.03.2022]
Danesi, Marcel (1977). The Case for Andalucismo Re-Examined. Hispanic Review, 45 (2), 181–193. https://doi.org/10.2307/472902 [Zugriff am 08.03.2022]
Dietrich, Wolf, Noll, Volker, & Geckeler, H. (⁶2012). Einführung in die spanische Sprachwissenschaft: ein Lehr- und Arbeitsbuch / begr. und fortgef. E. Schmidt
Fernández-Sevilla, Julio (1987) La polémica andalucista: Estado de la questión, in Actas de I congreso internacional sobre el Español de américa, San Juan, Puerto Rico,
Menéndez Pidal, Ramón (1962): Sevilla frente a Madrid. Tenerife, Universidad de Laguna. https://grupo.us.es/ehandalucia/pdf/lecturas/sevilla_vs_madrid_pidal.pdf [Zugriff am 08.03.2022]
Noll, Volker (³2014). Das amerikanische Spanisch: ein regionaler und historischer Überblick. Berlin, Boston: De Gruyter.
Zamora Munné, Juan Clemente, & Guitart, Jorge M. (²1988). Dialectología hispanoamericana : teoría, descripción, historia / Juan C. Zamora Munné ; Jorge M. Guitart: Teoría, descripción, historia. Publ. del Colegio España.
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