Die Arbeit zeigt die stabile Erosion der einst so gepriesen leistungsstarken und doch egalitären deutschen Wirtschaftsordnung anhand der Entwicklung des Flächentarifvertrags als Kern und Garant dieser Wirtschaftsordnung. Beginnend mit der Beschreibung der Funktionsweise des Rheinischen Kapitalismus und der ihm zugrunde liegenden ökonomischen Theorie, werden unterschiedliche Interpretationen über dessen Zustand aufgezeigt und jeweils auf ihren empirischen Gehalt hin überprüft.
Festgestellt wird, dass der Rheinische Kapitalismus als spezifischer Nachkriegskompromiss in die Jahre gekommen ist und den neuen spezifischen Anforderungen einer globalisierten Welt nur noch teilweise adäquat Rechnung tragen kann. Allerdings erweisen sich einige spezifische Elemente, wie der Flächentarifvertrag als Kern und Garant dieser spezifischen Wirtschaftsordnung, zumindest bei Großbetrieben als vorteilhaft und anpassungsfähig. Allerdings ist deren Anzahl gering. Hält der Prozess der „Tertiarisierung der Nationalökonomie“ an, wovon auszugehen ist, wird dieser die „Entnormierung des Normalarbeitsverhältnisses“ und somit die stabile Erosion der spezifischen deutschen Wirtschaftsordnung zur Folge haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Rheinische Kapitalismus
- Die ökonomische Theorie des Flächentarifvertrages
- Der Flächentarifvertrag in Deutschland
- Bestandsaufnahme: Stabilität oder Erosion?
- Stabilität und Erosion des Flächentarifvertrages?
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Wandel der deutschen Wirtschaftsordnung, insbesondere im Hinblick auf den Flächentarifvertrag als Kern der „typisch deutschen Praxis“. Ziel ist es, die ökonomische Theorie des Flächentarifvertrages darzulegen, verschiedene Interpretationen seines Zustands aufzuzeigen und diese empirisch zu überprüfen. Die Analyse soll die eingangs aufgestellte These vom sukzessiven Strukturwandel und der damit verbundenen Erosion strukturbildender Elemente belegen oder widerlegen.
- Der Rheinische Kapitalismus als Grundlage der deutschen Wirtschaftsordnung
- Die ökonomische Theorie und die Praxis des Flächentarifvertrages
- Stabilität und Erosion des Flächentarifvertrages in Deutschland
- Der Einfluss des Flächentarifvertrages auf soziale und wirtschaftliche Gleichheit
- Die Rolle des Flächentarifvertrages im Kontext des Strukturwandels der deutschen Wirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die These eines sukzessiven Strukturwandels der deutschen Wirtschaftsordnung auf und führt den Flächentarifvertrag als Untersuchungsgegenstand ein. Das Kapitel „Der Rheinische Kapitalismus“ beschreibt diesen als leistungsfähiges Modell, basierend auf einem Nachkriegskompromiss und geprägt von Sozialpartnerschaft und Flächentarifverträgen. Es wird die Bedeutung des Flächentarifvertrages für soziale Gleichheit und wirtschaftliche Stabilität hervorgehoben. Das Kapitel zur ökonomischen Theorie des Flächentarifvertrages wird hier nicht zusammengefasst. Das Kapitel „Der Flächentarifvertrag in Deutschland“ untersucht die aktuelle Situation des Flächentarifvertrages, analysiert dessen Stabilität und mögliche Erosionstendenzen und beleuchtet die empirischen Aspekte dieser Entwicklung.
Schlüsselwörter
Flächentarifvertrag, Rheinischer Kapitalismus, deutsche Wirtschaftsordnung, Strukturwandel, soziale Partnerschaft, Stabilität, Erosion, ökonomische Theorie, empirische Untersuchung, soziale Gleichheit.
- Arbeit zitieren
- Florian Koch (Autor:in), 2006, Der Flächentarifvertrag in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123928