Die vorliegende Arbeit besteht aus den drei Themenfeldern: Grundlagen, gesellschaftlicher Wandel und Stabilisierungsfaktoren sozialer Ungleichheit. Im ersten Teil Grundlagen wird die gegenwärtige Sozialstruktur Deutschlands in Anlehnung an das dynamische Schichtmodell Rainer Geißlers vorgestellt, gegenüber anderen Strukturkonzepten abgegrenzt, und die zugrundeliegenden Begriffe werden operationalisiert.
Nach Darstellung der Sozialstruktur in der die soziale Mobilität stattfindet, wird der Begriff soziale Mobilität selbst erläutert und die verschiedenen Ausprägungen werden dargestellt. Es handelt sich also im ersten Teil um die Verortung sozialer Mobilität, da diese stark von der Sozialstruktur abhängt. Hieraus ergeben sich Fragen nach der Strukturprägung durch einzelne Determinanten wie zum Beispiel Bildungsabschlüssen. Der zweite Themenbereich gesellschaftlicher Wandel soll die Bereiche zunehmender sozialer Mobilität der Nachkriegsgesellschaft anhand der Schwerpunkte Bildung und Arbeitsmarkt aufzeigen. Wo findet oder fand soziale Mobilität im Zeitverlauf statt und welche Faktoren ermöglichten dies? In welchem Zusammenhang stehen die einzelnen Schichtindikatoren, wie Beruf, Einkommen, Sozialprestige oder Bildung?.
Der dritte Bereich Stabilisierungsfaktoren sozialer Ungleichheit steht dem zweiten konträr gegenüber. Hier sollen den Pluralisierungs- und Dynamisierungstendenzen Formen sozialer Schließung im Bereich der Familie, der Qualifikation/Bildung und des Arbeitsmarktes gegenübergestellt werden. Was behindert also soziale Mobilität und welche gesellschaftlichen Gruppen lassen sich hierbei identifizieren? Da alle Unterpunkte sowohl mobilisierende als auch hemmende Faktoren in Bezug auf soziale Mobilität angeben, steht die Einordnung in diese groben Kategorien nur für die zentrale Tendenz. Je nach spezifischer Sozialisation wird so der Bildungsweg vorgeprägt, woraus sich wiederum ein bestimmtes Berufsfeld ergibt.
Anhand der Gegenüberstellung stabilisierender wie auch flexibilisierender gesellschaftlicher Faktoren und Einflüsse soll so die Frage geklärt werden, wie durchlässig die gesellschaftliche Sozialstruktur ist und vor allem, wovon Mobilität abhängt. Wie offen ist die offene Gesellschaft Deutschlands wirklich?
Inhaltsverzeichnis
- Prolog
- Methodik
- Grundlagen
- Soziale Schicht
- Das moderne Schichtkonzept Rainer Geißlers
- Soziale Mobilität
- Soziale Schicht
- Moderne Entschichtungstheorien: Soziale Milieus - oder von der Klasse zur Schicht zum Milieu?
- Der Gesellschaftliche Wandel - Kennzeichen zunehmender Mobilität
- Die moderne Gesellschaft
- Schichtstrukturen des Arbeitsmarkts – statistische Trends
- Trend zur Mittelschicht und subjektive Schichteinteilung
- Stabilisierungsfaktoren sozialer Ungleichheit
- Heiratsbeziehungen und Familieneinflüsse
- Ungleichheit im Bildungssektor
- Neuere Forschungsergebnisse: Elitenforschung, Pisa Studie
- Neue Grundschicht
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die These Helmut Schelskys von der „nivellierten Mittelstandsgesellschaft“ und analysiert die Offenheit der deutschen Gesellschaft anhand des Begriffs der sozialen Mobilität. Dazu wird die Sozialstruktur Deutschlands im Kontext des dynamischen Schichtmodells von Rainer Geißler vorgestellt und die verschiedenen Ausprägungen sozialer Mobilität im Wandel der Zeit betrachtet.
- Analyse der Sozialstruktur Deutschlands im Kontext des dynamischen Schichtmodells
- Untersuchung der verschiedenen Ausprägungen sozialer Mobilität im Zeitverlauf
- Bedeutung von Bildung und Arbeitsmarkt für die soziale Mobilität
- Identifizierung von Faktoren, die soziale Mobilität fördern und hemmen
- Bewertung der Offenheit der deutschen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Prolog: Der Prolog legt den Fokus auf die historische Entwicklung des Begriffs der Gleichheit und Ungleichheit, insbesondere im Kontext der Französischen Revolution und der Forderung nach sozialer Gleichheit im 19. Jahrhundert. Die Arbeit stellt den Begriff der sozialen Mobilität in den Kontext der deutschen Gesellschaft und untersucht die These der „nivellierten Mittelstandsgesellschaft“ von Helmut Schelsky.
- Methodik: Die Methodik beschreibt den Aufbau der Arbeit und teilt sie in drei Themenfelder: Grundlagen, gesellschaftlicher Wandel und Stabilisierungsfaktoren sozialer Ungleichheit. Im ersten Teil werden die Grundlagen der Sozialstruktur Deutschlands in Anlehnung an das dynamische Schichtmodell von Rainer Geißler erläutert. Der zweite Teil beschäftigt sich mit dem gesellschaftlichen Wandel und den Bereichen zunehmender sozialer Mobilität, insbesondere im Zusammenhang mit Bildung und Arbeitsmarkt. Der dritte Teil betrachtet Stabilisierungsfaktoren sozialer Ungleichheit, die soziale Mobilität hemmen.
- Grundlagen: Dieser Abschnitt definiert den Begriff der sozialen Schicht und erläutert das dynamische Schichtmodell von Rainer Geißler. Er geht auf die Unterschiede zwischen traditionellen und modernen Schichtkonzepten ein und betont die mehrdimensionale Natur sozialer Schichten.
- Moderne Entschichtungstheorien: Dieser Teil beleuchtet die Entwicklung von modernen Entschichtungstheorien, die von der klassischen Klassen- und Schichtstruktur zu einem Konzept sozialer Milieus übergehen.
- Der Gesellschaftliche Wandel: Dieser Abschnitt untersucht den gesellschaftlichen Wandel in Deutschland im Kontext der Nachkriegsgesellschaft. Er konzentriert sich auf die Bereiche Bildung und Arbeitsmarkt und analysiert die Entwicklung von sozialer Mobilität in diesen Bereichen.
- Stabilisierungsfaktoren sozialer Ungleichheit: Dieser Abschnitt analysiert Faktoren, die soziale Mobilität hemmen, wie z. B. Heiratsbeziehungen, Familieneinflüsse, Ungleichheit im Bildungssektor und die Entwicklung neuer Grundschichten.
Schlüsselwörter
Soziale Ungleichheit, soziale Mobilität, Schichtstruktur, Gesellschaftlicher Wandel, Bildung, Arbeitsmarkt, Stabilisierungsfaktoren, Familie, Heiratsbeziehungen, Elitenforschung, Pisa Studie, nivellierte Mittelstandsgesellschaft, dynamisches Schichtmodell, Rainer Geißler.
- Quote paper
- Malko Ebers (Author), 2002, Zeitgenössische Ungleichheitsforschung - Soziale Schichtung und Mobilität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12393