Schon auf Grund ihrer Tradition und Geschichte haben freie Wohlfahrtsverbände im sozialen Dienstleistungssektor eine hohe Wertorientierung. Ihre Wurzeln liegen religiösen oder/und sozial- oder gesellschaftspolitisch begründeten Weltanschauungen, die sie sich bis heute bewahrt und den gesellschaftlichen Entwicklungen angepasst haben.
In einer Phase des Umbruchs, des Wertewandels und einer globalen Neuorientierung gewinnen „Moralunternehmen“ wie die Kirche oder die freien Wohlfahrtsverbände wieder eine hohe Relevanz für den Zusammenhalt einer Gesellschaft. Andererseits stehen sie auch ständig auf dem Prüfstand, ob ihre Botschaften noch zeitgemäß und zukunftstragend sind und ob sie diese auch in ihrem eigenen Verantwortungsbereich umsetzen.
In den letzten Jahrzehnten haben auch Wirtschaftsunternehmen die Notwendigkeit erkannt Firmengrundsätze zu entwickeln. Reine Profitorientierung alleine reicht heute als Firmencredo nicht mehr aus – Kunden wie Öffentlichkeit erwarten neben einer möglichst qualitativ hochwertigen Dienstleistung zu einem möglichst niedrigen Preis auch eine Darstellung des Unternehmens, die eine grundsätzlich positive Beziehung zwischen Kunden und Herstellern ermöglicht.
Im Gegensatz dazu stehen die Wohlfahrtsverbände immer mehr in der Verpflichtung, in ihrem Umgang mit sozialer Arbeit auf Wirtschaftlichkeit und Marktorientierung Wert zu legen, was andererseits wieder Konkurrenzbedingungen voraussetzt. Daher sind einrichtungsspezifische Profilierungsversu¬che der Wohlfahrtsverbände eher verhalten und nach innen gerichtet als nach außen.
Für NPO (Nonprofit-Organisationen) bedeutet dies, dass sie bezogen auf ihre sozialen Dienstleistungen gegenüber den „Kunden“ wie den Mitarbeitern deutlich herausarbeiten und darstellen müssen, wie sich in der konkreten Leistungserbringung jeweils die spezielle Ethik des Unternehmens realisiert. So wird z.B. von einem Kindergarten der AWO erwartet, dass seine Erziehungsgrundsätze und seine Elternarbeit sich deutlich von der eines kirchlich geführten Kindergartens unterscheidet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. EINE BESCHREIBUNG
- 3. INHALT UND AUFBAU
- 4. WAS SOLLTE EIN LEITBILD ENTHALTEN?
- 5. PROZESS UND ENTSTEHUNG
- 6. BEIM ENTSTEHUNGSPROZESS ZU BEACHTEN:
- 7. ZUR INFORMATIONSSAMMLUNG (ANALYSE)
- 8. SCHRIFTLICHE FORM UND UMFANG
- 9. DIE STELLUNG EINES LEITBILDES IM ROTEN KREUZ RN-HD
- 10. HAUSNOTRUF/HAUSSERVICERUF
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Dokument untersucht den Prozess der Leitbilderstellung für den Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg des Deutschen Roten Kreuzes. Es beleuchtet die Bedeutung eines Leitbildes für die Organisation und die zentrale Rolle, die es für die Kommunikation der Werte, Ziele und Identität des Deutschen Roten Kreuzes spielt. Die Bedeutung eines Leitbildes als Orientierungshilfe für alle Entscheidungen und Handlungen innerhalb der Organisation sowie für die Zusammenarbeit mit Partnern und der Öffentlichkeit wird betont.
- Die Bedeutung von Leitbildern in Wohlfahrtsverbänden
- Die Notwendigkeit, Werte, Ziele und Identität in einem Leitbild zu formulieren
- Die Rolle eines Leitbildes als Orientierungshilfe für Entscheidungen und Handlungen
- Der Prozess der Leitbilderstellung, einschließlich Informationssammlung und -analyse
- Die Umsetzung des Leitbildes in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die besondere Bedeutung von Wertorientierung in freien Wohlfahrtsverbänden, insbesondere in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels. Es wird die Notwendigkeit eines Leitbildes als Ausdruck der Werte und Ziele der Organisation hervorgehoben, um die Zeitgemäßheit und Zukunftsfähigkeit des Deutschen Roten Kreuzes zu gewährleisten.
2. Eine Beschreibung
Kapitel 2 bietet eine Definition des Begriffs „Leitbild“ und beschreibt die verschiedenen Aspekte, die ein Leitbild beinhalten sollte. Es wird die Bedeutung eines Leitbildes für die interne und externe Kommunikation der Organisation sowie für die gemeinsame Orientierung von Mitarbeitern, Kunden, Partnern und der Öffentlichkeit dargestellt.
3. Inhalt und Aufbau
Dieses Kapitel diskutiert die verschiedenen Vorschläge für Inhalt und Aufbau eines Leitbildes. Es wird die gängige Dreiteilung in einen allgemeinen, aufgabenspezifischen und adressatenspezifischen Teil vorgestellt.
4. Was sollte ein Leitbild enthalten?
Kapitel 4 präsentiert eine detaillierte Auflistung der wesentlichen Elemente eines Leitbildes. Die einzelnen Bestandteile werden im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Darstellung der Organisation und ihrer Werte sowie für die Kommunikation mit Stakeholdern erläutert.
5. Prozess und Entstehung
Das Kapitel beleuchtet den Prozess der Leitbilderstellung. Es wird die Notwendigkeit eines partizipativen Ansatzes hervorgehoben, der die Einbindung aller relevanten Akteure, wie Mitarbeiter, Führungskräfte und ehrenamtliche Mitarbeiter, in den Prozess der Entwicklung eines Leitbildes beinhaltet.
6. Beim Entstehungsprozess zu beachten:
Dieses Kapitel bietet Hinweise und Empfehlungen für den erfolgreichen Prozess der Leitbilderstellung. Es werden wichtige Aspekte wie die Berücksichtigung der Organisationskultur, die Förderung des Dialogs und der Konsensfindung sowie die Notwendigkeit einer klaren Kommunikation während des Entstehungsprozesses diskutiert.
7. Zur Informationssammlung (Analyse)
Kapitel 7 befasst sich mit der Informationsgewinnung im Rahmen der Leitbilderstellung. Es werden verschiedene Methoden und Ansätze zur Erhebung relevanter Informationen, wie beispielsweise Befragungen, Interviews und Workshops, vorgestellt.
8. Schriftliche Form und Umfang
Dieses Kapitel diskutiert die Formulierung und Gestaltung des Leitbildes. Es werden wichtige Aspekte wie die Klarheit der Sprache, die Prägnanz der Formulierungen und die Anpassung des Umfangs an die Zielgruppe und die Bedürfnisse der Organisation betrachtet.
9. Die Stellung eines Leitbildes im Roten Kreuz RN-HD
Kapitel 9 beleuchtet die Bedeutung des Leitbildes für den Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg des Deutschen Roten Kreuzes. Es werden die spezifischen Herausforderungen und Besonderheiten der Organisation sowie die Relevanz eines Leitbildes für die Bewältigung dieser Herausforderungen dargestellt.
Schlüsselwörter
Leitbild, Werte, Ziele, Identität, Organisation, Kommunikation, Stakeholder, Partizipation, Prozess, Analyse, Formulierung, Gestaltung, Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg
- Arbeit zitieren
- Reinhard Bracke (Autor:in), 2003, Prozess der Leitbilderstellung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12396