Inwiefern ist eine „Frau“ von der patriarchalen Gesellschaft in ihrem Denken und Handeln beeinflusst? Welche sozialen Strukturen und geschichtliche Ereignisse haben dazu geführt, dass eine Frau sich als „das Andere“ konstituiert und ihre Zukunft danach ausrichtet? Wie lässt sich der Begriff „Frau“ definieren? Mit diesen Fragen setzt sich Simone de Beauvoir in ihrem Werk "Das andere Geschlecht" auseinander, um das es in dieser Arbeit gehen soll. Das Buch war vielleicht nicht der Auslöser, jedoch Dreh- und Angelpunkt der Frauenbewegung in den späten 1960er-Jahren.
Viele feministische Aktivistinnen setzten sich mit ihren Thesen in eigenen Schriften auseinander, wie zum Beispiel Betty Friedan mit „The Femine Mystique“. Das berühmte Zitat „Man ist nicht als Frau geboren, man wird es“ verweist auf zwei mögliche Interpretationen: Zum einen unterstreicht es die Passivität (das „Gemacht werden“) der Frau, zum anderen die Aktivität der Frau, das passive Bild von ihr zu untermauern. So vertritt de Beauvoir einerseits die Ansicht, das Mädchen würde im Laufe der Kindheit zu einer Frau erzogen werden und lerne, sich dem Mann hinzugeben und in Relation zum Mann zu definieren.
Zum anderen betont Simone de Beauvoir die Art und Weise, wie die Frau selbst zu ihrem eigenen Los beiträgt. Dadurch, dass die Frau keinen Ausweg aus ihrer Situation sähe, verharre sie in ihrem Zustand und überlasse dem Mann das Handeln und Denken. In ihrem Werk analysiert Simone de Beauvoir die Prozesse, die zu diesem allgemeinen Rollenverständnis einer „Frau“ geführt haben. Dabei beruft sie sich unter anderem auf ihre eigene gelebte Erfahrung, die marxistische Ideologie, die Psychoanalyse Freud‘s und die politischen und religiösen Strukturen der Gesellschaft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Steckbrief Frau
- Mythos der Frau
- Die Frau heute
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert Simone de Beauvoirs Werk „Das Andere Geschlecht“ und untersucht, wie soziale Prozesse und Verhältnisse die Konstitution der Frau als „das Andere“ beeinflussen. Die Arbeit beleuchtet die Rolle der patriarchalen Gesellschaft, geschichtliche Ereignisse und die subjektive Wahrnehmung der Frau in Bezug auf ihre eigene Situation.
- Die Konstruktion des Frau-Seins als Resultat sozialer Prozesse und Strukturen
- Die Rolle von biologischen Faktoren und dem Mythos der Frau in der Konstruktion von Geschlechterrollen
- Die Analyse der Frau als „das Andere“ in Relation zum Mann und die Auswirkungen auf die gesellschaftliche Position der Frau
- Die Relevanz von Simone de Beauvoirs Thesen für die heutige Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Hausarbeit skizziert den Kontext und die Relevanz von Simone de Beauvoirs Werk „Das Andere Geschlecht“ im Hinblick auf die Frauenbewegung der 1960er Jahre. Es beleuchtet die zentrale These, dass die Frau nicht als Frau geboren wird, sondern es durch gesellschaftliche Prozesse und Erwartungen wird. Dabei werden die verschiedenen Interpretationen des Zitates sowie die Analyse der Frau als „das Andere“ in Relation zum Mann vorgestellt.
Im zweiten Kapitel wird ein „Steckbrief Frau“ erstellt, der die biologischen und soziologischen Aspekte des Frau-Seins beleuchtet. Hierbei werden die Rolle der Frau in der Fortpflanzung, die biologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau sowie die Auswirkungen auf die Position der Frau in der Gesellschaft diskutiert.
Das dritte Kapitel behandelt den Mythos der Frau, der durch Traditionen, Religion und gesellschaftliche Erwartungen konstruiert wird. De Beauvoir argumentiert, dass dieser Mythos die Unterdrückung von Frauen unterstützt und die Frau als das „Andere“ zum Mann definiert.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit den Themen Geschlechterrollen, soziale Konstruktion, Patriarchat, Feminismus, „Das Andere Geschlecht“, Simone de Beauvoir, Mythos der Frau, biologische Unterschiede, gesellschaftliche Strukturen, und die Position der Frau in der Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Nethais Sandt (Autor:in), 2021, Simone de Beauvoir's "Das Andere Geschlecht". Soziale Prozesse und Verhältnisse der Frau, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1239629