Soziale Beziehungen im Alter


Seminararbeit, 2022

13 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Soziale Beziehungen aulJerlialb der Familie
2.1 Freundschaften
2.2 Bekanntschaften

3 Faktoren die die sozialen Beziehungen mit steigendem Alter beeinflussen

4 Studien zu sozialen Beziehungen von Jugendlichen, Erwachsenen und Menschen im hohen Alter

5 Fazit

6 Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1(Quelle: Bhattacharya et al. 2016: 3)

Abbildung 2(Quelle: Boger et al. 2017: 266)

1. Einleitung

In der vorliegenden wissenschaftlichen Arbeit wird die Fragestellung „Ob sich soziale Beziehungen mit steigendem Alter verandern?“ untersucht. Dabei wird besonders auf die sozialen Beziehungen auBerhalb der Familie, von Jugendlichen, Erwachsenen und Menschen im hoheren Alter eingegangen. Das Thema der sozialen Beziehungen im Alter wurde ausgewahlt, da soziale Beziehungen in der gesamten Lebenspanne eines Menschen eine wichtige wie unterstutzende Rolle spielen, sowie uns ein lebenslang begleiten.

Laut Clemens Tesch-Romer, sind wir selbst ein Teil von sozialen Beziehungen, und verandern uns im Laufe unseres Lebens (Tesch-Romer 2010: 41). Somit ist es spannend, sich mit dem Thema der sozialen Beziehungen im Alter auseinanderzusetzen (Tesch-Romer 2010: 41). Das soziale Netzwerk eines Menschen setzt sich aus verschiedenen Personen zusammen (Tesch-Romer 2010: 117). Diese Personen sind zunachst „einmal Individuen, die fur uns in verschiedener Weise bedeutsam sind“ (Tesch-Romer 2010: 117). „Aber man kann diese Individuen auch als Teile von Gruppen sehen: Es sind Jungere und Altere darunter, Manner und Frauen, Verwandte und Freunde sowie Menschen, die wir lange kennen, und solche, deren Bekanntschaft wir erst vor kurzem gemacht haben“ (Tesch-Romer 2010: 117). Zudem laut Tesch-Romer Nachbarn, Freunde und Bekannte wichtige soziale Netzwerkpartner sind, deren Relevanz in der Zukunft ansteigen soll (Tesch-Romer 2010: 19). Demnach stellt sich das Thema der sozialen Beziehung mit steigendem Alter, als ein relevantes Thema dar. Dabei sollte erwahnt werden, dass im Zuge des demographischen Wandelns, sich die Bevolkerungsstruktur innerhalb der letzten Jahrzehnte stark verandert hat (Hank & Ellwardt 2019 :339). Somit ist die Lebenserwartung der Menschen gestiegen, und die Geburtenrate dauerhaft unter dem Bestandserhaltungsniveau gesunken (Hank & Ellwardt 2019: 339). Gesellschaften geraten dabei als Folge, durch mindestens zwei parallele Entwicklungen unter Druck, „die wachsende Pravalenz altersbedingter Krankheiten auf der einen Seite und das Schrumpfen - horizontaler - familialer und sozialer Netzwerke auf der anderen Seite“ (Hank & Ellwardt 2019: 339). Dies bedeutet, dass der demographische Wandel, die Verringerung von familialen und sozialen Netzwerken zur Folge hat. Das Ziel der wissenschaftlichen Arbeit, ist auf das Thema der sozialen Beziehungen im Alter aufmerksam zu machen, sowie die Fragestellung, ob sich soziale Beziehungen mit steigendem Alter verandern zu beantworten. Zuallererst wird die soziale Beziehung dargestellt, indem Freundschaften sowie Bekanntschaften erlautert werden. Daraufhin wird auf die Faktoren, die die soziale Beziehung mit steigendem Alter beeinflussen, eingegangen. Und dann werden zwei Studien dargestellt, in denen die sozialen Beziehungen von Jugendlichen, Erwachsenen, und von alteren Menschen miteinander verglichen. Zuallerletzt wird die Arbeit mit einem Fazit abgeschlossen.

2. Soziale Beziehungen aufierhalb der Familie

Menschen sind laut Alert, soziale Wesen und eingebettet in soziale Beziehungen (Alert 2021: 28). Unter emem sozialen Netzwerk wird ein abgrenzbares Gefuge interpersoneller Beziehungen verstanden, meistens zwischen Mitgliedern einer sozialen Gruppe (Hank & Ellwardt 2019: 340). Dieses Netzwerk verandert sich im Laufe des Lebens (Alert 2021: 28). Dabei sind soziale Beziehungen im Allgemeinen bedeutsam fur das Wohlbefinden, und haben kumulative Effekte auf Gesundheit im Lebenslauf (Alert 2021: 28). Weshalb sie fur die Gerontologie besonders wichtig fur das Alter sind (Alert 2021: 28). Die Struktur eines sozialen Netzwerks, „pragt und steuert die Rahmenbedingungen individuellen Handelns, welches wiederum die Netzwerkstruktur beeinflusst und formt“ (Hank & Ellwardt 2019: 340). Demnach hangen die Netzwerkmitglieder in ihren Handlungsmoglichkeiten, von den Beziehungen ab“ (Hank & Ellwardt 2019: 340). Im Folgenden wird sich mit Freundschaften sowie Bekanntschaften beschaftigt.

2.1 Freundschaften

Vorab sollte erwahnt werden, dass laut Hahmann Freundschaften eine Beziehungsart sind, die in den Sozialwissenschaften wenig beforscht seien (Hahmann 2021: 247). Freundschaften entstehen fruh im Leben eines Menschen, im jungen Alter entstehen sie auf dem Spielplatz, in der Schule, oder im mittleren Erwachsenenalter am Arbeitsplatz oder im Verein (Tesch-Romer 2010:191). Zudem entstehen trotz Beendigungen anderer Freundschaften im hoheren Erwachsenalter, auch neue Freundschaften (Tesch-Romer 2010: 191). In glucklichen Fallen ziehen sich Freundschaften von der Kindheit bis in das hohe Alter, und gehoren neben den Geschwisterbeziehungen zu den an den langsten dauernden Bindungen (Tesch-Romer 2010: 191). Laut Tesch-Romer sind Freundschaften wichtig (Tesch-Romer 2010: 190). Denn mit Freunden wollen wir gemeinsam etwas unternehmen, und uns mit ihnen uber wichtige Angelegenheiten austauschen (Tesch-Romer 2010: 195). Wenn es notwendig ist, sucht man Rat, Trost oder praktische Hilfe bei ihnen (Tesch- Romer 2010: 195). Des Weiteren erwarten wir, „dass unsere Freunde zu uns stehen, wenn wir emotionale Unterstutzung brauchen, wurden aber nicht erwarten, dass sie uns pflegen (dies ist eher eine Erwartung an enge Familienmitglieder) oder dass sie unsere Blumen im Urlaub gieBen (das ist eher eine Erwartung an Nachbarn)“ (Tesch-Romer 2010 :195). Laut Tesch-Romer sind zudem Freundschaftsbeziehungen auf Gegenseitigkeit angelegt (Tesch-Romer 2010: 200). Dies bedeutet, dass beide Freundinnen “gleichermaBen an der Freundschaft beteiligt sein“ mussen (Tesch-Romer 2010: 200). Nennenswert ist, dass obwohl Freundschaften freiwillig eingegangen werden und die Beziehung in der Regel beendet werden kann, hat sich gezeigt, dass enge und langjahrige Freundschaften zu den stabilsten Beziehungen im Lebenslauf gehoren (Tesch-Romer 2010: 191).

Fur alte Menschen ohne Partner oder ohne ein Kind, konnen Freunde besonders wichtig sein, da sie fehlende familiale Kontakte kompensieren konnen (Tesch-Romer 2010:195 f.). Dabei unterscheiden sich die Beziehungen zu den Freunden, von den der Nachbarn (Tesch-Romer 2010: 201).

2.2 Bekanntschaften

„Weak ties“ sind lose Beziehungen, „mit z. B. geringer Kontaktfrequenz, geringer Intimitat und Multiplexitat. Zu nennen waren hier beispielsweise Urlaubsbekanntschaften, Kolleg*innen und lose Bekanntschaften“ (Gamper 2020: 53). Demnach gehoren „Weak ties“ zu losen Bekannschaften, die eine geringe Kontakthaufigkeit, geringe Verbundenheit zur Person, sowie ein geringes Auftreten von verschiedenen Rollen oder Austauschprozesse in der Beziehung vorweisen. Dabei sind kollegiale Beziehungen haufig schwacher, dennoch haben sie den Vorteil, dass sie Bruckenverbindungen zu anderen Netzwerken, herstellen konnen (Hahmann 2021: 246). Nennenswert ist, dass Nachbarn wie Freunde auch im Alter einen wichtigen Teil des sozialen Netzes einer Person ausmachen (Tesch-Romer 2010: 201).

„Menschen, die in unserer Nahe wohnen, im selben Haus, im Nachbarhaus oder auch eine StraBe weiter, sind unsere Nachbarn“ (Tesch-Romer 2010: 191). Wir teilen mit ihnen den gleichen Wohnort, und einen Teil unseres Alltages (Tesch-Romer 2010: 191). Wir gruBen sie, „wir gieBen ihre Blumen wahrend des Urlaubs (und auBern diese Bitte selbst, wenn wir in Urlaub fahren)“ (Tesch-Romer 2010: 191). Daneben erwarten wir von Nachbarn, dass sie fur praktische Alltagshilfen verfugbar sind, achtsam sind, wenn etwas Auffalliges passiert sowie, dass sie uns gruBen und Freundlichkeiten erwidern (Tesch-Romer 2010: 192ff.). Demnach handelt es sich um kleinere Erwartungen an den Nachbarn. Zudem lassen sich die Konzepte von Freunden und Nachbarn, nicht klar abgrenzen (Tesch-Romer 2010: 192). Mit der Begrundung, dass bei langerer Bekanntschaft sowie gegenseitiger Sympathie gegenuber dem Nachbarn, Freundschaften entstehen konnen (Tesch-Romer 2010: 192). Allerdings gibt es auch Nachbarschaftsbeziehungen, in denen sich die Nachbarn kaum kennen, oder in einen Streit geraten sind (Tesch-Romer 2010: 196f.). Nennenswert ist auBerdem, dass Nachbarschaftsbeziehungen sehr anfallig sind, fur unausgewogene Austausche zwischen den Personen (Tesch-Romer 2010: 200).

Nachbarschaftliche Kontakte, sind in bestimmten Lebensphasen starker als in anderen (Tesch- Romer 2010: 193). Denn, Familien mit Kindern, wie altere Menschen haben laut Tesch-Romer meistens, einen starkeren Bezug zur Nachbarschaft (Tesch-Romer 2010: 193f.). Hingegen junge Menschen die allein leben, sowie Paare ohne Kinder laut Tesch-Romer, weniger Kontakt zu den Nachbarn haben (Tesch-Romer 2010: 193).

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Soziale Beziehungen im Alter
Hochschule
Universität Duisburg-Essen  (Soziologie)
Veranstaltung
Soziologie des Alterns
Note
2,3
Autor
Jahr
2022
Seiten
13
Katalognummer
V1239821
ISBN (eBook)
9783346660763
ISBN (Buch)
9783346660770
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Alter, Altern, Gesellschaft, soziale Beziehungen
Arbeit zitieren
Mine Kartal (Autor:in), 2022, Soziale Beziehungen im Alter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1239821

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Soziale Beziehungen im Alter



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden