Ziel dieser Seminararbeit ist es, dem Leser in einer überblicksartigen Darstellung einen Einblick in die Thematik der vorweggenommenen Erbfolge zu geben.
„Die Sicherung der Unternehmensnachfolge ist die größte unternehmerische Herausforderung“. Laut einer Schätzung des Instituts für Mittelstandsforschung stehen in Deutschland im Zeitraum von 2018 bis 2022 etwa 150.000 Unternehmen mit ca. 2,4 Mio. Beschäftigten vor der Übergabe. Daher besteht oftmals der Wunsch, die Nachfolge des Unternehmens vor dem eigenen Tod zu regeln. Nicht selten fehlt es an rechtzeitiger Planung oder Rechtssicherheit. Hierbei spielt die vorweggenommene Erbfolge eine wichtige Rolle, um den Nachlass zu Lebzeiten, kontrolliert an die Nachfolger zu übergeben. Die vorweggenommene Erbfolge wird dabei als Vermögensübertragung an die Erben zu Lebzeiten definiert und tritt lediglich aufgrund einzelvertraglicher Regelungen ein.
Einführend werden zunächst die Grundlagen im Kapitel 2 erläutert, da mögliche Fragen aufkommen könnten, was z. B. eine Einlage, Einbringung oder Übertragung ist, oder wo der Unterschied zwischen einem Tausch und einem (teil-)entgeltlichen Geschäft liegt. Hierbei werden die Begriffe insbesondere jeweils voneinander abgegrenzt. Das Kapitel 3 widmet sich der Bewertung einer Einlage i. S. d. § 6 Abs. 1 Nr. 5 EStG und der Ermittlung der AfA-BMG nach der Einlage von zuvor zur Erzielung von Überschusseinkünften genutzten WG (§ 7 Abs. 1 S. 5 EStG). Daraufhin wird in Kapitel 4 die unentgeltliche Übertragung einzelner WG (§ 6 Abs. 5 EStG) näher betrachtet. Die Einbringung von BV in eine PersGes (§ 24 UmwStG) wird in Kapitel 5 erläutert. Die Kapitel 3 bis 5 werden jeweils mit einem Fallbeispiel oder mit einer überschaubaren Gestaltung einer vorweggenommenen Erbfolge ergänzt, um die Vorschriften, die die Kapitel enthalten, näher betrachten zu können. Mit einer Schlussbetrachtung wird die Seminararbeit abgerundet.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Allgemeine Grundlagen und Abgrenzungen
- 2.1 Regelungsinhalt und Rechtsfolgen einer Einlage
- 2.2 Hintergründe und Formen einer (vermögens-)Übertragung
- 2.3 Das Verhältnis eines Tausches und (teil-)entgeltlichen Geschäfts
- 3 Bewertung einer Einlage i. S. d. § 6 Abs. 1 Nr. 5 EStG
- 3.1 Allgemeiner Regelungsinhalt
- 3.2 Folgebewertung abnutzbarer WG nach der Einlage in ein BV gem. § 7 Abs. 1 S. 5 EStG
- 4 Unentgeltliche Übertragung einzelner WG nach § 6 Abs. 5 EStG
- 5 Einbringung von BV in eine PersGes (§ 24 UmwStG)
- 6 Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit soll in einer übersichtlichen Darstellung einen Einblick in die Thematik der vorweggenommenen Erbfolge bieten, um dem Leser die rechtlichen Grundlagen und Auswirkungen dieser Vorgehensweise im Bereich des Bilanz- und Ertragsteuerrechts näherzubringen. Aufgrund des begrenzten Umfangs der Arbeit konzentriert sich die Arbeit auf die wichtigsten Aspekte der vorweggenommenen Erbfolge.
- Bewertung von Einlagen im Sinne des § 6 Abs. 1 Nr. 5 EStG und die Ermittlung der AfA-BMG nach der Einlage von Wirtschaftsgütern (§ 7 Abs. 1 S. 5 EStG)
- Unentgeltliche Übertragung von Wirtschaftsgütern nach § 6 Abs. 5 EStG
- Einbringung von Betriebsvermögen in eine Personengesellschaft (§ 24 UmwStG)
- Das Verhältnis zwischen Tausch und (teil-)entgeltlichem Geschäft
- Die Auswirkungen der vorweggenommenen Erbfolge auf das Bilanz- und Ertragsteuerrecht
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet die Grundlagen der vorweggenommenen Erbfolge und erläutert die verschiedenen Formen der Vermögensübertragung, sowie die Abgrenzung zwischen Einlage, Einbringung und Übertragung im Vergleich zu einem Tausch oder einem (teil-)entgeltlichen Geschäft. Kapitel 3 befasst sich mit der Bewertung einer Einlage im Sinne des § 6 Abs. 1 Nr. 5 EStG und erklärt die Ermittlung der Abschreibungsbemessungsgrundlage nach der Einlage von Wirtschaftsgütern, die zuvor zur Erzielung von Überschusseinkünften genutzt wurden (§ 7 Abs. 1 S. 5 EStG). Kapitel 4 analysiert die unentgeltliche Übertragung von einzelnen Wirtschaftsgütern nach § 6 Abs. 5 EStG. Kapitel 5 behandelt die Einbringung von Betriebsvermögen in eine Personengesellschaft (§ 24 UmwStG). Jedes Kapitel wird mit einem Fallbeispiel oder einer Gestaltungsmöglichkeit der vorweggenommenen Erbfolge ergänzt, um die besprochenen Vorschriften anschaulicher zu machen.
Schlüsselwörter
Vorweggenommene Erbfolge, Einlage, Einbringung, Übertragung, § 6 Abs. 1 Nr. 5 EStG, § 7 Abs. 1 S. 5 EStG, § 6 Abs. 5 EStG, § 24 UmwStG, Bilanzsteuerrecht, Ertragsteuerrecht, Betriebsvermögen, Wirtschaftsgüter, Personengesellschaft, Tausch, (teil-)entgeltliches Geschäft.
- Arbeit zitieren
- Hasan Alp Karadeniz (Autor:in), 2020, Bilanz- und ertragsteuerrechtliche Auswirkungen von §§ 6 Abs. 1 Nr. 5, 6 Abs. 5, 7 Abs. 1 Satz 5 EStG und § 24 UmwStG im Rahmen der vorweggenommenen Erbfolge, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1239827