Allgemein werden in dieser Arbeit die Einflüsse gesellschaftlicher Ereignisse auf die Einstellungen der Bürger untersucht. Die sogenannte Flüchtlingskrise, die ganz Europa betraf, stellt hier ein prägendes Ereignis dar, dessen Einfluss es zu untersuchen gilt. Hierbei ist Deutschland als eines der Länder, das die meisten Schutzsuchenden in Europa aufgenommen hat, ein geeignetes Fallbeispiel. Im Rahmen einer Panelanalyse können so Wahlpräferenzen und somit Einstellungsveränderungen untersucht werden. Diese Arbeit stellt damit eine retrospektive Untersuchung der Einstellungen der Bürger gegenüber Geflüchteten dar, wodurch kausale Mechanismen sowie gesellschaftliche Veränderungen erfasst werden können, die durch Querschnittanalysen nicht abgebildet werden könnten. Das Ziel dieser Arbeit besteht somit darin, zu untersuchen, wie sehr die Flüchtlingskrise langfristig die Einstellungen von Bürgern gegenüber Schutzsuchenden verändert hat.
Dabei gliedert sich die Arbeit in sieben Abschnitte. Der erste Teil umfasst den theoretischen Rahmen und damit das Fundament für die empirischen Untersuchungen. Hier werden zunächst theoretische Begriffe und Konzepte dargelegt. Im nächsten Schritt werden mögliche Determinanten für Fremdenfeindlichkeit aufgezeigt. Dabei werden zwei in der Sozialforschung weitläufige Ursachen von Fremdenfeindlichkeit aufgegriffen: die Globalisierung und die damit einhergehende (ökonomische) Deprivation sowie der (mangelnde) Kontakt zu Fremdgruppen. (...)
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Terminologien, Theorien und Determinanten fremdenfeindlicher Einstellungen
- 2.1 Terminologie und Begriffe der Migration
- 2.2 Determinanten fremdenfeindlicher Einstellungen
- 2.2.1 Globalisierung als Determinante für fremdenfeindliche Einstellungen
- 2.2.2 (Defizitärer) Kontakt als Determinante fremdenfeindlicher Einstellungen
- 3. Deutsche Migrationspolitik seit den 1990er-Jahren
- 4. Hypothesen
- 5. Empirische Entwicklung der Einstellungen gegenüber Migration in Zeiten hoher Zuwanderung
- 5.1 Forschungsstand
- 5.2 Vorstellung des Datensatzes
- 5.3 Operationalisierung
- 5.4 Methodik
- 5.5 Korrelationsanalyse mit Spearman's Rho
- 5.6 Entwicklung der Einstellungen – deskriptiv
- 5.7 Einfache lineare Regression
- 5.8 Multiple lineare Regression
- 6. Hypothesenüberprüfung und Interpretation
- 7. Diskussion und kritische Würdigung
- 8. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht, wie sich die Einstellungen gegenüber Migranten in Zeiten hoher Zuwanderung in Deutschland verändern. Dabei wird der Fokus auf die Auswirkungen der sogenannten Flüchtlingskrise gelegt, die im Jahr 2015 ihren Höhepunkt erreichte. Mithilfe einer Panelanalyse werden Einstellungen und Wahlpräferenzen von Bürgern im Kontext der Migrationsbewegungen analysiert. Ziel ist es, kausale Mechanismen und gesellschaftliche Veränderungen zu identifizieren, die sich durch die Zuwanderung ergeben haben.
- Einfluss der Flüchtlingskrise auf die Einstellungen gegenüber Migranten
- Determinanten fremdenfeindlicher Einstellungen
- Rolle von Globalisierung und Kontakt in der Entstehung von Fremdenfeindlichkeit
- Entwicklung der Einstellungen über die Zeit
- Zusammenhang zwischen Zuwanderung und gesellschaftlichen Veränderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Ausgangspunkt der Arbeit dar und beleuchtet die Aktualität des Themas im Kontext der Flüchtlingskrise. Kapitel 2 beschäftigt sich mit relevanten Begriffen und Theorien zur Migration und analysiert Determinanten fremdenfeindlicher Einstellungen, insbesondere Globalisierung und Kontakt. Kapitel 3 gibt einen historischen Überblick über die deutsche Migrationspolitik seit den 1990er Jahren und beleuchtet die Reaktion der Gesellschaft auf vergangene Zuwanderungswellen. In Kapitel 4 werden die Hypothesen der Arbeit formuliert, die im weiteren Verlauf empirisch untersucht werden. Kapitel 5 präsentiert die empirische Analyse, die sich auf einen Datensatz stützt und mithilfe verschiedener statistischen Methoden die Entwicklung der Einstellungen gegenüber Migranten beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Migration und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland, insbesondere mit dem Einfluss der Flüchtlingskrise auf die Einstellungen der Bevölkerung. Schwerpunktthemen sind die Analyse von Determinanten für fremdenfeindliche Einstellungen, die Rolle von Globalisierung und Kontakt sowie die Entwicklung der Einstellungen im Zeitverlauf. Die Arbeit befasst sich auch mit der deutschen Migrationspolitik und den Reaktionen der Gesellschaft auf Zuwanderungswellen. Schlüsselbegriffe sind Migration, Fremdenfeindlichkeit, Globalisierung, Kontakt, Flüchtlingskrise, Panelanalyse, Einstellungen, Wahlpräferenzen und gesellschaftliche Veränderungen.
- Arbeit zitieren
- Marina Athanail (Autor:in), 2022, Wie verändern sich die Einstellungen gegenüber Migranten in Zeiten hoher Zuwanderung?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1239997