Der wissenschaftliche Aufsatz fokussiert die Stabilität der Demokratie als das zentrale Leitmotiv (polizei-)organisationaler Diversifikation. Es wird akzentuiert, warum pluralen Personalkörpern eine demokratiestärkende, diskriminierungsvorbeugende und repräsentative Funktion innewohnt, weshalb die Verwirklichung von ethnisch-kultureller Heterogenität innerhalb der Polizei angezeigt ist.
Die polizeiliche Multikulturalität beziehungsweise Multiethnizität wird nicht als einsatzpraktisch im Kontakt mit dem „Außen“, vielmehr bei Einnahme einer innerbetrieblich-rechtsstaatlichen Perspektive als fundamental-demokratisch diskutiert. Als Ansatzpunkt fungiert die Annahme, dass die Kategorien Ethnie und Kultur in ihrer Vielfalt die Demokratie stabilisieren und die Demokratiekompetenz festigen. Es wird versucht, ausgewählte Vorurteile und stigmatisierende Stereotype zu dekonstruieren, um in Projektion auf die Polizei die demokratische Notwendigkeit des polizeiinternen Umgangs mit Minderheiten und das Erfordernis einer (echten) Integration von Minoritäten hervorzuheben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Pluralität der Gegenwart: eine persönliche Einordnung
- Demokratie, Pluralität und Polizei
- Kulturell-religiöse Vielfalt und Dogmatismus
- Die Polizei als Repräsentant multiethnischer Vielfalt
- Diskriminierungsprävention - ein neues identitäres Selbstverständnis
- Die polizeiliche Wertefundation: ein Platz für Vielfalt?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Aufsatz befasst sich mit der Bedeutung einer ethnisch-kulturellen Vielfalt innerhalb der Polizei, um die Stabilität der Demokratie zu fördern und Diskriminierung zu verhindern. Er argumentiert, dass eine pluralistische Polizei, die die Heterogenität der Bevölkerung widerspiegelt, für eine gerechtere und effektivere Rechtsstaatlichkeit entscheidend ist.
- Die Rolle der Polizei als Repräsentant der multiethnischen Gesellschaft
- Die Bedeutung einer diskriminierungsfreien und integrativen Polizeiarbeit
- Die Notwendigkeit eines neuen, identitären Selbstverständnisses in der Polizei, das Diversität als Stärke begreift
- Der Zusammenhang zwischen ethnischer und kultureller Vielfalt und der Stärkung der Demokratie
- Die Dekonstruktion von Vorurteilen und stigmatisierenden Stereotypen im Kontext der Polizeiarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den aktuellen gesellschaftlichen Diskurs über Vielfalt und Diversität in den Kontext der deutschen Migrationsgeschichte und der Notwendigkeit einer strukturellen Metamorphose im öffentlichen Sektor dar. Der Autor argumentiert, dass die zunehmende Heterogenität der Bevölkerung und der Beschäftigten die Polizei vor Herausforderungen stellt und die Notwendigkeit für ein "Diversity-Management" unterstreicht. Der Fokus liegt auf der Rolle der Polizei als Garant der Demokratie und der Bedeutung eines pluralen Personalkörpers, um Diskriminierung zu verhindern und die Demokratie zu stabilisieren.
Kapitel 2 befasst sich mit der "radikalen Pluralität" postmoderner Gesellschaften und der Bedeutung des Grundgesetzes für den Schutz der menschlichen Diversität. Der Autor analysiert die Entstehung migrationskritischer Debatten und fremdenfeindlicher Ressentiments in Bezug auf die ethnische und kulturelle Vielfalt der Gesellschaft. Er stellt fest, dass im Arbeitskontext, wie auch in der Polizei, Vorurteile und Animositäten gegenüber Diversität bestehen, die die stabilisierende Wirkung heterogener Gemeinschaften ignorieren.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter des Aufsatzes beinhalten: ethnische Vielfalt, kulturelle Pluralität, Polizei, Demokratie, Diskriminierungsprävention, Integration von Minderheiten, "Diversity-Management", Rechtsstaatlichkeit, Stereotype, Vorurteile, interkulturelle Öffnung.
- Arbeit zitieren
- Jonas Gagelmann (Autor:in), 2021, Polizeilicher Umgang mit Minderheiten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1240067