Der Bankkunde von heute legt sein Geld nicht mehr alleine auf sein Sparbuch an. Im Beratungsgespräch bei der Bank oder Sparkasse wird auch immer öfters eine Geldanlage in Wertpapiere angesprochen. Egal ob es hier um Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Investmentfonds oder sogar um Derivate geht. Der Kunde ist heute mehr dazu bereit, sein Geld in risikoreichere Anlagemöglichkeiten zu investieren, um dafür mit einem höheren Ertrag belohnt zu werden. Bevor aber eine Anlageentscheidung getroffen werden kann, wird die Frage nach den Ertragschancen eines Wertpapiers gestellt. Der Bankberater kennt für Schuldverschreibungen verschiedene Kennzahlen wie z. B. Nominalverzinsung, Effektivverzinsung, Rendite, Wertzuwachs usw. Die Effektivverzinsung drückt den tatsächlichen (wirklichen) relativen Ertrag bzw. Gesamterfolg des Kapitals aus. Sie ist von verschiedenen Einflussfaktoren wie Erwerbskurs, Erwerbskosten (Bankgebühren und Spesen), Nominalzins, Zinstermine, Agio bzw. Disagio bei Rückzahlung, Laufzeit und Form der Tilgung abhängig.
Für die Rendite kann im Allgemeinen gesagt werden, dass die sie eine Kennzahl ist, die die Ertragskraft einer Kapitalanlage in Schuldverschreibungen ausdrückt.1 Häufig wird die Rendite auch mit der Effektivverzinsung gleichgesetzt. Dies ist nicht ganz falsch, doch diese zwei Kennzahlen sind zu trennen. Die Effektivverzinsung geht einen Schritt weiter als die Rendite. Bei der Berechnung der Effektivverzinsung werden auch die Erwerbskosten, wie Bankgebühren, Spesen, Courtage usw. berücksichtigt. Bei der Rendite werden diese Kosten nicht mitkalkuliert. Nur wenn bei der Berechnung der Effektivverzinsung die Erwerbskosten nicht berücksichtigt werden, ist das Ergebnis mit der Rendite identisch. Allein diese zwei Kennzahlen bringen schon manchen Anleger in Verwirrung.
Im Kundengespräch wird oft die Rendite genannt, um verschiedene festverzinsliche Wertpapiere miteinander zu vergleichen und um eine Anlageentscheidung herbeizuführen. Allerdings können bei einem Vergleich der Renditen mehrerer Schuldverschreibungen erste Schwierigkeiten auftreten, da die Rendite oft nach unterschiedlichen Methoden berechnet wurde. Rendite ist also nicht gleich Rendite. Hier kommt die Frage auf, wie sich die Rendite von festverzinslichen Wertpapieren errechnen lässt. In der folgenden Ausarbeitung wird die Renditeberechnung von festverzinslichen Wertpapieren nach den verschiedenen Konzeptionen untersucht. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Das Verwirrspiel mit der Rendite
- Verschiedene Renditekennzahlen...
- Die Nominalverzinsung......
- Die laufende Verzinsung...
- Die Börsenformel oder einfache Verzinsung
- Die Rendite auf Endfälligkeit
- Exkurs: Finanzmathematische Grundlagen ...
- Die Rendite nach Braeẞ/Fangmeyer
- Das Prinzip......
- Bewertung dieser Berechnungsmethode.
- Die Rendite nach Moosmüller..
- Das Prinzip..
- Bewertung dieser Berechnungsmethode..
- Die Rendite der ISMA.
- Das Prinzip....
- Bewertung dieser Berechnungsmethode.
- Vergleich und Gegenüberstellung der verschiedenen Renditekonzeptionen ......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung beschäftigt sich mit dem Konzept der Rendite im Kontext von festverzinslichen Wertpapieren und beleuchtet die verschiedenen Berechnungsmethoden, die im Finanzmarkt verwendet werden. Ziel ist es, die unterschiedlichen Renditekonzeptionen zu erklären, ihre Stärken und Schwächen aufzuzeigen und die Komplexität der Renditeberechnung zu verdeutlichen.
- Vorstellung verschiedener Renditekennzahlen und ihrer Berechnungsmethoden
- Analyse der Stärken und Schwächen der einzelnen Renditekonzeptionen
- Vergleich und Gegenüberstellung der verschiedenen Renditekonzeptionen
- Vertiefung der Bedeutung von Renditeberechnung für Anlageentscheidungen
- Hervorhebung der Komplexität der Renditeberechnung im Finanzmarkt
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Rendite im Kontext von Anlageentscheidungen und führt in die verschiedenen Renditekonzeptionen ein. Es werden verschiedene Renditekennzahlen wie die Nominalverzinsung und die laufende Verzinsung vorgestellt und ihre Besonderheiten erläutert.
Im zweiten Kapitel wird die Renditeberechnung nach Braeß/Fangmeyer im Detail behandelt. Hierbei wird das zugrundeliegende Prinzip erläutert und eine Bewertung der Berechnungsmethode vorgenommen.
Das dritte Kapitel widmet sich der Renditeberechnung nach Moosmüller. Es werden die Grundlagen der Berechnung sowie deren Vor- und Nachteile erläutert.
Das vierte Kapitel fokussiert auf die Rendite der ISMA, eine weitere wichtige Renditekonzeption im Finanzmarkt. Das Kapitel erläutert das Prinzip der ISMA-Rendite und bietet eine Bewertung der Berechnungsmethode.
Das fünfte Kapitel fasst die verschiedenen Renditekonzeptionen zusammen und stellt einen Vergleich und eine Gegenüberstellung der einzelnen Berechnungsmethoden dar.
Schlüsselwörter
Festverzinsliche Wertpapiere, Rendite, Nominalverzinsung, Laufende Verzinsung, Effektivverzinsung, Rendite nach Braeß/Fangmeyer, Rendite nach Moosmüller, ISMA-Rendite, Anlageentscheidung, Finanzmarkt.
- Arbeit zitieren
- Andreas Weiß (Autor:in), 2003, Renditekonzeptionen - Inhaltliche Aussagen und Beschränkungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12410