Welche Faktoren beeinflussen das Zahlungsverhalten der Konsumenten? In den letzten Jahren kam es immer mehr zur Ausbreitung und Verwendung elektronischer Bezahlungssysteme. Die durch das Internetzeitalter unterstützte, aber vor allem von den grossen Banken initiierten Bezahlverfahren sollen zum einem die Effizienz der Abwicklung erhöhen und damit Kosten sparen und zum anderen dem Kunden helfen, seine Zahlungen einfach und schnell überall auf der Welt durchführen zu können. Diese Möglichkeiten haben einen direkten Einfluss auf das Zahlungsverhalten der Konsumenten. Die vorliegende Arbeit gibt zum einem einen Einblick in verschiedene elektronische Zahlungsmethoden, sowie zum anderen eine Übersicht der wichtigsten Anforderungen und Aspekte von Konsumenten und Anbietern an elektronische Bezahlverfahren. Des Weiteren wird das Zahlungsverhalten der Konsumenten und Modelle zur Identifizierung der Einflussfaktoren auf das Verhalten näher betrachtet. Dabei werden ebenfalls Faktoren, welche eine Auswirkung auf das Zahlungsverhalten haben und dessen Adaption beeinflussen beleuchtet. Zu guter letzt gibt diese Arbeit nach einem kurzen Fazit einen Ausblick über die für zukünftige Entwicklungen notwendigen Aspekte.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Zielsetzung der Arbeit
2 Electronic Payment – Ein Überblick
2.1 Debitkarten
2.2 Kreditkarte
2.3 Mobile Payment
2.4 Online-Banking and Mobile-Banking
2.5 Electronic Invoicing
3 Gründe und Anforderungen an e-Payment
3.1 Allgemeine Anforderungen
3.2 Anforderungen der Kunden
3.3 Anforderungen der Händler
3.4 Überblick der Anforderungen an Mobile Payment
4 Das Zahlungsverhalten
5 Modelle zur Identifizierung von Einflussfaktoren auf das Zahlungsverhalten
5.1 Technology Acceptance Model (TAM)
5.2 Theory of Reasoned Action (TRA)
5.3 Theory of Planned Behavior (TPB)
5.4 Perceived Characteristics of Innovation (PCI)
5.5 Das Modell von Dahlberg und Öörni
6 Ergebnisse der Studie
7 Zusammenfassung und Ausblick
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Anforderungen an Mobile Paymentverfahren
Abbildung 2: Technology Acceptance Model (TAM)
Abbildung 3: Theory of Reasoned Action (TRA)
Abbildung 4: Theory of Planned Behaviour (TPB)
Abbildung 5: Perceived Characteristics of Innovation (PCI)
Abbildung 6: Untersuchungsmodell von Dahlberg und Öörni
Abbildung 7: Das Zahlungsverhalten beeinflussende Faktoren
1 Zielsetzung der Arbeit
Welche Faktoren beeinflussen das Zahlungsverhalten der Konsumenten? In den letzten Jahren kam es immer mehr zur Ausbreitung und Verwen-dung elektronischer Bezahlungssysteme. Die durch das Internetzeitalter unterstützte, aber vor allem von den grossen Banken initiierten Bezahl-verfahren sollen zum einem die Effizienz der Abwicklung erhöhen und damit Kosten sparen und zum anderen dem Kunden helfen, seine Zahlun-gen einfach und schnell überall auf der Welt durchführen zu können. Die-se Möglichkeiten haben einen direkten Einfluss auf das Zahlungsverhalten der Konsumenten.
Die vorliegende Arbeit gibt zum einem einen Einblick in verschiedene e-lektronische Zahlungsmethoden, sowie zum anderen eine Übersicht der wichtigsten Anforderungen und Aspekte von Konsumenten und Anbietern an elektronische Bezahlverfahren. Des Weiteren wird das Zahlungsverhal-ten der Konsumenten und Modelle zur Identifizierung der Einflussfaktoren auf das Verhalten näher betrachtet. Dabei werden ebenfalls Faktoren, welche eine Auswirkung auf das Zahlungsverhalten haben und dessen Adaption beeinflussen beleuchtet. Zu guter letzt gibt diese Arbeit nach einem kurzen Fazit einen Ausblick über die für zukünftige Entwicklungen notwendigen Aspekte.
2 Electronic Payment – Ein Überblick
Das Electronic Payment- also die elektronische Zahlung- dreht sich, wie es der Name bereits vermuten lässt, um die elektronische Abwicklung von Zahlungen. Eine Zahlung wird dabei definiert als eine Transaktion, sowie die dazugehörigen Prozesse durch welche finanzielle Mittel von einem Zahler zu einem Zahlungsempfänger entweder direkt oder indirekt trans-feriert werden. Dabei werden Zahlungen zum einem als Kompensation für den Kauf oder die Leihe eines physischen, digitalen oder intellektuellen Produktes bzw. eines Services oder zum anderen als rein finanzielle Transaktionen zwischen verschiedenen Beteiligten verstanden.1 Demnach werden Zahlungen, welche elektronische Kommunikationsmittel für Initi-ierung, Autorisierung und Realisierung zur Abwicklung des Bezahlvor-ganges verwenden als elektronische Zahlungen bezeichnet.2
Bei einer solchen Zahlung ist elektronisches Geld, welches sich in Karten-und Netzgeld unterscheiden lässt, zentraler Bestandteil der durchgeführ-ten Transaktion und stellt damit eine Weiterentwicklung des über 100 Jahre alten Giral- bzw. Buchgeldes dar.3 Die Europäische Union definiert elektronisches Geld wie folgt: „einen monetären Wert in Form einer For-derung gegen die ausgebende Stelle, der
- auf einem Datenträger gespeichert ist,
- gegen Entgegennahme eines Geldbetrags ausgegeben wird, dessen Wert nicht geringer ist als der ausgegebene monetäre Wert,
- von anderen Unternehmen als der ausgebenden Stelle als Zah-lungsmittel akzeptiert wird.“4
Nach Art und Weise der Verwendung des elektronischen Geldes lassen sich verschiedene Zahlungsverfahren unterscheiden. Traditionell lassen sich diese in physische, elektronische und mobile Verfahren unterteilen. Physische Zahlungsverfahren beziehen sich dabei auf Transaktionen, wel-che mit Geldnoten und Münzen durchgeführt werden. Mobile Verfahren dagegen stellen einen Sonderfall b]ei den elektronischen Verfahren dar, verwenden ebenfalls elektronisches Geld bei der Durchführung von Transaktionen und imitieren damit- mehr oder weniger- die physischen Verfahren.5
Im Folgenden wird eine Auswahl an elektronischen und mobilen Zah-lungsverfahren vorgestellt.
2.1 Debitkarten
Debitkarten sind von einer Bank ausgegebene Karten, welche zur bar-geldlosen Bezahlung und zum Abheben von Bargeld genutzt werden kön-nen. Bei diesen ursprünglich „eurocheque“ und später „electronic cash“ bezeichneten Karten muss vorher der entsprechende Geldwert auf einem Konto der Bank hinterlegt sein6, welcher bei Inanspruchnahme umgehend mit dem Gegenwert der Zahlung belastet wird. Die Zahlung mit Debitkar-ten wird dabei als konten-basiertes Zahlungsverfahren eingeordnet.7
2.2 Kreditkarte
Die Kreditkarte dient ebenfalls zur elektronischen Zahlung von Produkten und Dienstleistungen und wird in Zusammenarbeit mit den Kreditkarten-organisationen ausgegeben. Die üblichen Anbieter sind Master Card, Visa, American Express und Diners. Die eigentliche Zahlung erfolgt in zwei Pha-sen. Zu Beginn wird durch die Übergabe der Kartendaten, was elektro-nisch (Auslesen der Daten), manuell (Abschreiben der Kartendaten bzw.
Senden via Internet) oder auch mechanisch (durch die Hochprägung) er-folgen kann, dem Gläubiger genehmigt den auszugleichenden Betrag vom Kreditinstitut einzufordern. Das Kreditinstitut wiederum stellt diesen Be-trag dem Karteninhaber meist monatlich in Rechnung, welcher sofort oder aber auch in Raten abgezahlt werden kann. Bei dem Einsatz dieses Ver-fahren fallen dem Händler Kosten in Höhe von 3-5% des Transaktionsbe-trages an.8
2.3 Mobile Payment
Unter „Mobile Payment“ versteht man im Allgemeinen „diejenige Art der Abwicklung eines Bezahlvorganges, bei welcher im Rahmen eines elektro-nischen Verfahrens (mindestens) der Zahlungspflichtige mobile Kommu-nikationstechniken (in Verbindung mit mobilen Endgeräten) für Initiie-rung, Autorisierung oder Realisierung der Zahlung einsetzt“9 und wird damit als evolutionäre Weiterentwicklung der elektronischen Zahlungsver-fahren gesehen. Dabei werden unter mobilen Endgeräten nicht nur reine Mobiltelefone, sondern auch Endgeräte, wie Tablet-PCs, PDAs und Smartphones gesehen. Grundsätzlich ist aber unter Mobile Payment nicht der Zugriff auf bekannte Internet-Applikationen zur Durchführung einer Zahlung via mobilen Endgeräten zu verstehen, sondern die Verwendung von eigens dafür entwickelten mobilen Zahlungsprozeduren.10
Nach einem Artikel von Len Rust im CIO Magazin zufolge werden bis zum Jahr 2011 etwa 52 Millionen Kunden neue mobile Zahlungsmethoden zur Zahlung von Produkten und Services einsetzen und damit einen Markt-wert von circa 11,5 Milliarden US-Dollar erzeugen.11 Dies scheint noch ferne Zukunft zu sein, da heute nur verschiedene Insellösungen vorhan-den sind und es eine enge Zusammenarbeit der am mobilen Zahlungsver- fahren beteiligten Akteure benötigt, um eine weitgehend akzeptierte und damit erfolgreiche Lösung zu etablieren. Neben dem Zahler und Zah-lungsempfänger sind u.a. auch Banken, Mobilfunknetzbetreiber und Hardwarehersteller an diesen Verfahren beteiligt, was eine gemeinsame Lösung nicht gerade vereinfacht.12
Ein solcher Zahlungsprozess beginnt mit der Initiierung des Mobile-Payment Betreibers durch Voice-, SMS- oder WAP-basierte Verfahren und wird entweder vom Zahler oder dem Zahlungsempfänger durchgeführt. Nach durchgeführter Autorisierung der Zahlung durch zum Beispiel die Eingabe eines PIN-Codes, erfolgt die Bestätigung an den Zahler und Zah-lungsempfänger. Anschliessend wird das Geld meist via herkömmlichen Methoden transferiert und durch Zustellung einer Rechnung, Belastung der Kreditkarte oder Abbuchung von einem Konto oder Prepaidguthabens eingefordert.13
Beispielhaft soll nun kurz das von der Paybox net AG betriebene Verfah-ren vorgestellt werden. Dabei muss sich der Kunde vorerst bei Paybox registrieren und eine Jahresgebühr entrichten. Der eigentliche Bezahlvor-gang wird durch die Übergabe der Mobilfunknummer des Zahlers an den Zahlungsempfänger initiiert. Diese Nummer wird anschliessend zusam-men mit der Nummer des Empfängers und dem zu zahlenden Betrag an Paybox übermittelt. Daraufhin wird der Zahler von Paybox angerufen, welcher dann die Transaktionen mit seinem persönlichen PIN bestätigen muss. Paybox zieht diese Geldbeträge via Lastschriftverfahren ein und übermittelt diese dem Zahlungsempfänger.14
2.4 Online-Banking and Mobile-Banking
Online-Banking bezeichnen elektronisch abgewickelte Bankgeschäfte mit-tels direktem Zugriff auf den Bankrechner. Dabei werden browserbasierte Verfahren von denen durch Verwendung einer Clientsoftware unterschie-den. Die durchgeführten Transaktionen werden hierbei durch eine elekt-ronische Unterschrift, wie u.a. dem TAN oder einer Chipkarte bestätigt.15 Das Mobile-Banking stellt eine Erweiterung des Online-Bankings dar, bei dem die Bankgeschäfte mit einem mobilen Endgerät abgewickelt werden. Des Weiteren werden darunter neben der mobilen Kontoführung auch Anwendungen zur mobilen Depotführung und für mobile Finanzinformati-onsdienste verstanden.16 Hier stehen somit Informations-, Transaktions-und Kommunikationsdienste im Mittelpunkt.
2.5 Electronic Invoicing
Eine elektronische Rechnung stellt die Ablösung von herkömmlichen Pa-pierrechnungen dar, um den Zahlungsablauf effektiver und effizienter für die beteiligten Parteien zu gestalten. Dabei werden die Rechnungen elekt-ronisch erzeugt, verschickt, empfangen, verarbeitet und archiviert. Damit umfasst das sogenannte e-invoicing den kompletten Prozess der Rech-nungserstellung und –verarbeitung.17 Bei diesem Verfahren werden die Rechnungen elektronisch, entweder an die Bank des Zahlers oder direkt an das beim Zahler eingesetzte Finanzinformationssystem, übermittelt. Der Zahler kann nach Erhalt der Rechnung diese prüfen, genehmigen und damit die Zahlung durchführen.18 Vor der Verwendung dieses Verfahrens muss der Empfänger jedoch diesem zustimmen.19
[...]
1 Vgl. Dahlberg/Öörni, 2006, S.13
2 Vgl. Turowski, 2006, S.10
3 Vgl. Noerpel, 2003, S.3
4 Europäische Union, 2000, 275/40
5 Vgl. Dahlberg/Öörni, 2006, S.15
6 Vgl .Wikimedia AG, 2008a, o.S.
7 Vgl. Keinonen, 2007, S.19
8 Vgl. Wikimedia AG, 2008b, o.S.
9 Turowski, 2006, S.17
10 Vgl. Karnouskos, 2004, S.44f
11 Vgl. Rust, 2007, o.S.
12 Vgl. Karnouskos, 2004, S.45ff
13 Vgl. Lenz, 2004, S.76
14 Vgl. Koch, 2002, S.14
15 Vgl. Wikimedia, 2008c, o.S.
16 Vgl. Wikimendia, 2008d, o.S.
17 Vgl. Heussen, 2004, S.2f
18 Vgl. Rofhök-Björni, 2006, S.4
19 Vgl. Europäische Union, 2001, 15/26
- Arbeit zitieren
- Stefan Bauert (Autor:in), 2008, Electronic Payment, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124101
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