Die Finanzmarktkrise hat die Finanz- und Realwirtschaft mit enormer
Intensität erreicht. Mit Hilfe dieses Beitrages wird der Versuch
unternommen die Finanzmarktkrise, die das Resultat des
Zusammenbruchs des Subprime Immobilienmarktes in den
Vereinigten Staaten darstellt und die über künstliche Re-
Finanzinstrumente einen Weg in die globale (Finanz-)Welt fand,
darzustellen. Mit Hilfe des Boom/Bust-Modells werden generelle
Handlungsweisen einzelner Akteure nachgezeichnet und vor einem
theoretischen Hintergrund beleuchtet. Die Weltwirtschaft ist dabei
einer Steuerungsprogrammatik verfallen, in der die freie
Akkumulation primär über deregulierte Märkte erfolgt. Die Folgen
dieser Deregulierung sind heute spürbar und entfalten mit
außerordentlicher Stärke ihre Wirkung.
Inhaltsverzeichnis
- Alle Macht den (Finanz-)Märkten?
- Der „Finanzmarktcrash“ – Chronik einer Krise
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Beitrag analysiert die Finanzmarktkrise, die ihren Ursprung im Zusammenbruch des US-amerikanischen Subprime-Immobilienmarktes hatte. Ziel ist es, die Mechanismen der Krisenausbreitung zu beleuchten und die Rolle der Wirtschafts- und Geldpolitik zu hinterfragen.
- Auswirkungen der Niedrigzinspolitik der FED
- Rolle von Finanzinnovationen und Deregulierung
- Boom/Bust-Modell als Erklärungsansatz
- Ausbreitung der Krise in die Realwirtschaft
- Staatliche Interventionsmaßnahmen und deren Wirksamkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Alle Macht den (Finanz-)Märkten?: Dieses Kapitel untersucht die Ursachen der Finanzmarktkrise im Kontext der langjährigen Deregulierungspolitik und der Niedrigzinspolitik der Federal Reserve. Die jahrelange Politik des „billigen Geldes“ führte zu Exzessen auf den Kapitalmärkten, dem Entstehen einer Immobilienblase und einer explosiven Zunahme fremdfinanzierter Übernahmen. Finanzinnovationen mit nicht mehr überschaubaren Risiken verstärkten die Eigendynamik der Krise. Der Glaube an die Selbstheilungskräfte des Marktes wird als Irrtum entlarvt, da die Wirtschaftspolitik der letzten Jahrzehnte staatliche Eingriffe zunehmend reduzierte und den Markt zum primären Koordinierungsinstrument erhob. Die Ankurbelung des Konsums durch niedrige Zinsen, ohne die Möglichkeit neuer Krisenherde zu berücksichtigen, wird als entscheidender Anreiz für die Krise dargestellt.
Der „Finanzmarktcrash“ – Chronik einer Krise: Dieses Kapitel bietet eine chronologische Darstellung der Finanzmarktkrise, gegliedert in zwei Phasen. Die erste Phase ist gekennzeichnet durch Zahlungsausfälle im Subprime-Kreditsegment, die sich als Schockwelle ausbreiteten. Die enge Vernetzung der Finanzinstitutionen durch neue Finanzprodukte und Zweckgesellschaften beschleunigte die Globalisierung der Krise. Die zweite Phase beginnt mit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers, was zu zunehmendem Misstrauen und einer rigideren Kreditvergabepolitik führte, mit tiefgreifenden Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Der Kapitelverlauf illustriert die pyramidale Ausbreitung der Krise vom Bankensektor zur produzierenden Industrie und die zunehmende Ausweitung staatlicher Interventionsmaßnahmen, deren Wirksamkeit kritisch hinterfragt wird, da der Vertrauensverlust nicht kompensiert werden konnte und die Krise sich aufgrund fehlender Kredite auf die Realökonomie auswirkte. Konkrete Ereignisse wie die Auflösung von Hedgefonds, Zahlungsschwierigkeiten deutscher Landesbanken, die Rettungsaktionen für Northern Rock und Bear Stearns sowie der Zusammenbruch von Lehman Brothers werden detailliert beschrieben, um den Verlauf und die Eskalation der Krise zu veranschaulichen.
Schlüsselwörter
Finanzmarktkrise, Subprime-Krise, Deregulierung, Niedrigzinspolitik, Boom/Bust-Modell, Finanzinnovationen, Realwirtschaft, Staatliche Interventionen, FED, Lehman Brothers.
Häufig gestellte Fragen zum Text: Analyse der Finanzmarktkrise
Was ist der Gegenstand dieses Textes?
Der Text analysiert die Finanzmarktkrise, die ihren Ursprung im Zusammenbruch des US-amerikanischen Subprime-Immobilienmarktes hatte. Er beleuchtet die Mechanismen der Krisenausbreitung und hinterfragt die Rolle der Wirtschafts- und Geldpolitik.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt unter anderem die Auswirkungen der Niedrigzinspolitik der FED, die Rolle von Finanzinnovationen und Deregulierung, das Boom/Bust-Modell als Erklärungsansatz, die Ausbreitung der Krise in die Realwirtschaft und staatliche Interventionsmaßnahmen und deren Wirksamkeit.
Welche Kapitel umfasst der Text und worum geht es in ihnen?
Der Text umfasst zwei Kapitel: "Alle Macht den (Finanz-)Märkten?" untersucht die Ursachen der Finanzmarktkrise im Kontext der Deregulierungspolitik und der Niedrigzinspolitik. Es kritisiert den Glauben an die Selbstheilungskräfte des Marktes und die Ankurbelung des Konsums durch niedrige Zinsen. "Der „Finanzmarktcrash“ – Chronik einer Krise" bietet eine chronologische Darstellung der Krise, gegliedert in zwei Phasen, beschreibt die Ausbreitung der Krise und die staatlichen Interventionsmaßnahmen und deren begrenzte Wirksamkeit.
Welche Rolle spielte die Niedrigzinspolitik der FED?
Die jahrelange Niedrigzinspolitik der FED wird als entscheidender Faktor für die Entstehung der Krise angesehen. Sie führte zu Exzessen auf den Kapitalmärkten, dem Entstehen einer Immobilienblase und einer explosiven Zunahme fremdfinanzierter Übernahmen.
Welche Rolle spielten Finanzinnovationen und Deregulierung?
Finanzinnovationen mit nicht mehr überschaubaren Risiken verstärkten die Eigendynamik der Krise. Die langjährige Deregulierungspolitik reduzierte staatliche Eingriffe und hob den Markt zum primären Koordinierungsinstrument auf, was als Fehler angesehen wird.
Wie breitete sich die Krise aus?
Die Krise breitete sich pyramidenförmig aus: beginnend mit Zahlungsausfällen im Subprime-Kreditsegment, über die enge Vernetzung der Finanzinstitutionen, zur Globalisierung der Krise und schließlich zu tiefgreifenden Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Der Zusammenbruch von Lehman Brothers markierte einen Wendepunkt mit zunehmendem Misstrauen und rigiderer Kreditvergabe.
Welche staatlichen Interventionsmaßnahmen wurden ergriffen und wie wirksam waren sie?
Der Text beschreibt verschiedene staatliche Interventionsmaßnahmen, deren Wirksamkeit jedoch kritisch hinterfragt wird. Der Vertrauensverlust konnte nicht kompensiert werden, und die Krise wirkte sich aufgrund fehlender Kredite auf die Realökonomie aus.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Text?
Schlüsselwörter sind: Finanzmarktkrise, Subprime-Krise, Deregulierung, Niedrigzinspolitik, Boom/Bust-Modell, Finanzinnovationen, Realwirtschaft, Staatliche Interventionen, FED, Lehman Brothers.
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- Matthias Völcker (Autor:in), 2009, Die Blase ist geplatzt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124149