Autonome - Ihre Ziele und Aktionen in der freiheitlich demokratischen Grundordnung


Facharbeit (Schule), 2008

12 Seiten, Note: 13 Punkte


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Präambel

2. Definition „Autonome“

3. Aktionen
3.1 „Der Revolutionäre 1. Mai 1987“ in Berlin
3.2 Ausschreitungen zum G8-Gipfel in Heiligendamm am 2. Juni

4. Ziele

5. Autonome in der freiheitlich demokratischen Grundordnung

6. Literatur- und Quellenverzeichnis

1. Präambel

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

Diese Facharbeit mit dem Thema „Autonome – Ihre Ziele und Aktionen in der freiheitlich demokratischen Grundordnung“ befasst sich mit einer Randgruppenerscheinung der oftmals linksradikalen Szene.

Ich möchte mit dieser Facharbeit einmal einen anderen Blickwinkel darstellen, den die Medien oftmals vernachlässigen. In den Nachrichten werden betreffende Personen oftmals bloß als „Chaoten“ beschrieben, die sich aggressiv und gewalttätig mit Polizisten anlegen und Läden plündern. Doch was sind die Ziele, die sie vertreten, und welche Gründe gibt es für dieses antiautoritäre Handeln? Des Weiteren stellt sich mir die Frage, warum es bei extremen Ausschreitungen, wie zum Beispiel am 2. Juni 2007 in Rostock, wobei 430 Polizisten verletzt wurden, darunter 30 von ihnen schwer, nur zu einer sehr geringen Strafverfolgung kommt? Nach den Ausschreitungen in Rostock ist von 49 Personen die Identität festgestellt worden, und gegen 13 Personen wird ermittelt. Zu diesen Vorfällen werde ich im Hauptteil meine eigenen Erfahrungen beschreiben, um verschiedene Aspekte beleuchten zu können.

Ich habe dieses Thema gewählt, weil ich mich in mancherlei Hinsicht mit Autonomen identifizieren kann. Für mich persönlich gilt jedoch, dass man mehr mit Worten erreichen kann, als mit Steinen oder Molotowcocktails[1].

2. Definition „Autonome“

Das Wort „Autonome“ setzt sich aus den griechischen Wörtern „auto“, was „selbst“ bedeutet, und „nomos“, welches mit „Gesetz“ übersetzt werden kann, zusammen. Dieser Begriff taucht das erste Mal in der radikalen italienischen Arbeiter- und Studentenbewegung der 70er Jahre auf. Dort trat die Organisation „Autonomia“ mit wilden Streiks in Fabriken und der Sabotage von Produktionsmitteln in Erscheinung. Propagiert wurde die radikale Ablehnung von bestehenden kapitalistischen Leistungs- und Konsumgesellschaften. Heutzutage verwendet man den Ausdruck „Autonome“ als Bezeichnung von Mitgliedern antiautoritärer bzw. anarchistischer Bewegungen. Autonome sind in keinster Weise strukturiert oder organisiert, es bestehen lediglich lose Verbindungen zwischen verschiedenen autonomen Gruppen. Anhänger solcher Bewegungen verfolgen antiautoritäre, sozialrevolutionäre Ideale und streben danach, selbstbestimmte Freiräume zu schaffen. Autonome nehmen mit rund 6000 Anhängern den größten Teil der gewaltbereiten linksextremen Szene ein.

3. Aktionen

3.1 „Der Revolutionäre 1. Mai 1987“ in Berlin

Am 1. Mai 1987 fand die wohl berühmteste Aktion autonomer Aktivisten statt, die es je in ihrer Geschichte gegeben hat. Der Tag begann, wie jeder 1. Mai, mit einem traditionellen Straßenfest in Berlin-Kreuzberg, welches bis zum Nachmittag friedlich verlief. Um 16 Uhr wurde ein Streifenwagen der Polizei umgeworfen, während die Beamten nicht an diesem standen. Hinzu kam, dass zwei Bauwagen von Demonstrationsteilnehmern auf die Straße geschoben wurden. Um auf die vereinzelten Störungen zu reagieren, löste die Polizei unter Einsatz von Schlagstöcken und Tränengas die Veranstaltung auf. Daraufhin errichteten Besucher Barrikaden auf den angrenzenden Straßen und griffen die Beamten mit Steinen an, was zur Folge hatte, dass sich die Ordnungshüter bis gegen 22 Uhr aus dem Gebiet in Kreuzberg zurückziehen mussten. Nachdem die Polizei aus dem Bereich verdrängt wurde, errichteten Autonome an jeder Ecke der Oranienstraße Barrikaden und zündeten diese an.

Fahrzeuge der Berliner Feuerwehr, die diese löschen wollten, wurden von Personen mit Steinen, Molotowcocktails und Zwillen angegriffen. Während eines Einsatzes in diesem Gebiet wurde sogar ein Wagen von Demonstranten in Beschlag genommen und ebenfalls als brennende Barrikade verwendet.

Trotz weiträumiger Sperrungen und Einstellung des öffentlichen Nahverkehrsbetriebes nach Kreuzberg gelangten immer mehr Menschen in diesen Bezirk, was wohl ein Nebeneffekt der Live-Berichterstattung des Radiosenders Radio 100[2] war.

Während dieser Zeit wurden über 30 Läden von Personen unterschiedlicher Herkunft geplündert und verwüstet. Darunter war auch eine Filiale der Supermarktkette „Bolle“, was erhebliches Aufsehen erregte, da diese angezündet wurde und komplett abbrannte. Laut Angaben der Feuerwehr soll jedoch nie Gefahr für die anliegenden Wohnhäuser bestanden haben. Weiterhin wurde der U-Bahnhof „Görlitzer Bahnhof“ in Brand gesteckt, was zur Folge hatte, dass dieser mehrere Wochen geschlossen werden musste.

[...]


[1] Mit einer leicht entzündlichen Flüssigkeit gefüllte Flasche, welche mit einem brennenden Tuch verschlossen ist.

[2] Radio 100 war Ende der 80er Jahre ein linksalternativer Hörfunksender, welcher unteranderem DDR-Bürgerrechtsaktivisten als Plattform diente.

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Autonome - Ihre Ziele und Aktionen in der freiheitlich demokratischen Grundordnung
Note
13 Punkte
Autor
Jahr
2008
Seiten
12
Katalognummer
V124152
ISBN (eBook)
9783640287536
Dateigröße
475 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Autonome, Links, Linksextremismus, Ziele, Aktionen, Demokratie
Arbeit zitieren
Benjamin Nebelung (Autor:in), 2008, Autonome - Ihre Ziele und Aktionen in der freiheitlich demokratischen Grundordnung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124152

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