Die Anfänge der sasanidischen Herrschaftsdynastie und die Eroberungsfeldzüge gegen Hatra 226/227 n. Chr. und 240 n. Chr.


Hausarbeit, 2007

17 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemgegenstand
1.2 Grenzen und Probleme
1.3 Literaturstand
1.4 Forschungsstand
1.5 Aufbau der Arbeit

2 Hauptteil
2.1 Historische Entwicklung und Aufstieg des Sasanidenreiches im 3. Jahrhundert n. Chr
2.2 Anfänge der sasanidischen Westpolitik
2.3 Eroberungsfeldzüge gegen Hatra 226/227 n. Chr. und 240 n. Chr
2.4 Hatra– Brennpunkt zwischen Römern und Sasaniden

3 Schluss

4 Quellen und Literaturverzeichnis
4.1 Quellenverzeichnis
4.2 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

1.1 Problemgegenstand

Das Sasanidenreich, welches als das zweite persische Großreich und in der späteren Forschung als das Neupersische Reich bezeichnet wurde, erstreckte sich geographisch über die Gebiete der heutigen Staaten Iran und Irak sowie einige ihrer Randgebiete. Historisch gesehen müssten wir uns in die Zeit des letzten parthischen Großkönig Artabanos IV versetzen. Das Sasanidenreich existierte zwischen dem Ende des Parthereiches (ab 224 n. Chr.) bis zu der arabischen Eroberung Persiens im Jahre 642 n. Chr.

Die Sasaniden galten als eine bedeutende Großmacht und ein gefährlicher Konkurrent für das römische und spätere oströmische Reich.

Hierbei stellt sich nun die Frage, weshalb die Sasaniden als eine neue Gefahr für die römische Herrschaft angesehen wurden.

Nach dem Ende der Partherdynastie, die auf Grund von innen- und außenpolitischen Umständen und Konflikten immer mehr an Macht verloren hatten, entwickelte und entfaltete sich das Reich der Sasaniden. Erfolgreiche Raub- und Feldzüge ermöglichten ihnen eine Ost-West-Ausdehnung, die sich schließlich von der ägäischen Küste Kleinasiens bis an die Ufer des Indus hinzog. Somit grenzten sie im Westen ihres Reiches an das römische Reich an, was ab dem Jahre 230 n. Chr. auch zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen ihnen führte.

Ein wichtiger und zentraler Brennpunkt in ihren Auseinandersetzungen war die Wüstenstadt Hatra, die als Pufferzone zwischen dem römischen Reich und dem Reich der Sasaniden diente. Beide Reiche versuchten Hatra unter ihrer Herrschaft zu stellen, um dem jeweiligen Gegner Gebiete abzuwerben und einen Einfluss auf den Handel im Orient zu erlangen. Hatra wäre eine wichtige militärische Unterstützung sowohl für die Römer als auch für die Sasaniden gewesen. Auch handelspolitisch galt Hatra als äußerst wichtig, um vor allem die Schifffahrt im persischen Golf kontrollieren zu können.

Wie es dem sasanidischen Reich gelang, Macht und Aufstieg zu erlangen und warum die Provinzstadt Hatra sowohl aus römischer als auch aus sasanidischer Sicht von außergewöhnlicher Wichtigkeit war, möchte ich im Folgenden darstellen.

1.2 Grenzen und Probleme

Die Hausarbeit „Die Anfänge der sasanidischen Herrschaftsdynastie und die Eroberungsfeldzüge gegen Hatra 226/227 n. Chr. und 240. n Chr.“ beschäftigt sich mit der historischen Entwicklung des Sasanidenreiches im 3. Jahrhundert n. Chr., die nach dem Zusammenbruch des Partherreiches als neue Großmacht emporstieg und als neue Gefahr des römischen Reiches angesehen wurde.

Die Hausarbeit behandelt zunächst die innen- und außenpolitischen Entwicklungen des Sassanidenreiches. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf den Eroberungsfeldzügen der Sasaniden gegen die Provinzstadt Hatra um 226/227 n. Chr. und 240 n. Chr. Die Arbeit wird mit dem Kapitel „Hatra – Brennpunkt zwischen Römern und Sasaniden“ abgerundet, in dem Gründe dargelegt werden, weshalb Hatra sowohl für die Römer als auch für die Sasaniden als so bedeutungsvoll galt.

1.3 Literaturstand

Zur Erarbeitung meiner Hausarbeit zog ich Werke von Engelbert Winter und Beate Dignas „Rom und das Perserreich“[1], Klaus Schippmann „Grundzüge der Geschichte des sasanidischen Reiches“[2], Josef Wiesenhöfer „Das antike Persien. Von 550 v. Chr. bis 650 n. Chr.“[3], Michael Sommer „Der römische Orient. Zwischen Mittelmeer und Tigris“[4] sowie „Hatra. Geschichte und Kultur einer Karawanenstadt im römisch- parthischen Mesopotamien“[5] und Henri Stierlin „Städte in der Wüste. Petra, Palmyra und Hatra. Handelszentren am Karawanenweg“[6] heran.

Bei Quelleneditionen stützte ich mich auf die „Annalen“[7] des Tabari, die von Theodor Nöldeke ins Deutsche übersetzt wurden, auf die Quellen des Cassius Dio „Cocceiani historiarum Romanarum quae supersunt“[8], des Herodianus „Ab excessu divi Marci libri octo“[9] sowie auf Ammianus Marcellinus in seinem „Rerum gestarum libri qui supersunt“[10].

1.4 Forschungsstand

Die Bedeutung, das Ausmaß und die Folgewirkung der sasanidischen Herrschaftsdynastie wurde sowohl damals als auch heute umstritten behandelt. Im römischen Reich galten die Sasaniden „immer als Gegner, und zwar als ebenbürtiger Gegner“[11], jedoch waren die Römer der Meinung, dass ihr Reich unbesiegbar war. Im Osten hingegen galten die Sasaniden „neben den mythischen Urkönigen und den ostiranischen Kayaniden im Lande selbst zu den iranischen Herrschern per excellence“[12].

Die wichtigsten Einschnitte in der Untersuchung und Deutung der Entwicklung des Sasanidenreiches und die darauf folgende Auseinandersetzung mit dem römischen Reich wurden unter anderem durch die Quellen des Cassius Dio und Herodians geschildert. Das neue Reich der Sasaniden wurde aus ihrer Sicht als nun unmittelbarer neuer Nachbar und somit als eine Gefahr für die Ostprovinzen des römischen Reiches betrachtet: „Dieser Artaxerxes wurde uns also gefährlich; denn mit einem starken Heer belauerte er nicht allein Mesopotamien, sonder auch Syrien“[13].

Der derzeitige Stand aller Diskussionen bezüglich der Sasaniden deutet auf eine beabsichtigte Gleichgewichtspolitik hin und gilt somit als ein Gegengewicht zum römischen Reich.

1.5 Aufbau der Arbeit

Im ersten und zweiten Kapitel „Historische Entwicklung und Aufstieg des Sasanidenreiches im 3 Jahrhundert n. Chr.“ und „Anfänge der sasanidischen Westpolitik“ werden die Vorgeschichte, der Verlauf und die innen- und außenpolitischen Entwicklungen des Sasanidenreiches als neue Großmacht im Orient erläutert.

Das dritte Kapitel beschäftigt sich speziell mit den Eroberungsfeldzügen der Sasaniden gegen die Provinzstadt Hatra im Jahre 226/227 n. Chr. sowie schließlich im Jahre 240 n. Chr.

Im letzten Kapitel „Hatra – Brennpunkt zwischen Römern und Sasaniden“ sollen nun die unterschiedlichen Standpunkte sowohl auf römischer als auch auf sasanidischer Seite dargelegt werden und weshalb Hatra für beide Großmächte von großer Bedeutung war.

Meine Arbeit „Die Anfänge der sasanidischen Herrschaftsdynastie und die Eroberungsfeldzüge gegen Hatra 226/227 n. Chr. und 240. n Chr.“ ist chronologisch

und im Kapitel vier vergleichend gegliedert.

[...]


[1] Beate Dignas/ Engelbert Winter, Rom und das Perserreich, Berlin 2001.

[2] Klaus Schippmann, Grundzüge der Geschichte des sasanidischen Reiches, Darmstadt 1990.

[3] Josef Wiesehöfer, Das antike Persien. Von 550 v. Chr. bis 650 n. Chr., Zürich 1993.

[4] Michael Sommer, Der römische Orient. Zwischen Mittelmeer und Tigris, Darmstadt 2006.

[5] Ders., Hatra. Geschichte und Kultur einer Karawanenstadt im römischen- parthischen

Mesopotamien, Mainz 2003.

[6] Henri Stierlin, Städte in der Wüste. Petra, Palmyra und Hatra Handelszentren am Karawanenweg,

Zürich 1987.

[7] Tabari, Geschichte der Perser und Araber zur Zeit der Sasaniden, hrsg. von Theodor Nöldeke, Leyden²

1973.

[8] Cassii Dionis, Cocceiani historiarum Romanarum quae supersunt, hrsg. von Ursulus Philippus

Boisseuain, Berlin 1955.

[9] Herodianus, Ab excessu divi Marci libri octo, hrsg. von Kurt Stavenhagen, Stuttgart 1967.

[10] Ammiani Marcellini, Rerum gestarum libri qui supersunt, hrsg. von Wolfgang Seyfarth, Leipzig 1978.

[11] Theodor Nöldeke: Aufsätze zur Persischen Geschichte. Leipzig 1887. S. 89.

[12] Josef Wiesehöfer: Das antike Persien. Von 550 v. Chr. bis 650 n. Chr.. Zürich 1993. S. 206.

[13] Cassius Dio, Cassii Dionis Cocceiani Historiarum Romanarum quae supersunt 80,4, 1.

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Die Anfänge der sasanidischen Herrschaftsdynastie und die Eroberungsfeldzüge gegen Hatra 226/227 n. Chr. und 240 n. Chr.
Veranstaltung
Proseminar alte Geschichte
Note
2,3
Autor
Jahr
2007
Seiten
17
Katalognummer
V124241
ISBN (eBook)
9783640291052
ISBN (Buch)
9783640291274
Dateigröße
450 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
anfänge, herrschaftsdynastie, eroberungsfeldzüge, hatra
Arbeit zitieren
Johannes Schlund (Autor:in), 2007, Die Anfänge der sasanidischen Herrschaftsdynastie und die Eroberungsfeldzüge gegen Hatra 226/227 n. Chr. und 240 n. Chr., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124241

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