Die vorliegende Dissertation befasst sich mit den Auswirkungen des demographischen Wandels in Deutschland und seinen Auswirkungen auf den hochkulturellen Sektor.
Während die Schrumpfung und Alterung der Gesellschaft eine Reduzierung der Kundschaft für kulturelle Produkte nach sich ziehen, bedingt die soziokulturelle Veränderung der Gesellschaft eine zunehmende Zersplitterung derselben in sich stark voneinander abgrenzende Milieus. Infolge dieser Entwicklung werden es die hochkulturellen Institutionen langfristig schwerer haben, ihre Kundschaft am Markt zu generieren. So werden sich erfolgreiche Kulturinstitutionen ebenso etablieren wie andere von Schließung bedroht sein werden, wenn öffentliche Subventionen heruntergefahren werden. Die Konsequenzen dieser Entwicklung werden auf der Makroebene an den beiden Clustern Lübeck und Hamburg, auf er Mikroebene anhand der Lübecker Museen sowie der Elbphilharmonie in Hamburg diskutiert. Grundlage dieser Diskussion ist eine Besucherbefragung, welche im Oktober 2006 in den Lübecker Museen durchgeführt wurde. Diese Befragung lässt wertvolle Rückschlüsse auf Publikum und Marketing zu.
Inhaltsverzeichnis
- Der kulturelle Sektor im Kontext von Demographie und Wirtschaft I
- Das Vorgehen der Arbeit
- Thesen der Arbeit
- Ziele und Schwierigkeiten der Arbeit
- Die Problematik der staatlichen Kulturförderung
- Die Kultur – Eine Begriffsbestimmung
- Der ökonomisch-institutionelle Kulturbegriff
- Der kultursoziologische Kulturbegriff nach Mary Douglas
- Die Verknüpfung der Kulturbegriffe
- Der hochkulturelle Sektor - Eine Begriffsdefinition
- Die staatliche Förderung von Kultur
- Die Kultursubventionierung in Zahlen
- Die Krise der öffentlichen Haushalte
- Die öffentliche Haushaltskrise in Zahlen
- Mögliche Lösungsansätze
- Gründe für die staatliche Kulturfinanzierung
- Externe Effekte von Kultur
- Hochkultur als Standortfaktor
- Das Konzept der Umwegrentabilität als Messinstrument
- Der hochkulturelle Sektor - Die volkswirtschaftliche Sicht
- Die Problematik der Hochkultur im demographischen Wandel
- Die Alterung der Gesellschaft im Zeitverlauf
- Ein Blick in die Vergangenheit
- Ein Blick in die Zukunft
- Die Auswirkungen des demographischen Wandels
- Die fiskalpolitischen Auswirkungen
- Die regional-demographischen Auswirkungen
- Schlussfolgerungen aus den demographischen Auswirkungen
- Eine habituelle Betrachtung der Gesellschaft
- Die feinen Unterschiede in der Gesellschaft nach Pierre Bourdieu
- Von Klassen und Milieus
- Die Milieus und ihr Lebensstil
- Die Verknüpfung der Milieus mit dem Kulturmodell
- Kritik an den Modellen von Pierre Bourdieu und Mary Douglas
- Demographische Clusterbildungen
- Was sind demographische Cluster?
- Demographische Cluster und politisches Handeln
- Der hochkulturelle Sektor - Die soziologische Sicht
- Empirische Befunde am Beispiel der Lübecker Museen
- Die sozioökonomische Lage der Stadt Lübeck
- Die demographische Situation der Stadt Lübeck
- Die wirtschaftliche Situation der Stadt Lübeck
- Die Haushaltslage der Stadt Lübeck
- Die Kulturfinanzierung der Stadt Lübeck
- Zusammenfassung der wichtigsten Clusterdaten
- Die Lübecker Museenlandschaft – Eine Bestandsaufnahme
- Die Finanzierung der Lübecker Museen
- Das Besucheraufkommen der Lübecker Museen im Vergleich
- Die Besucherstruktur der Lübecker Museen
- Erste Ergebnisse der Studie
- Die Methodik der Untersuchung der Besucherstruktur
- Der Fragebogen
- Probleme der Untersuchung der Besucherstruktur
- Ergebnisse der Untersuchung der Besucherstruktur
- Die Konsequenzen der Ergebnisse für die Lübecker Museen
- Die Zukunft der Lübecker Museen
- Mögliche Handlungsansätze
- Handlungsansätze der Lübecker Museen und der Stadt Lübeck
- Kritik an den Handlungsansätzen und der aktuellen Situation
- Der hochkulturelle Sektor – Die empirische Sicht I
- Ein Exkurs zur Elbphilharmonie nach Hamburg
- Die sozioökonomische Situation des Landes Hamburg
- Die demographische Situation des Landes Hamburg
- Die wirtschaftliche Lage des Landes Hamburg
- Die Haushaltslage und Kulturfinanzierung des Landes Hamburg
- Zusammenfassung der wichtigsten Clusterdaten
- Das Projekt Elbphilharmonie sowie dessen Situation und Bedeutung
- Der hochkulturelle Sektor – Die empirische Sicht II
- Die Zusammenfassung der Ergebnisse
- Die Situation der Cluster Hamburg und Lübeck
- Die Kulturinstitutionen Hamburgs und Lübecks im Vergleich
- Anregungspotential und Ziele der Arbeit
- Die Zukunft der Hochkultur in Deutschland
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Dissertation analysiert die Auswirkungen des demographischen Wandels auf den hochkulturellen Sektor, insbesondere am Beispiel der Lübecker Museen. Sie untersucht die finanzielle Situation der Museen im Kontext der alternden Gesellschaft und der damit verbundenen Herausforderungen für die staatliche Kulturförderung.
- Der demographische Wandel und seine Auswirkungen auf die Kulturfinanzierung
- Die Rolle der staatlichen Kulturförderung im Kontext von Haushaltsdefiziten
- Die sozioökonomischen Faktoren, die den Besuch von Museen beeinflussen
- Die Besucherstruktur der Lübecker Museen und ihre Anpassungsfähigkeit an den demographischen Wandel
- Mögliche Handlungsansätze für Museen und Kulturpolitik im Umgang mit dem demographischen Wandel
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik und stellt die Ziele und das Vorgehen der Dissertation dar. Anschließend wird der Begriff „Kultur“ in seinen ökonomischen und soziologischen Dimensionen untersucht, bevor die staatliche Kulturförderung im Detail beleuchtet wird.
In den folgenden Kapiteln wird der demographische Wandel und seine Folgen für den hochkulturellen Sektor analysiert. Dabei werden sowohl die fiskalpolitischen als auch die soziokulturellen Implikationen des Wandels berücksichtigt. Die Studie greift auf die theoretischen Modelle von Pierre Bourdieu und Mary Douglas zurück, um die habituellen Muster des kulturellen Konsums zu beleuchten.
Die empirische Untersuchung konzentriert sich auf die Lübecker Museen. Die Analyse der sozioökonomischen Situation der Stadt Lübeck sowie der Besucherstruktur der Museen liefert wertvolle Erkenntnisse für die Gestaltung der Kulturpolitik im Kontext des demographischen Wandels. Ein Exkurs zur Elbphilharmonie in Hamburg vertieft die Betrachtung der Herausforderungen und Chancen, denen der hochkulturelle Sektor in Deutschland gegenübersteht.
Schlüsselwörter
Demographischer Wandel, Kulturfinanzierung, Hochkultur, Museen, Besucherstruktur, Sozioökonomie, Habitus, Clusterbildung, Lübecker Museen, Elbphilharmonie.
- Arbeit zitieren
- Dr. Friedrich Bielfeldt (Autor:in), 2009, Die Konsequenzen des demographischen Wandels für den hochkulturellen Sektor. Am Beispiel der Lübecker Museen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1242991