In der vorliegenden Hausarbeit zur Funktion Keies in der Artusgesellschaft werde ich nach einer Einführung der Figur und ihres Truchsessen-Amtes am Hof zunächst auf ihre Funktionen in der »klassischen« Artusgesellschaft eingehen. Meine Untersuchung wird sich dabei auf Textstellen aus Hartmanns Iwein sowie Wolframs Parzival stützen. Danach werde ich, bevor ich ein kurzes Fazit ziehe, anhand von Strickers Daniel von dem Blühenden Tal der Frage nachgehen, inwieweit die Keie-Figur im spät-höfischen Artusroman, wie von Jürgen Haupt postuliert, ihre gesellschaftlichen Funktionen sowie ihre Funktion auf narrativer Ebene vollständig eingebüßt hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Keie, Truchsess am Artushof
- Keies Funktionen in der »klassischen« Artusgesellschaft
- Keie als Sündenbock (in Hartmanns Iwein)
- Keie als gewalttätiger Verteidiger der Ordnung des Artushofes (in Wolframs Parzival)
- Der »nachklassische« Keie: ein funktionsloser Epigone der eigentlichen Keie-Figur? (in Strickers Daniel von dem Blühenden Tal)
- Keies Bedeutung für den Artushof, ein kurzes Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Funktion der Figur Keie in der Artusliteratur. Das Hauptziel ist es, Keies Rolle im gesellschaftlichen Gefüge des Artushofs zu analysieren und seine Bedeutung auf narrativer Ebene zu ergründen. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung der Figur von einem positiven, höfischen Ideal hin zu einem kontroversen Charakter.
- Keies Rolle als Truchsess am Artushof und die damit verbundene gesellschaftliche Stellung
- Die widersprüchliche Darstellung Keies als sowohl unentbehrlicher Hofbeamter als auch notorischer Unruhestifter
- Keies Funktion als Sündenbock (Hartmann von Aue: Iwein)
- Keies Funktion als gewalttätiger Verteidiger der Ordnung (Wolfram von Eschenbach: Parzival)
- Der Wandel der Keie-Figur in der spätmittelalterlichen Literatur (Stricker: Daniel von dem Blühenden Tal)
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Fokus der Hausarbeit: die Analyse der Funktion Keies in der Artusgesellschaft, mit Schwerpunkt auf dessen Darstellung in Hartmanns Iwein, Wolframs Parzival und Strickers Daniel von dem Blühenden Tal. Es wird die Frage nach Keies Bedeutung über den bloßen Unterhaltungswert hinaus gestellt und die Entwicklung der Figur im Laufe der literarischen Tradition angedeutet.
Keie, Truchsess am Artushof: Dieses Kapitel stellt Keie als fester Bestandteil der Artusromane vor, jedoch nicht als Hauptfigur. Es beschreibt sein anfängliches Auftreten als enfant terrible, der höfische Sitten missachtet und selbst vor König und Königin nicht Halt macht. Die zentrale Frage ist, wie diese Figur trotz ihres unhöfischen Verhaltens für den Hof tragbar ist und welche Funktion sie im gesellschaftlichen Gefüge erfüllt. Das Kapitel betont Keies höchste Amt als Truchsess und die damit verbundene Diskrepanz zwischen ehrenvoller Stellung und umstrittenem Verhalten. Die Autoren Jürgen Haupt und Hertz werden zitiert, um verschiedene Interpretationen der Keie-Figur darzustellen.
Keies Funktionen in der »klassischen« Artusgesellschaft: Dieses Kapitel untersucht Keies Funktionen in den „klassischen“ Artusromanen von Hartmann von Aue (Iwein) und Wolfram von Eschenbach (Parzival). Es wird seine Rolle als Sündenbock in Hartmanns Iwein und als gewalttätiger Verteidiger der Ordnung in Wolframs Parzival analysiert. Die Kapitel beleuchten die jeweiligen Kontexte und die unterschiedlichen Funktionen der Figur innerhalb der jeweiligen Erzählungen.
Der »nachklassische« Keie: ein funktionsloser Epigone der eigentlichen Keie-Figur? (in Strickers Daniel von dem Blühenden Tal): Dieses Kapitel analysiert die Keie-Figur in Strickers Daniel von dem Blühenden Tal und untersucht, ob sie im spät-höfischen Artusroman ihre gesellschaftlichen und narrativen Funktionen eingebüßt hat, wie von Jürgen Haupt postuliert. Es vergleicht die Darstellung Keies in diesem Werk mit den vorherigen Analysen, um Entwicklungen und Veränderungen in seiner Funktion zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Artusroman, Keie, Truchsess, Artusgesellschaft, höfische Gesellschaft, Sündenbock, Ordnung, narrativer Funktion, literarische Tradition, Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach, Stricker, Daniel von dem Blühenden Tal, Iwein, Parzival.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Die Figur Keie in der Artusliteratur
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert die Funktion der Figur Keie in verschiedenen Artusromanen, insbesondere in Hartmann von Aues Iwein, Wolframs von Eschenbachs Parzival und Strickers Daniel von dem Blühenden Tal. Der Fokus liegt auf Keies Rolle im gesellschaftlichen Gefüge des Artushofs und seiner Bedeutung auf narrativer Ebene.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Entwicklung der Keie-Figur von einem positiven, höfischen Ideal hin zu einem kontroversen Charakter. Es werden Keies Rolle als Truchsess, seine widersprüchliche Darstellung als Hofbeamter und Unruhestifter, sowie seine Funktionen als Sündenbock und Verteidiger der Ordnung analysiert. Die Arbeit beleuchtet auch den Wandel der Figur in der spätmittelalterlichen Literatur.
Welche Texte werden untersucht?
Die Hausarbeit untersucht die Darstellung Keies in drei zentralen Artusromanen: Hartmann von Aues Iwein, Wolframs von Eschenbachs Parzival und Strickers Daniel von dem Blühenden Tal. Diese Auswahl ermöglicht einen Vergleich der Keie-Figur über verschiedene Epochen und Schreibweisen hinweg.
Welche Aspekte von Keies Rolle werden behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit Keies Rolle als Truchsess am Artushof und der damit verbundenen gesellschaftlichen Stellung. Sie analysiert die widersprüchliche Darstellung Keies als sowohl unentbehrlicher Hofbeamter als auch notorischer Unruhestifter. Besonderes Augenmerk liegt auf seiner Funktion als Sündenbock in Iwein und als gewalttätiger Verteidiger der Ordnung in Parzival. Schließlich wird der Wandel der Keie-Figur in Daniel von dem Blühenden Tal untersucht.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zu Keies Rolle als Truchsess, seinen Funktionen in der „klassischen“ Artusliteratur (Iwein und Parzival), seiner Darstellung in Strickers Daniel von dem Blühenden Tal und einem kurzen Fazit. Jedes Kapitel analysiert Keies Funktion im jeweiligen Kontext.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit untersucht, ob Keie in der spätmittelalterlichen Literatur seine gesellschaftlichen und narrativen Funktionen eingebüßt hat. Sie vergleicht die Darstellung Keies in den verschiedenen Werken und beleuchtet die Entwicklung und Veränderung seiner Funktion im Laufe der literarischen Tradition. Die abschließende Zusammenfassung fasst die Ergebnisse zusammen und bewertet die Bedeutung der Keie-Figur für das Verständnis der Artusliteratur.
Welche Autoren werden zitiert?
Die Arbeit zitiert unter anderem Jürgen Haupt und Hertz, um verschiedene Interpretationen der Keie-Figur darzustellen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Artusroman, Keie, Truchsess, Artusgesellschaft, höfische Gesellschaft, Sündenbock, Ordnung, narrative Funktion, literarische Tradition, Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach, Stricker, Daniel von dem Blühenden Tal, Iwein, Parzival.
- Quote paper
- David Bies (Author), 2006, Die Funktion Keies in der Artusgesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124319