Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Einsatz von Telemedizin in einem berufsgenossenschaftlichen Klinikum unter besonderer Berücksichtigung von Videosprechstunden.
Mit Beginn der Covid-19 Pandemie stellte sich für die BG Kliniken die Frage, wie die medizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten durch telemedizinische Verfahren unter besonderer Berücksichtigung des Einsatzes von Videosprechstunden sichergestellt werden kann. Ziel war es dabei, persönliche Kontakte zu verringern und das Ausbreiten des Virus zu minimieren.
Mithilfe von qualitativen Interviews von Expertinnen und Experten des ärztlichen Personals wurde daraufhin untersucht, welche Auswirkungen die Covid-19 Pandemie auf die Nutzung von Videosprechstunden im ambulanten und stationären Sektor des Klinikums als überregionales Traumazentrum hat.
Im Ergebnis bestätigte sich, dass die Nutzung der Videosprechstunde ausschließlich in einzelnen Fachgebieten im ambulanten Sektor erweitert wurde. Der Einsatz der Videosprechstunde erfolgte in der Rehabilitation und der technischen Orthopädie, der Klinik für Schmerzmedizin sowie der zentralen Notaufnahme der Orthopädie und Unfallchirurgie. Dies führte allerdings lediglich nach dem ersten Lockdown zu einer kurzfristig erhöhten Nachfrage und reduzierte sich im weiteren Verlauf fast gegen null.
Als Hinderungsgründe für den Einsatz wurden neben den technischen Voraussetzungen auch die fehlende Ausstattung mit geeigneten Endgeräten genannt. Darüber hinaus wird im Bereich der Psychotraumatologie bei den überwiegend schwerst traumatisierten Menschen mit dem Einsatz von Körpertechniken eine sofortige persönliche Betreuung notwendig, welche sich per Videosprechstunde nicht durchführen lässt.
Wichtig wird es für die BG Kliniken daher, sukzessiv den Digitalisierungsgrad über die geförderten Vorhaben aus dem Krankenhauszukunftsgesetz zu erhöhen, um telemedizinische Verfahren, wie die Videosprechstunde oder digitale Gesundheitsanwendungen, in den Klinikalltag zu integrieren.
Unabhängig von deren Finanzierung ist es wichtig für die überörtlichen Traumazentren, die Konkurrenzfähigkeit der BG Kliniken im digitalen Wandel der Gesellschaft gegenüber anderen Krankenhäusern zu erhöhen. Vorteilhaft wäre es dabei, die bereits eingeleiteten digitalen Maßnahmen auszubauen und bei einer Digitalisierungsstrategie die patientenzentrierte Sichtweise zu berücksichtigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die berufsgenossenschaftlichen Kliniken
- Vision und Strategie des Klinikverbundes
- Stationärer Sektor
- Prästationäre Behandlung
- Stationäre Behandlung
- Poststationäre Behandlung
- Ambulanter Sektor
- Ambulanz
- Rehabilitation
- Digitalisierung/Telemedizin
- Dimensionen der Digitalisierung
- Elektronische Patientenakte
- Telemedizin
- Begriffsdefinition
- Beispiele des Einsatzes von Telemedizin
- Digitale Gesundheitsanwendungen
- Gesundheits-Apps auf Rezept
- Anwendungen von Gesundheits-Apps
- Krankenhauszukunftsgesetz
- Digitalisierung der Notaufnahme
- Weiterentwicklung telemedizinischer Maßnahmen
- Videosprechstunde
- Begriff und Einsatz der Videosprechstunde
- Vergütung der Videosprechstunde
- Empirische Erhebung Telemedizin/Videosprechstunde
- Methode
- Stichprobenziehung und Vorstellung der Expertinnen und Experten
- Datenerhebung/Aufbau des Interviews
- Auswertungsmethode
- Datenaufbereitung der Interviews
- Strategie/Prozesse/Infrastruktur
- Einsatz der Videosprechstunde
- Entwicklungspotential der Videosprechstunde/Telemedizin
- Ergebnisse der Datenauswertung mit Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Master-Thesis untersucht den Einsatz der Telemedizin in einem berufsgenossenschaftlichen Klinikum mit Fokus auf Videosprechstunden. Die Arbeit analysiert den aktuellen Stand der Telemedizin im Klinikverbund, beleuchtet die Möglichkeiten und Herausforderungen des Einsatzes von Videosprechstunden, und bewertet das Entwicklungspotential der Telemedizin im Kontext der berufsgenossenschaftlichen Gesundheitsversorgung.
- Digitalisierung und Telemedizin im Gesundheitswesen
- Einsatz von Videosprechstunden in der berufsgenossenschaftlichen Klinik
- Herausforderungen und Chancen der Telemedizin im Klinikalltag
- Entwicklungspotential und zukünftige Nutzungsmöglichkeiten der Telemedizin
- Bewertung des Einflusses der Telemedizin auf die Qualität der Gesundheitsversorgung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Master-Thesis ein und stellt die Relevanz des Themas im Kontext der digitalen Transformation im Gesundheitswesen dar. Die Forschungsfrage wird formuliert und die methodische Vorgehensweise erläutert.
- Die berufsgenossenschaftlichen Kliniken: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Darstellung der berufsgenossenschaftlichen Kliniken. Es beschreibt die Vision und Strategie des Klinikverbundes, erläutert den stationären und ambulanten Sektor, und beleuchtet die relevanten Prozesse und Strukturen im Detail.
- Digitalisierung/Telemedizin: Das Kapitel beleuchtet den aktuellen Stand der Digitalisierung und Telemedizin im Gesundheitswesen. Es definiert den Begriff der Telemedizin, präsentiert Beispiele des Einsatzes von Telemedizin, und stellt verschiedene digitale Gesundheitsanwendungen vor, darunter das Krankenhauszukunftsgesetz und die Videosprechstunde.
- Empirische Erhebung Telemedizin/Videosprechstunde: Dieses Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise der empirischen Erhebung. Es erläutert die Stichprobenziehung, die Datenerhebungsmethode, und die Auswertung der Daten. Die gewonnenen Ergebnisse werden anhand von Interviews mit Experten aus dem Klinikum präsentiert.
Schlüsselwörter
Telemedizin, Videosprechstunde, berufsgenossenschaftliche Kliniken, Digitalisierung, Gesundheitswesen, Krankenhauszukunftsgesetz, digitale Gesundheitsanwendungen, empirische Forschung, Interviews.
- Arbeit zitieren
- Markus Kasper (Autor:in), 2021, Einsatz von Telemedizin in einem berufsgenossenschaftlichen Klinikum, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1243240