In Unternehmen sind eine zunehmende Komplexität der Projektlandschaft sowie eine wachsende Anzahl von strategischen Projekten festzustellen. Mit verstärkter Einbindung des Projektmanagements besteht die Gefahr der Bearbeitung typischer Linienaufgaben in Projekten. Ohne ein steuerndes, dem Projektmanagement übergeordnetes Gremium steigt die Intransparenz im Projektgeschehen mit zunehmender Projektanzahl. Als Folge daraus resultieren inhaltliche Redundanzen während der Projektarbeit oder steigende Projektabbruchsraten. Dies wiederum führt verstärkt zu einem ineffizienten Einsatz vorhandener Unternehmensressourcen (Budgets, Maschinen, Personal, Arbeits- und Betriebsmittel) und belastet die Kapazitäten. Es folgen insbesondere in auftretenden Engpasssituationen Konflikte bei der Zuteilung knapper Ressourcen. Die wirtschaftliche Situation im Unternehmen kann sich dadurch insgesamt verschlechtern.
In dieser Arbeit werden grundlegende Methoden des Multiprojektcontrollings vorgestellt, und es soll ein Beitrag geleistet werden, die meist nur unzureichend in der Fachliteratur beschriebenen und kritisch darzustellenden Methoden für das Multiprojektmanagement bzw. das Multiprojektcontrolling in ihrer Anwendung transparent zu machen, unter Einbezug der jeweiligen Möglichkeiten und Grenzen. Die Methoden können oft gleichzeitig im Projektcontrolling und innerhalb eines Projektgesamtportfolios verwendet werden. Die in dieser Arbeit behandelten Methoden sind u. a. der Strategieabgleich aller Projekte anhand der Nutzwertanalyse, eine Variante der Wirtschaftlichkeitsberechnung von Projekten und Projektportfolios als auch eine erweiterte Methode der Plan-Ist-Kostenkontrolle. Nicht behandelt werden hingegen die grafische und rechnerische Methode der Kapazitätenplanung bei vorliegendem Ressourcenengpass, sowie einzelne Methoden des Risikomanagements.
Der Organisationsaspekt, die Personalplanung und das Qualitätsmanagement werden nicht direkt den originären Aufgaben des Controllings, sondern denen des Managements zugewiesen. Insofern wird auf die ausführliche Behandlung dieser Themengebiete verzichtet. Einige Anmerkungen sind dennoch in dieser Arbeit enthalten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Schwerpunktsetzung der Arbeit
- 2 Definitorische Abgrenzungen
- 2.1 Management
- 2.2 Controlling
- 2.3 Projektmanagement, Multiprojektmanagement, Multiprojektcontrolling
- 2.4 Projektcontrolling, Multiprojektcontrolling, Strategisches Projektcontrolling
- 3 Erfordernis zur Etablierung eines Multiprojektcontrollings
- 3.1 Merkmale, Aufgaben und Ziele des Multiprojektcontrollings
- 3.2 Projektportfoliosteuerung im Multiprojektcontrolling
- 3.2.1 Methodenklassifizierung
- 3.2.2 Projektportfoliosteuerung
- 3.2.2.1 Semiquantitative Methoden
- 3.2.2.1.1 Die Dringlichkeits-Portfoliomatrix
- 3.2.2.1.2 Strategieabgleich anhand der Nutzwertanalyse
- 3.2.2.1.3 Terminplanung und Abhängigkeitsuntersuchung mittels Balkendiagrammen
- 3.2.2.2 Qualitative Methode des Paarvergleichs
- 3.2.2.3 Quantitative Methoden
- 3.2.2.3.1 Kapitalwertberechnung
- 3.2.2.3.2 Kennzahlenanalyse
- 3.2.2.3.3 Die Earned Value Analyse
- 4 Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht Methoden des Multiprojektcontrollings, beleuchtet deren Möglichkeiten und Grenzen und analysiert die Anforderungen an deren Etablierung. Der Fokus liegt auf der Projektportfoliosteuerung als integraler Bestandteil des Multiprojektcontrollings.
- Definitorische Abgrenzung von Management, Controlling und Projektmanagement
- Analyse der Notwendigkeit und Merkmale eines effektiven Multiprojektcontrollings
- Untersuchung verschiedener Methoden der Projektportfoliosteuerung (semiquantitativ, qualitativ, quantitativ)
- Bewertung der Möglichkeiten und Grenzen der vorgestellten Methoden
- Zusammenfassende Betrachtung der Ergebnisse und Ausblick auf zukünftige Entwicklungen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 legt den Schwerpunkt der Arbeit fest. Kapitel 2 liefert definitorische Abgrenzungen von Management, Controlling, Projektmanagement, Multiprojektmanagement und Multiprojektcontrolling. Kapitel 3 befasst sich mit dem Erfordernis zur Etablierung eines Multiprojektcontrollings, beschreibt Merkmale, Aufgaben und Ziele und geht detailliert auf die Projektportfoliosteuerung ein, inklusive einer Klassifizierung und Beschreibung verschiedener Methoden (semiquantitative Methoden wie die Dringlichkeits-Portfoliomatrix und Nutzwertanalyse, qualitative Methoden wie der Paarvergleich und quantitative Methoden wie Kapitalwertberechnung, Kennzahlenanalyse und Earned Value Analyse).
Schlüsselwörter
Multiprojektcontrolling, Projektportfoliosteuerung, Methodenvergleich, semiquantitative Methoden, quantitative Methoden, qualitative Methoden, Kapitalwertberechnung, Nutzwertanalyse, Earned Value Analyse, Projektmanagement, Controlling.
- Quote paper
- Axel Dorndorf (Author), 2008, Methoden des Multiprojektcontrolling. Möglichkeiten und Grenzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124341