Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, die sich ergebenden Parallelen zwischen Migration und Adoleszenz in „Spaltkopf“ anhand der kulturellen und geschlechtlichen Differenzen aufzuzeigen. Im Fokus stehen dabei die Suche nach Verortung im Zwischenspiel der zwei Kulturen (Russland und Österreich) sowie der zwei Lebensphasen (Kindheit und Erwachsenenalter).
Auswirkungen einer Migrationserfahrung auf die Psyche eines Individuums werden – im Angesicht steigender Zahlen von Bevölkerungsbewegungen aufgrund von Flucht vor Kriegen oder Naturkatastrophen sowie zur Erzielung sozialer oder wirtschaftlicher Verbesserungen – von Seiten der interdisziplinären Migrationsforschung und der Sozialpsychologie mit zunehmendem Interesse verfolgt. Die Verortungen zwischen zwei Ländern und Kulturen sind dabei ebenso zentrale Gegenstände wie die Folgen auf die Identität eines Individuums, hinterlässt doch jede Migration Spuren in der persönlichen und familiären Geschichte.
Der Lebensabschnitt der Adoleszenz stellt dabei einen besonders kritischen Zeitpunkt dar, indem sich maßgeblich die Identitätsbildung vollzieht. Julya Rabinowich, eine österreichische Autorin mit russischen Wurzeln, thematisiert in ihrem Roman „Spaltkopf“ die vielfältigen Auswirkungen einer Migration: Es ist die Geschichte einer russisch-jüdischen Familie, die nach Österreich emigriert und die die Erfahrungen der adoleszenten Tochter Mischka mit der Entwurzelung aus Russland, den zwanghaften Anpassungsversuchen an die neue Heimat und die daraus resultierenden Identitätskonflikte aufgrund des Zerrissen-Seins zwischen Osten und Westen, der Verdrängung der russischen Herkunft und der Suche nach der eigenen Identität erzählt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eine Frage der Begrifflichkeiten: ,Migrationsliteratur'
- Begriffsproblematik
- Entwicklung der ,Migrationsliteratur' im deutschsprachigen Raum
- Triade: Migration, Adoleszenz und Identität
- Migration
- Adoleszenz
- Identität
- Parallelen zwischen Migration und Adoleszenz in „Spaltkopf“
- Migration und Kultur
- Adoleszenz und Körper
- Conclusio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Parallelen zwischen Migration und Adoleszenz im Roman „Spaltkopf“ von Julya Rabinowich. Der Fokus liegt dabei auf der kulturellen und geschlechtlichen Verortung der Protagonistin Mischka, die zwischen der russischen und österreichischen Kultur sowie den Lebensphasen Kindheit und Erwachsenenalter changiert.
- Identitätsbildung im Kontext von Migration und Adoleszenz
- Kulturelle und geschlechtliche Differenzen in der Migrationserfahrung
- Die Rolle der Literatur bei der Auseinandersetzung mit Migrationserfahrungen
- Die Herausforderungen der Integration in eine neue Kultur
- Die Bedeutung des Körpers als Ort der Identitätsbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Problematik der Kategorisierung von Texten mit Migrationsbezug und zeigt die Schwierigkeiten auf, die mit der Benennung von ,Migrationsliteratur' verbunden sind. Das zweite Kapitel widmet sich den zentralen Themenbereichen Migration, Adoleszenz und Identität und legt die theoretische Grundlage für die Analyse von „Spaltkopf“. Im dritten Kapitel erfolgt schließlich eine Untersuchung des Romans und der darin aufzeigenden Parallelen zwischen Migration und Adoleszenz.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Begriffe Migration, Adoleszenz, Identität, Kultur, Geschlecht, „Spaltkopf“, Julya Rabinowich, ,Migrationsliteratur', Literatur, Körper, Integration, Entwurzelung.
- Quote paper
- Anonym (Author), Adoleszenz als zweite Immigration. Parallelen zwischen der Phase des Erwachsenwerdens und dem Prozess einer Einwanderung in Julya Rabinowichs "Spaltkopf", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1243563