Diese Arbeit wird sich vor allem mit den Inhalten der ersten sieben Vorlesungen von "How to do things with Words" befassen und der sich darin vollziehenden Entwicklung von Austins, direkt zu Beginn der Vorlesungen aufgestellten, Dichotomie-These widmen. Hierbei stehen für Austin die konstativen Äußerungen auf der einen Seite den performativen Äußerungen auf der anderen Seite gegenüber. In dieser Arbeit soll veranschaulicht werden, wie diese beiden Äußerungenstypen zu Beginn der Vorlesungen von Austin unterschieden werden. Zudem wird an konkreten Beispielen gezeigt werden, wie die performativen Äußerungen missglücken können und welcher Unterschied innerhalb der Performative vorzufinden ist, der Unterschied zwischen implizit und explizit performativ. Außerdem wird ein besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, wieso eine so strikte Unterscheidung, wie sie Austin zu Beginn seiner Vorlesungen einführt, zwischen konstativen und performativen Äußerungen nicht gerechtfertigt ist. Der Zusammenbruch dieser starren Dichotomie wird durch die Ausführung einiger Probleme, denen Austin im Verlaufe seiner systematischen Analyse der Performative in How to Do Things with Words begegnet, verdeutlicht werden.
John Langshaw Austin wurde 1911 geboren und verstarb allerdings schon im Jahre 1960 mit 48 Jahren. Er wirkte zu Lebzeiten im Bereich der Philosophie viel weniger durch die Veröffentlichung von Texten, als er dies durch seine Lehrtätigkeiten in Oxford und Harvard tat. Im Laufe seines Lebens veröffentlichte Austin nur sieben Aufsätze. Posthum erschienen neben einigen weiteren Aufsätzen Austins im Jahr 1962 seine zwei Vorlesungen Sense and Sensibilia und How to do things with Words. Die zuerst genannte entstand im Rahmen der Vorlesungsreihen, welche er in den Jahren zwischen 1947 und 1959 in Oxford gehalten hat. Die Vorlesung How to do things with Words dahingegen geht auf die Vorlesungsreihen „Words and Deeds“, welche Austin zwischen 1952-54 und auch wieder nach 1955, ebenfalls in Oxford, gehalten hat, sowie die in Harvard gehaltene Vorlesungsreihe der William James Lectures aus dem Jahre 1955, zurück.1
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Konstative und performative Äußerungen
- 2.1. Konstative Äußerungen
- 2.2. Performative Äußerungen
- 2.2.1. Unglücksfälle
- 2.2.2. Primär und explizit performative Äußerungen
- 3. Problematik der strikten Trennung von konstativen und performativen Äußerungen
- 3.1. Wahrheitsgehalt bei performativen Äußerungen
- 3.2. Glücken und Missglücken bei konstativen Äußerungen
- 3.3. Über die Existenz eines grammatikalischen Alleinstellungsmerkmals von performativen Äußerungen
- 3.4. Über die Existenz eines vokabularen Kriteriums
- 4. Schluss
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Inhalten der ersten sieben Vorlesungen von Austins "How to do things with Words" und analysiert die Entwicklung seiner Dichotomie-These, die konstative Äußerungen den performativen Äußerungen gegenüberstellt. Ziel ist es, die Unterschiede zwischen diesen beiden Äußerungstypen aufzuzeigen, das Konzept des Missglückens bei performativen Äußerungen zu beleuchten und die Problematik der strikten Trennung zwischen konstativen und performativen Äußerungen zu untersuchen.
- Unterscheidung zwischen konstativen und performativen Äußerungen
- Analyse der Bedingungen für das Glücken und Missglücken von performativen Äußerungen
- Kritik an der starren Dichotomie zwischen konstativen und performativen Äußerungen
- Bedeutung der Sprechakttheorie für das Verständnis von Sprache und Handlung
- Einfluss von Austins Arbeit auf die Philosophie der Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Dieser Abschnitt stellt John Langshaw Austin und seine bedeutenden Werke "Sense and Sensibilia" und "How to do things with Words" vor. Die Arbeit konzentriert sich auf die ersten sieben Vorlesungen von "How to do things with Words" und die Entwicklung der Dichotomie-These.
- Kapitel 2: Konstative und performative Äußerungen: Hier werden die beiden Äußerungstypen, konstativ und performativ, unterschieden. Konstative Äußerungen sind Behauptungen, die wahr oder falsch sein können. Performative Äußerungen hingegen sind Handlungen, die durch die Äußerung selbst vollzogen werden und nicht wahr oder falsch sind.
- Kapitel 3: Problematik der strikten Trennung von konstativen und performativen Äußerungen: Dieses Kapitel beleuchtet die Schwierigkeiten, die sich aus der strikten Trennung zwischen konstativen und performativen Äußerungen ergeben. Es wird diskutiert, ob performative Äußerungen einen Wahrheitsgehalt haben können, ob konstative Äußerungen missglücken können und ob es ein grammatikalisches oder vokabulares Kriterium für performative Äußerungen gibt.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen und Konzepten der Sprechakttheorie, darunter Konstative, Performative, Glücken und Missglücken, Unglücksfälle, Wahrheitsgehalt, Handlung, Sprechhandlung, Dichotomie, "How to do things with Words", Austin, Philosophie der Sprache.
- Quote paper
- Georg Andreev (Author), 2018, Performative und konstative Äußerungen. Austins Dichotomie und ihre Problematik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1243638