Die Arbeit unternimmt den Versuch, den Grundansatz der Brochschen Wertphilosophie in ihrer Eigenart als "Theologie" offenzulegen, um daran anschließend die Methodik einer Forschungsrichtung kritisch zu hinterfragen, die Brochs theoretische Schriften (auch im Hinblick auf sein literarisches Werk) als grundsätzlich bedeutsam einstuft.
An Beispielen kann aufgezeigt werden, wie durch die Verfahrensweise dieser Forschungsrichtung der Totalitäts- bzw. Wahrheitsanspruch Brochschen Denkens, auch und vor allem hinsichtlich seiner politischen Vorstellungen und Konzeptionen, permanent bestätigt bzw. affirmiert wird.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Kritik der Brochschen Theologie in ihren Grundzügen
- Kritik der Broch-Forschung in ihren Grundzügen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit einer kritischen Analyse der Broch-Forschung und untersucht insbesondere die Wertphilosophie des Autors. Ziel ist es, den Grundansatz der Brochschen Theologie aufzudecken und die Methodik einer affirmativ ausgerichteten Forschung zu hinterfragen, die Brochs theoretische Schriften als grundlegend bedeutsam ausweist.
- Kritik der Brochschen Wertphilosophie
- Analyse der Methodik der Broch-Forschung
- Beurteilung des Totalitäts- bzw. Wahrheitsanspruchs des Brochschen Denkens
- Die Rolle des „hermeneutischen Verstehens“ in der Broch-Forschung
- Die politischen Konsequenzen der Brochschen Wertphilosophie
Zusammenfassung der Kapitel
Problemstellung
Die Arbeit stellt die zentrale These auf, dass die Broch-Forschung durch eine affirmative und unkritische Herangehensweise geprägt ist. Die Kritik bezieht sich insbesondere auf die Arbeiten von Paul Michael Lützeler, der Broch als „bezwingende Persönlichkeit“ mit einer besonderen „Witterung für die wesentlichen Vorgänge des Zeitalters“ darstellt.
Kritik der Brochschen Theologie in ihren Grundzügen
In diesem Kapitel werden die Grundzüge der Brochschen Wertphilosophie kritisch analysiert. Es wird gezeigt, dass Broch in den Kategorien der idealistischen Subjektphilosophie denkt und ein psychisches Modell konstruiert, das auf einem „ständigen Wahrheitszustand“ des autonomen Ichs basiert.
Schlüsselwörter
Hermann Broch, Wertphilosophie, Broch-Forschung, Kritik, Theologie, hermeneutisches Verstehen, Totalität, Wahrheit, Politik, Kulturkritik, Säkularisierung, Idealismus, Subjektphilosophie, Wertstreben, Wahrheitszustand, Autorität, Selbstgarantie, Gewissen.
- Arbeit zitieren
- Dr. Karlheinz Gradl (Autor:in), Die Broch-Forschung als Problem der Literaturwissenschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1243715