Diese Arbeit soll zuerst das Bild der Frau in der Frühen Neuzeit skizzieren; dabei legt sie den Akzent auf Luthers Schriften und betrachtet das Frauenleben von der protestantischen Warte aus. Im weiteren Verlauf nimmt sie spiegelbildlich zu dieser Betrachtung die frühneuzeitliche Konstruktion von Männlichkeit in den Blick, wonach dann das dritte Kapitel den Kastraten gewidmet ist. Darin geht es um Fremd- und Selbstwahrnehmung dieser Menschen, die durch einen körperlichen Eingriff ihre ursprüngliche Männlichkeit verloren haben. Zuletzt soll die Frage beantwortet werden, ob der Kastrat dem einen oder anderen Geschlecht zugeordnet werden kann, oder ob er vielleicht sogar seine eigene geschlechtliche Daseinsberechtigung bekommen hat bzw. hätte bekommen sollen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Frauen in der Reformation – mehr als nur Ehepartnerinnen?
- Der frühneuzeitliche Diskurs über die Männlichkeit...
- Körperlichkeit – die Sonderrolle der Kastraten.
- Fremdwahrnehmung..
- Eigenwahrnehmung.
- Fazit........
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Geschlechterbeziehungen in der frühen Neuzeit, insbesondere im Hinblick auf die Rolle der Kastraten als divergentes Element in der Gesellschaft. Sie analysiert die soziale Konstruktion von Geschlecht und Identität in einer Zeit, in der die Reformation und der gesellschaftliche Wandel einen bedeutenden Einfluss hatten.
- Das Frauenbild in der Reformation und die Rolle der Frau in der protestantischen Ehe.
- Der Diskurs über Männlichkeit in der frühen Neuzeit und die Abgrenzung von traditionellen Geschlechterrollen.
- Die körperliche und soziale Situation der Kastraten und ihre Fremd- und Selbstwahrnehmung.
- Die Frage, ob Kastraten einem Geschlecht zugeordnet werden können oder eine eigene geschlechtliche Daseinsberechtigung haben.
- Die Bedeutung der Körpergeschichte als relativ neues Forschungsgebiet.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung der Geschlechtergeschichte in der frühen Neuzeit betont und die Themen der Arbeit einführt. Anschließend wird das Frauenbild in der Reformation betrachtet, wobei der Fokus auf Luthers Schriften und die Rolle der Frau in der protestantischen Ehe liegt. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Konstruktion von Männlichkeit in der frühen Neuzeit und zeichnet ein komplexes Bild von Geschlechterrollen und Normen. Das vierte Kapitel widmet sich den Kastraten, untersucht ihre Fremd- und Selbstwahrnehmung und beleuchtet ihre besondere Position innerhalb der Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselthemen der Geschlechtergeschichte, der Reformation, der Körpergeschichte, der Kastration, der Fremd- und Selbstwahrnehmung und der sozialen Konstruktion von Geschlecht und Identität. Weitere relevante Begriffe sind die protestantische Ehe, Männlichkeitskonzepte, die Rolle der Frau in der frühen Neuzeit und die Geschichte des Barock.
- Citation du texte
- Wendel Overlack (Auteur), 2020, Geschlechterbeziehungen in der Frühen Neuzeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1243917