Die Arbeit versucht, auf die Probleme bei der Umsetzung der Bildungsreformen einzugehen und die Zusammenhänge zwischen dem „neuen“ Bildungswesen und den wirtschaftlichen und sozialen Krisen der neunziger Jahre in den oben genannten Staaten zu umreißen. Dabei sollen Prozesse um ethnische, sprachliche und religiöse Identitäten zu ihrer sowjetischen Vergangenheit in Beziehung gesetzt und unter dem Aspekt ihrer Entwicklung nach 1991 beschrieben werden. Anhand eines solchen „Vergleichs“ lässt sich der Stellenwert den ein Bildungssystem innerhalb des Gesamtkontextes „Staat, Gesellschaft und Individuum“ erreichen kann, beziehungsweise den es zu verlieren hat, sehr gut verdeutlichen.
Aufgrund meiner Quellenlage wird der Fokus dabei auf Usbekistan, Kirgistan und
Kasachstan liegen. Ähnliche Tendenzen sind jedoch in Turkmenistan und
Tadschikistan zu verzeichnen, da alle Staaten in etwa die gleichen Erfahrungen mit der Sowjetherrschaft und somit 1991 auch ähnliche Ausgangssituationen hatten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Errichtung des sowjetischen Bildungswesens
- Sprachenpolitik
- Individuum-Gruppe
- Bildung-Wirtschaft-Komplex
- Neuordung ab 1991
- Derussifizierung vs. Förderung nationaler Kultur
- Marktwirtschaft vs. Beibehaltung des Niveaus
- Entkoppelung von Bildung und Wirtschaft
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der postsowjetischen Umbrüche auf das Bildungssystem Zentralasiens. Sie analysiert die Herausforderungen bei der Umsetzung von Bildungsreformen und die Zusammenhänge zwischen dem neuen Bildungswesen und den wirtschaftlichen sowie sozialen Krisen der 1990er Jahre in den zentralasiatischen Staaten. Der Fokus liegt auf der Entwicklung in Usbekistan, Kirgistan und Kasachstan, wobei ähnliche Tendenzen in Turkmenistan und Tadschikistan berücksichtigt werden.
- Die Errichtung des sowjetischen Bildungssystems und dessen Einfluss auf die Gesellschaft
- Die Herausforderungen der Derussifizierung und Förderung nationaler Kultur nach der Unabhängigkeit
- Der Übergang zu einer marktwirtschaftlichen Ordnung und dessen Auswirkungen auf das Bildungsniveau
- Die Entkoppelung von Bildung und Wirtschaft und die Folgen für die regionale Entwicklung
- Die Rolle von Sprache, Ethnie und Religion im Bildungssystem
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die Ausgangssituation nach dem Zerfall der Sowjetunion. Das Kapitel über die Errichtung des sowjetischen Bildungswesens analysiert die Sprachenpolitik, die Individuum-Gruppe-Beziehung und den Bildung-Wirtschaft-Komplex im Kontext der sowjetischen Ideologie und Praxis. Die darauffolgenden Kapitel befassen sich mit der Neuordnung des Bildungssystems nach 1991, den Herausforderungen der Derussifizierung und der Einführung marktwirtschaftlicher Prinzipien, sowie die sich daraus ergebenden Probleme der Entkoppelung von Bildung und Wirtschaft.
Schlüsselwörter
Zentralasien, postsowjetische Umbrüche, Bildungssystem, Bildungsreform, Derussifizierung, Nationalkultur, Marktwirtschaft, Planwirtschaft, Sprachenpolitik, Ethnizität, Religion, soziale Mobilität, wirtschaftliche Entwicklung, regionale Disparitäten.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2007, Das Bildungssystem Zentralasiens im Wandel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124405