"Es ist nicht nachzuvollziehen, wenn Konzerne Rekordgewinne melden und zugleich ankündigen, dass sie Tausende von Arbeitsplätzen streichen". Dieses Zitat von Wendelin Wiedeking, dem Vorstandsvorsitzenden eines der größten deutschen Unternehmen, dem Porsche-Konzern symbolisiert die gesamte Informationsasymmetrie, die zwischen der Unternehmensleitung, den Arbeitnehmern und dem Kapitalmarkt besteht. Dabei sind alle drei Parteien Teil eines umfassenden Wirtschaftskreislaufs, in dem ein Bestandteil jeweils von den Anderen abhängt. Diese, auf schlechte Kommunikation zurückzuführenden, Informationsunterschiede werden großteils durch den internen und externen Einsatz von falschen Kennzahlen verursacht...
...Die erläuterten Informationsasymmetrien können mit dem Konzept des Economic Value Added (EVA) gemildert werden. Der EVA wird dabei gleichzeitig zur zielkongruenten Unternehmenssteuerung und zu Zwecken der Unternehmensbewertung verwendet. Der ermittelte periodische Gewinn stellt dabei die tatsächliche Wertveränderung des Unternehmens dar. Die folgende Studie ist deshalb auf Basis des EVA aufgebaut und soll folgende Fragen beantworten: Schaffen oder vernichten die Unternehmen Wert? Ist diese theoretische Kennzahl für die Eigentümer am Kapitalmarkt relevant? Und welche Faktoren beeinflussen den Wert des Unternehmens?
In Kapitel 2 wird zuerst das Konzept des EVA dargestellt. Anschließend werden die Berechnungsformel und die einzelnen enthaltenen Komponenten erläutert. Mit der Offenlegung von Vor- und Nachteilen des Konzepts wird der theoretische Teil abgeschlossen. Die Studie im dritten Kapitel beantwortet die oben aufgeworfenen Fragen. Mit der Erläuterung des Studienaufbaus beginnend, folgt unter Punkt 3.2 die Auswertung der Daten. Nach der Darlegung der absoluten und der relativen periodischen Wertschaffung der Unternehmen wird daraus der Wert des Unternehmens abgeleitet. Anschließend wird der Zusammenhang zwischen diesem theoretischen Wert und der tatsächlichen Börsenkapitalisierung aufgezeigt. Welche Faktoren Einfluss auf den Erfolg und damit auf den Wert des Unternehmens haben, wird in Kapitel 3.2.2 dargestellt. Abschließend werden die Ergebnisse der Studie zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Economic Value Added (EVA)-Konzept
- 2.1 Die Kennzahl EVA
- 2.1.1 Economic Value Added als Residualgewinn
- 2.1.2 Ziel der Shareholder Value Maximierung
- 2.2 Berechnung des EVA
- 2.2.1 Erläuterung der Gleichung
- 2.2.2 Ermittlung der einzelnen Gleichungskomponenten
- 2.2.2.1 Vom Accounting Model zum Economic Model
- 2.2.2.2 Ermittlung der Gewinngröße NOPAT
- 2.2.2.3 Ermittlung des Vermögens NOA
- 2.2.2.4 Ermittlung des Kapitalkostensatzes rwACC
- 2.3 Bewertung des Economic Value Added Konzeptes
- 2.1 Die Kennzahl EVA
- 3. Studie zur Unternehmenswertsteigerung auf Basis des EVA
- 3.1 Aufbau der empirischen Untersuchung
- 3.1.1 Auswahl der untersuchten Unternehmen
- 3.1.2 Ausgestaltung der Bemessungsgrößen
- 3.2 Auswertungen
- 3.2.1 Gewinnermittlung auf Basis des EVA
- 3.2.1.1 Absoluter Wertzuwachs
- 3.2.1.2 Relativer Wertzuwachs
- 3.2.1.3 Positiver Zusammenhang von EVA und Aktienkurs
- 3.2.2 Ursachen für die Unterschiede im relativen EVA
- 3.2.2.1 Wertorientierte Unternehmenssteuerung
- 3.2.2.2 Operative Exzellenz
- 3.2.2.3 Wachstum
- 3.2.2.4 Unternehmensrisiko
- 3.2.1 Gewinnermittlung auf Basis des EVA
- 3.1 Aufbau der empirischen Untersuchung
- 4. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht das Economic Value Added (EVA)-Konzept im internationalen Vergleich. Die Arbeit zielt darauf ab, die Berechnung und Anwendung von EVA zu erläutern und dessen Bedeutung für die Unternehmenswertsteigerung empirisch zu analysieren.
- Berechnung und Anwendung des EVA-Konzepts
- Empirische Untersuchung der Beziehung zwischen EVA und Unternehmenswert
- Analyse der Einflussfaktoren auf den EVA
- Bewertung des EVA-Konzepts für die Unternehmensführung
- Internationaler Vergleich der EVA-Anwendung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bildet die Einleitung. Kapitel 2 erklärt detailliert das EVA-Konzept, einschließlich seiner Berechnung und der relevanten Gleichungen. Es werden die einzelnen Komponenten des EVA (NOPAT, NOA, rwACC) erläutert und das Konzept kritisch bewertet. Kapitel 3 beschreibt eine empirische Studie zur Unternehmenswertsteigerung anhand des EVA. Die Methodik der Untersuchung, die Auswahl der Unternehmen und die verwendeten Messgrößen werden detailliert dargestellt. Die Auswertung konzentriert sich auf die Gewinnermittlung auf Basis des EVA (absoluter und relativer Wertzuwachs) sowie auf die Analyse der Ursachen für Unterschiede im relativen EVA.
Schlüsselwörter
Economic Value Added (EVA), Unternehmenswertsteigerung, Shareholder Value, NOPAT, NOA, Kapitalkostensatz, empirische Studie, Wertorientierte Unternehmenssteuerung, operative Exzellenz, Wachstum, Unternehmensrisiko.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Kaufmann Melvin Ehrmann (Autor:in), 2007, Die Steuerungskennzahl EVA im internationalen Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124430