In dieser Hausarbeit wird sich detailliert mit der NSU-Mordserie und den damit zusammenhängenden Fehlern der deutschen Medienlandschaft auseinandergesetzt. Zudem wird besprochen, wie sich die Berichterstattung über Rechtsextremismus und relevante Elemente des Journalismus dadurch verändert haben.
Zwischen 2000 und 2007 ermordete die rechtsextreme Terrorzelle um Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt neun Menschen mit Migrationshintergrund und eine Polizistin. Die Morde ereigneten sich über der deutschen Landkarte verteilt. In sieben Städten – Nürnberg, München, Heilbronn, Kassel, Dortmund, Hamburg und Rostock, kamen Imbissbudenbesitzer, Maschinenarbeiter oder Blumenhändler durch die Hände von Rechtsterroristen ums Leben. Die Aufdeckung des NSU markierte nicht nur das Ende einer beispiellosen Mordserie, sondern offenbarte gravierende Defizite und Versäumnisse in der Arbeit deutscher Ermittlungsbehörden. Sieben Jahre lang ermordete eine rechte Terrorzelle zehn Menschen und blieb dabei über all die Jahre hinweg unerkannt. Doch nicht nur den deutschen Ermittlungsbehörden sind in dieser Mordserie Fehler zuzuschreiben. Auch die Berichtserstattung deutscher Medien war im Zusammenhang mit der NSU-Mordserie von gravierenden Fehlern und Mängeln geprägt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rechtsextremismus und Migrant:innen in den Medien
- Der Begriff Rechtsextremismus
- Wie gehen deutschsprachige Medien mit Rechtsextremismus um?
- Deutsche Berichterstattung über Migrant:innen
- Wie sollten Medien über Rechtsextremismus und rechtsextreme Gewalttaten auf Migrant:innen berichten?
- Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
- Die Akteur:innen des NSU
- Die Taten des NSU
- Die Berichterstattung über die Mordserie des NSU
- Der Begriff Döner-Morde
- Voreilige Mutmaßungen über Tathintergründe
- Fehlende mediale Wahrnehmung der Hinterbliebenen
- Mängel in der Bearbeitung des Themas Rechtsextremismus
- Offenbarung von Defiziten und strukturellen Problemen
- Mangel an Diversität: Ein strukturelles Problem
- Fehlende zeitliche Kapazitäten für intensive Recherche
- Entwicklung der Berichterstattung
- Mehr Fokus auf Opfer und Hinterbliebene
- Weiterhin wenig Diversität
- Rassistische Sprache auch in der Gegenwart präsent
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Berichterstattung über Rechtsextremismus in Deutschland am Beispiel der NSU-Mordserie. Sie untersucht die Fehler der deutschen Medienlandschaft in diesem Kontext und analysiert, wie sich die Berichterstattung über Rechtsextremismus seitdem verändert hat.
- Fehler und Versäumnisse in der Berichterstattung über die NSU-Mordserie
- Die Rolle des Begriffs "Döner-Morde" in der öffentlichen Wahrnehmung
- Die Auswirkungen von mangelnder Diversität und zeitlichen Ressourcen auf die Berichterstattung
- Die Entwicklung der Berichterstattung über Rechtsextremismus und Migrant:innen
- Der Einfluss von Boulevardmedien auf die Berichterstattung über Rechtsextremismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt den Fokus auf die NSU-Mordserie und die damit verbundenen Medienfehler. Kapitel 2 beleuchtet den Begriff "Rechtsextremismus" und analysiert den Umgang der Medien mit Rechtsextremismus in Deutschland. Zudem wird die Berichterstattung über Migrant:innen und ihre Repräsentation in deutschen Medien kritisch betrachtet.
Kapitel 3 widmet sich dem Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) und stellt die Akteur:innen und ihre Taten vor. Kapitel 4 analysiert die Berichterstattung über die NSU-Mordserie im Detail und untersucht die Verwendung des Begriffs "Döner-Morde", voreilige Mutmaßungen über Tathintergründe und die fehlende mediale Wahrnehmung der Hinterbliebenen.
Kapitel 5 beschäftigt sich mit den Defiziten und strukturellen Problemen in der Berichterstattung, wie beispielsweise dem Mangel an Diversität und fehlenden zeitlichen Kapazitäten für intensive Recherche. Kapitel 6 beleuchtet die Entwicklung der Berichterstattung und zeigt, wie die Opfer und Hinterbliebenen stärker in den Fokus gerückt sind, aber weiterhin Probleme mit Diversität und rassistischer Sprache bestehen.
Schlüsselwörter
Rechtsextremismus, NSU, Medienberichterstattung, Diversität, "Döner-Morde", Migrant:innen, Opfer, Hinterbliebene, Boulevardmedien, Journalismus, Qualität, Ethik, Staatsversagen.
- Arbeit zitieren
- Markus Maisel (Autor:in), 2022, Die Berichterstattung über Rechtsextremismus am Beispiel des NSU, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1245269