Zwischenstaatliche Übereinkünfte über die Rechte an
Immaterialgütern gibt es schon seit dem 19. Jahrhundert in Gestalt
der Abkommen von Paris und Bern über den Schutz von
industriellem Eigentum zum Einen, und Werken der Literatur und
Kunst zum Anderen. Jedoch gestaltete sich der umfassende Schutz
der Immaterialgüterrechte und im Besonderen des Urheberrechts
noch nie so schwierig wie heute, im modernen, elektronischen
Informationszeitalter, da sich durch die Benutzung des Internets auch
der Verbreitungsgrad der Werke verändert hat und die neuen
urheberrechtlichen Probleme der grenzüberschreitenden Verbreitung
dann umso öfter die Reichweite der Verwertungsrechte treffen.
Gerade das kommerzielle Unternehmen YouTube, das seit 2005
allen Nutzern die Möglichkeit bietet, Filme ins Internet hochzuladen,
trifft den Zeitgeist von Menschen auf der ganzen Welt. Die
Eigendynamik durch den fast unkontrollierten Upload von Videos
lässt jedoch einen unsensiblen und bisweilen anarchischen Umgang
mit urheberrechtlich geschützten Werken und im Bezug auf geistige
Eigentumsrechte erkennen.
Konventioneller Weise wird das Urheberrecht in diesen Bereichen
von den eigentlichen Autoren an Dritte, also Verlage oder Musiklabel
übertragen. Die Verwerter sorgen dann dafür, dass die meisten
Werknutzungen nur gegen Entgelt und in beschränktem Umfang
erlaubt werden. Zudem werden die Rechte von den Rechteinhabern
in aller Regel einzeln verkauft. Diese Umstände spiegeln ein
Verständnis des Urheberrechts, das auf der Möglichkeit des
Ausschlusses und der exklusiven Kontrolle der Nutzungen aufbaut.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Urheberrechtliche Schutzfähigkeit digitalisierter Produkte
- III. Haftung der Provider
- A. Content- Providers
- 1. Haftung nach dem Telemediengesetz
- 2. Haftung nach dem UrhG
- B. Access- Provider
- 1. Haftung nach dem Telemediengesetz
- 2. Das Proxy- Cache Privileg
- 3. Die Störerhaftung
- 4. Sperrungsverfügungen
- 5. Probleme bei der praktischen Umsetzung
- 6. Auskunftspflichten
- 7. Linksetzer
- 8. Embedded Videos
- 9. Haftung der Internet- Anschlusshaber
- 10. Haftung des Wlan-Betreibers
- C. Host- Provider
- 1. Haftung nach dem TMG
- 2. Störerhaftung
- 3. Verkehrspflichten als Maßstab für Prüfpflichten des Host- Providers
- 4. Prüf- und Filterpflichten
- 5. Reichweite der Prüfpflichten
- 6. Unterlassungsanspruch
- A. Content- Providers
- IV. Vorratsdatenspeicherung, Konflikte mit dem Datenschutz
- V. Der Fall „Viacom v. YouTube“
- VI. Internationale Aspekte des Urheberrechts
- A. Zuständigkeiten bei Immaterialgüterrechtsverletzungen
- 1. Innerdeutsche Fälle
- 2. Internationale Zuständigkeiten
- a. EuGVO
- b. Der Handlungsort
- A. Zuständigkeiten bei Immaterialgüterrechtsverletzungen
- VII. Lösungsansätze
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die urheberrechtlichen Herausforderungen im Internet, insbesondere im Kontext der Plattform YouTube. Ziel ist es, die Haftungsfragen verschiedener Provider (Content-, Access-, Host-Provider) im Hinblick auf Urheberrechtsverletzungen zu beleuchten und internationale Aspekte zu berücksichtigen.
- Urheberrechtliche Schutzfähigkeit digitalisierter Werke
- Haftung von Internet-Providern für Urheberrechtsverletzungen
- Der Fall Viacom gegen YouTube als Beispielfall
- Internationale Rechtsfragen im Kontext von Urheberrechtsverletzungen im Internet
- Mögliche Lösungsansätze für die Problematik
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Urheberrechtsverletzungen im Internet ein und hebt die besondere Bedeutung von YouTube als Plattform hervor. Sie beschreibt den Konflikt zwischen dem Schutz geistigen Eigentums und der dynamischen Natur des Online-Videobereichs.
II. Urheberrechtliche Schutzfähigkeit digitalisierter Produkte: Dieses Kapitel befasst sich mit dem grundlegenden Schutz digitaler Werke durch das Urheberrecht.
III. Haftung der Provider: Dieser Abschnitt analysiert die Haftung verschiedener Providertypen (Content-, Access-, Host-Provider) im Detail. Es werden die rechtlichen Grundlagen und die praktischen Herausforderungen der Rechtsdurchsetzung beleuchtet.
IV. Vorratsdatenspeicherung, Konflikte mit dem Datenschutz: Hier werden die Konflikte zwischen Vorratsdatenspeicherung und dem Datenschutz im Zusammenhang mit der Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen untersucht.
V. Der Fall „Viacom v. YouTube“: Dieses Kapitel untersucht einen prominenten Rechtsstreit als Beispielfall für die Problematik.
VI. Internationale Aspekte des Urheberrechts: Die internationalen rechtlichen Aspekte der Urheberrechtsverletzungen im Internet und die Zuständigkeiten bei grenzüberschreitenden Fällen werden hier behandelt.
VII. Lösungsansätze: Dieser Abschnitt präsentiert verschiedene Lösungsansätze für die im Vorfeld dargestellten Herausforderungen.
Schlüsselwörter
Urheberrecht, Internet, YouTube, Haftung, Provider, Telemediengesetz, Urheberrechtsgesetz, digitale Werke, geistiges Eigentum, Vorratsdatenspeicherung, Datenschutz, internationale Zuständigkeit, Lösungsansätze.
- Arbeit zitieren
- Hannah Schatte (Autor:in), 2008, Urheberrechtsverletzungen im Internet am besonderen Beispiel YouTube, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124588