Die vorliegende Arbeit untersucht anhand von acht leitfadengestützten Interviews mit vier weiblichen und vier männlichen Rezipierenden die Wahrnehmung und Beurteilung der Figuren aus der Daily Soap Verbotene Liebe. Im Fokus dieser Untersuchung stehen die (möglichen) Beziehungen der Rezipierenden zu den als positiv und als negativ empfundenen Serienfiguren sowie die Bedeutung, die diese medialen Beziehungen für die Rezipierenden im Alltag haben.
Der theoretische Rahmen umfasst verschiedene wissenschaftliche Disziplinen. Handlungstheoretische Rezeptionsforschung sowie das Encoding/Decoding-Modell der Cultural Studies bieten einen Überblick über einen aktiven Rezeptionsprozess. Des Weiteren dienen das Verständnis der Rezeption im alltäglichen Kontext und das Konzept der parasozialen Interaktion bzw. parasozialen Beziehungen dem Forschungsinteresse dieser Arbeit. Das Format Soap Opera sowie der Forschungsstand zur Serienrezeption beenden den theoretischen Bezugsrahmen. Im Anschluss an die Vorstellung der Daily Soap Verbotene Liebe sowie dem methodischen Vorgehen, folgt die Präsentation der empirischen Ergebnisse zu den Beurteilungen der Serienfiguren und den Beziehungen zu ihnen.
Es hat sich u.a. gezeigt, dass die Rezipierenden Beziehungen zu den Figuren eingehen, sowohl zu ihren Lieblings- als auch zu ihren Hassfiguren. Nicht immer stoßen die „bösen“ Charaktere auf Ablehnung durch die Rezipierenden, sondern ihnen wird sogar eine notwenige Rolle für den Rezeptionsprozess zugeschrieben. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Aneignung der Soap-Opera-Texte und auch der Serienfiguren als Vermittlungsprozess zwischen eigenen alltäglichen Erfahrungen und den Mediendiskursen zu sehen ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Ausgewählte Ansätze der Rezeptionsforschung
- 2.1 Handlungstheoretische Ansätze
- 2.2 Das Encoding/Decoding-Modell der Cultural Studies
- 3. Fernsehen im Alltag der Rezipierenden
- 3.1 Fernsehen als Alltagshandeln
- 3.2 Parasoziale Interaktion und parasoziale Beziehungen mit Serienfiguren
- 3.3 Forschungsstand zu parasozialer Interaktion und parasozialen Beziehungen
- 3.3.1 Internationale Studien zur parasozialen Interaktion/parasozialen Beziehungen
- 3.3.2 Untersuchungen zu parasozialer Interaktion/parasozialen Beziehungen in Deutschland
- 3.3.3 Zusammenfassende Bewertung
- 4. Das Format Soap Opera/Daily Soap
- 4.1 Das Genre der Soap Opera
- 4.2 Die Entwicklung der Daily Soaps in Deutschland
- 4.3 Serienrezeption
- 4.4 Forschungsstand zur Serienrezeption
- 4.4.1 Angloamerikanische Studien zur Soap-Opera-Forschung
- 4.4.2 Untersuchungen zur Serienrezeption in Deutschland
- 4.4.3 Zusammenfassende Bewertung
- 5. Zwischenresümee
- 6. Die Daily Soap Verbotene Liebe
- 6.1 Informationen zur Serie
- 6.2 Das Publikum von Verbotene Liebe
- 7. Methodisches Vorgehen
- 7.1 Erkenntnisinteresse und Forschungsfragen
- 7.2 Operationalisierung
- 7.2.1 Das problemzentrierte Interview
- 7.2.2 Die Auswahl der InterviewpartnerInnen
- 7.2.3 Der Leitfaden
- 7.2.4 Durchführung und Transkription der Interviews
- 7.3 Auswertung mit der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring
- 8. Auswertung und Interpretation der Interviews
- 8.1 Die Dimensionen
- 8.2 Die Ergebnisse
- 8.2.1 Allgemeine Beurteilung der Serie Verbotene Liebe
- 8.2.2 Die Lieblingsfiguren und ihre Bedeutung für die Rezipierenden
- 8.2.3 Die Hassfiguren und ihre Bedeutung für die Rezipierenden
- 8.2.4 Beurteilung der TV-Szenen aus Verbotene Liebe
- 8.2.5 Wahrnehmung des Genres und des Realitätsgehalts
- 8.2.6 Vergleich von positiven und negativen Beziehungen
- 8.2.7 Einbindung der Serie und der Figuren in den Alltag
- 8.2.8 Vergleichende Analyse
- 8.2.9 Einordnung der Ergebnisse in das theoretische Konzept
- 9. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Beziehungen, die junge Erwachsene zwischen 20 und 29 Jahren zu den Figuren der Daily Soap "Verbotene Liebe" aufbauen. Ziel ist es, die Bedeutung dieser Beziehungen für die Rezipierenden im Alltag zu ergründen und sowohl positive als auch negative Beziehungen zu analysieren. Die Studie greift auf qualitative Interviews zurück, um ein tiefes Verständnis der Rezeptionsprozesse zu gewinnen.
- Beziehungen zu Daily-Soap-Figuren
- Einfluss von "Verbotene Liebe" auf den Alltag der Rezipierenden
- Parasoziale Interaktion und Beziehungen
- Qualitative Rezeptionsanalyse
- Vergleich positive und negative Beziehungen zu Serienfiguren
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Rezeption von Daily Soaps ein und stellt die Forschungsfrage nach der Bedeutung der Beziehungen zu Serienfiguren, sowohl positiven als auch negativen, in den Mittelpunkt. Sie verweist auf den hohen Stellenwert von Daily Soaps im deutschen Fernsehen und die Notwendigkeit, auch negative Beziehungen in der Rezeptionsforschung zu berücksichtigen, da diese ebenfalls eine starke Bindungskraft aufweisen können.
2. Ausgewählte Ansätze der Rezeptionsforschung: Dieses Kapitel beleuchtet relevante theoretische Ansätze der Rezeptionsforschung, insbesondere handlungstheoretische Perspektiven und das Encoding/Decoding-Modell der Cultural Studies. Es liefert das theoretische Fundament für die anschließende Analyse der Rezeption von "Verbotene Liebe" und dient dazu, den methodischen Ansatz der Arbeit zu begründen.
3. Fernsehen im Alltag der Rezipierenden: Dieses Kapitel untersucht den Stellenwert des Fernsehens im Alltag der Rezipierenden, mit Fokus auf die parasoziale Interaktion und die Beziehungen zu Serienfiguren. Es beleuchtet den Forschungsstand zu diesem Thema, sowohl international als auch im deutschen Kontext, und bietet eine umfassende Übersicht über die bestehende Literatur.
4. Das Format Soap Opera/Daily Soap: Dieses Kapitel beschreibt das Genre der Soap Opera und die Entwicklung der Daily Soaps in Deutschland. Es analysiert die spezifischen Merkmale des Formats und beleuchtet den Forschungsstand zur Serienrezeption, sowohl aus angloamerikanischer als auch deutscher Perspektive, um den Kontext der vorliegenden Studie zu etablieren.
6. Die Daily Soap Verbotene Liebe: Das Kapitel bietet Hintergrundinformationen zur Serie "Verbotene Liebe" und beschreibt die Zielgruppe. Es bildet die Grundlage für die anschließende empirische Untersuchung und stellt den konkreten Untersuchungsgegenstand dar.
7. Methodisches Vorgehen: Dieses Kapitel erläutert die methodischen Grundlagen der Studie. Es beschreibt das Erkenntnisinteresse und die Forschungsfragen, die Operationalisierung der Untersuchung (problemzentrierte Interviews, Auswahl der Interviewpartner), den Leitfaden und die Auswertungsmethode (qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring).
8. Auswertung und Interpretation der Interviews: Hier werden die Ergebnisse der Interviews detailliert dargestellt und interpretiert. Die Analyse umfasst die allgemeine Beurteilung der Serie, die Bedeutung von Lieblings- und Hassfiguren, die Wahrnehmung von Szenen und des Realitätsgehalts, sowie den Vergleich positiver und negativer Beziehungen und die Einbindung der Serie in den Alltag der Rezipierenden.
Schlüsselwörter
Daily Soap, Verbotene Liebe, Rezeptionsforschung, qualitative Inhaltsanalyse, parasoziale Interaktion, parasoziale Beziehungen, Serienfiguren, Medienrezeption, Alltagshandeln, Identifikation, negative Beziehungen, Lieblingsfiguren, Hassfiguren.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit "Rezeption der Daily Soap 'Verbotene Liebe'"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Beziehungen, die junge Erwachsene (20-29 Jahre) zu den Figuren der deutschen Daily Soap "Verbotene Liebe" aufbauen. Der Fokus liegt auf der Bedeutung dieser Beziehungen – sowohl positiver als auch negativer – für den Alltag der Rezipierenden.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Studie verwendet qualitative problemzentrierte Interviews, um ein tiefes Verständnis der Rezeptionsprozesse zu gewinnen. Die Auswertung erfolgt mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf handlungstheoretische Ansätze der Rezeptionsforschung und das Encoding/Decoding-Modell der Cultural Studies. Diese liefern das theoretische Fundament für die Analyse der Rezeption von "Verbotene Liebe".
Welche Aspekte der Rezeption werden untersucht?
Die Analyse umfasst die allgemeine Beurteilung der Serie, die Bedeutung von Lieblings- und Hassfiguren, die Wahrnehmung von Szenen und des Realitätsgehalts, den Vergleich positiver und negativer Beziehungen zu den Figuren und die Einbindung der Serie in den Alltag der Befragten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in neun Kapitel: Einleitung, ausgewählte Ansätze der Rezeptionsforschung, Fernsehen im Alltag, das Format Soap Opera/Daily Soap, Zwischenresümee, "Verbotene Liebe", methodisches Vorgehen, Auswertung und Interpretation der Interviews, und Resümee. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte der Rezeption von Daily Soaps und der Studie selbst.
Welche Rolle spielt die parasoziale Interaktion?
Die Arbeit untersucht die parasoziale Interaktion und die parasozialen Beziehungen der Befragten zu den Serienfiguren von "Verbotene Liebe" als zentralen Aspekt der Rezeption und deren Einfluss auf den Alltag.
Wer ist die Zielgruppe der Studie?
Die Zielgruppe der Studie sind junge Erwachsene im Alter zwischen 20 und 29 Jahren, die Zuschauer der Daily Soap "Verbotene Liebe" sind.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Daily Soap, Verbotene Liebe, Rezeptionsforschung, qualitative Inhaltsanalyse, parasoziale Interaktion, parasoziale Beziehungen, Serienfiguren, Medienrezeption, Alltagshandeln, Identifikation, negative Beziehungen, Lieblingsfiguren, Hassfiguren.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Ergebnisse der Interviews werden detailliert dargestellt und interpretiert. Sie umfassen die verschiedenen Dimensionen der Beziehung der Befragten zu den Figuren, deren Einordnung in den Alltag und einen Vergleich zwischen positiven und negativen Beziehungen.
Welche Forschungsfragen werden gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage der Arbeit ist die Bedeutung der Beziehungen (positiv und negativ) zu den Figuren der Daily Soap "Verbotene Liebe" für die Rezipierenden im Alltag. Weitere Forschungsfragen werden im Kapitel zum methodischen Vorgehen detailliert erläutert.
- Arbeit zitieren
- M.A. Tanja Liebichen (Autor:in), 2008, Beziehungen zu Daily-Soap-Figuren und ihre Bedeutung für Rezipierende im Alltag, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124652