In der vorliegenden Arbeit steht die Frage im Mittelpunkt, wie handlungs- und produktionsorientierte Verfahren im Literaturunterricht einen Beitrag zum Verstehen von epischen Langformen wie Romanen leisten können.
In den Richtlinien und Lehrplänen werden diese Rezeptionsweisen bei der Behandlung von Romanen in der Schule zwar ausdrücklich verlangt, aber der Schwerpunkt bei der Romanlektüre liegt im Unterricht häufig auf textanalytischen und -interpretatorischen Methoden. Im Verlauf der Arbeit soll gezeigt werden, dass sich gerade handlungs- und produktionsorientierte Verfahren für die Erschließung von Romanen im Unterricht eignen und die Schüler auf besondere Art und Weise an die Texte heranführen können. Exemplarisch soll dies an Theodor Fontanes bekanntestem Gesellschaftsroman "Effi Briest" vorgestellt werden.
Aus dieser dargelegten Konzeption ergibt sich eine Zweiteilung der Arbeit: Im ersten Teil soll auf theoretischer Ebene in den handlungs- und produktionsorientierten Umgang mit Literatur eingeführt werden. Im zweiten Teil der Arbeit rückt dann Fontanes "Effi Briest" in das Zentrum der Betrachtung und es soll anhand dieses Werks aufgezeigt werden, wie ein sinnvoller handlungs- und produktionsorientierter Umgang mit einem Roman aussehen kann und was er leistet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Romane im Deutschunterricht
- Begriffsbestimmung und Vorgeschichte
- Definition
- Historische Hintergründe
- Literaturtheoretische Hintergründe
- Pädagogische und lernpsychologische Hintergründe
- Vertreter und Akzentuierungen
- Grundlegende Annahmen eines handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts
- Prinzipien
- Ziele
- Verstehen literarischer Texte
- Mediendidaktik
- Leseförderung
- Imaginationsfähigkeit
- Eigenes literarisches Schreiben
- Identitätsfindung
- Fremdverstehen
- Methoden
- Textproduktive Verfahren
- Szenische Verfahren
- Visuelle Verfahren
- Akustische Verfahren
- Verfahrenübergreifende Anmerkungen
- Kritik und deren Erwiderung
- Didaktische Vorüberlegungen zu Effi Briest
- Mögliche Schwierigkeiten bei der Lektüre
- Themen einer Unterrichtsreihe zu Effi Briest
- Vorbemerkungen zum Untersuchungsgegenstand: Unterrichtsmaterialien und Lektürehilfen
- Analyse und Reflexion handlungs- und produktionsorientierter Verfahren zu Effi Briest
- Fontanes Erzähltechnik: Die Funktion epischer Ausführlichkeit: Ein visuelles Verfahren
- Beschreibung des Verfahrens
- Begründung und Ziele des Verfahrens
- Weitere Anmerkungen und abschließende Beurteilung des Verfahrens
- Die Romanfiguren und ihre Beziehungen: Ein szenisches Verfahren
- Beschreibung des Verfahrens
- Begründung und Ziele des Verfahrens
- Weitere Anmerkungen und abschließende Beurteilung des Verfahrens
- Fontanes Erzähltechnik: Die Funktion epischer Ausführlichkeit: Ein visuelles Verfahren
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht, wie handlungs- und produktionsorientierte Verfahren im Literaturunterricht zum Verständnis von epischen Langformen wie Romanen beitragen können. Dabei wird exemplarisch der Roman „Effi Briest“ von Theodor Fontane analysiert.
- Bedeutung von handlungs- und produktionsorientierten Verfahren im Literaturunterricht
- Anwendung dieser Verfahren am Beispiel von Theodor Fontanes Roman „Effi Briest“
- Analyse von Verfahren aus Lehrmaterialien zu „Effi Briest“
- Beurteilung der Wirksamkeit und Eignung der Verfahren für die Romanlektüre
- Bedeutung von „Effi Briest“ im Kontext der gymnasialen Oberstufe
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz von handlungs- und produktionsorientierten Verfahren im Literaturunterricht darlegt. Anschließend wird der Begriff des handlungs- und produktionsorientierten Ansatzes definiert und seine historische Entwicklung sowie verschiedene Akzentuierungen erläutert. Kapitel 5 stellt die Grundprinzipien und Ziele des handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts vor, wobei der Fokus auf der Romandidaktik liegt. Kapitel 6 gibt einen Überblick über verschiedene Methoden des handlungs- und produktionsorientierten Ansatzes, die sich für die Behandlung von Romanen im Unterricht eignen. In Kapitel 7 wird Kritik an der handlungs- und produktionsorientierten Arbeitsweise diskutiert und erwidert.
Im zweiten Teil der Arbeit wird der Roman „Effi Briest“ von Theodor Fontane betrachtet und anhand dieses Werkes aufgezeigt, wie ein sinnvoller handlungs- und produktionsorientierter Umgang mit einem Roman aussehen kann. Kapitel 8 behandelt didaktische Vorüberlegungen zum Einsatz des Romans im Unterricht und macht allgemeine Anmerkungen zu untersuchten Lehrerhandreichungen und Lektürehilfen. Die beiden folgenden Kapitel, 10.1 und 10.2, stellen und analysieren zwei handlungs- und produktionsorientierte Arbeitsweisen aus den Lehrmaterialien zu „Effi Briest“ und untersuchen ihre Ziele, ihre Begründung und ihre Eignung für die Erschließung des Romans.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der handlungs- und produktionsorientierten Verfahren im Literaturunterricht, besonders mit Blick auf die Romandidaktik. Sie fokussiert auf die didaktische Erschließung von epischen Langformen, insbesondere des Romans „Effi Briest“ von Theodor Fontane. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Handlungs- und Produktionsorientierung, Romanlektüre, epische Langform, Textproduktive Verfahren, Szenische Verfahren, Visuelle Verfahren, Akustische Verfahren, Mediendidaktik, Leseförderung, Imaginationsfähigkeit, Identitätsfindung, Fremdverstehen, Theodor Fontane, „Effi Briest“.
- Arbeit zitieren
- Angela Lintzen (Autor:in), 2009, Handlungs- und produktionsorientierte Verfahren in der Romandidaktik am Beispiel von Theodor Fontanes "Effi Briest", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1246604