Internationale Finanzierung

Möglichkeiten am Euromarkt und Wechselkursrisiken


Seminararbeit, 2008

15 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Finanzierung
2.1 Begriff und Aufgabe
2.2 Eingrenzung der Arbeit

3 Euromärkte
3.1 Definition: Euromarkt
3.2 Herkunft
3.3 Teilbereiche des Euromarktes

4 Absicherungsinstrumente des Wechselkursrisikos
4.1 Das Wechselkursrisiko
4.2 Unterschiedliche Absicherungsinstrumente
4.3 Eurogeldmarktkredit als Kurssicherung
4.4 Währungsswap

5 Fazit

Quellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Eingrenzung der Arbeit

Abb. 2: Teilbereiche des Euromarktes

Abb. 3: LIBOR für 1 Jahres Geldleihe in USD - Entwicklung September 2005- August 2008

Abb. 4: Ablauf eines Eurogeldmarktkredits

Abb. 5: Zahlungsströme bei einem Währungsswapgeschäft

1 Einleitung

Die Globalisierung schreitet voran und es scheint, dass kein Unternehmen sich den Einflüssen dieser entziehen kann. Die Voraussetzungen für die Globalisierung wurden durch technische Fortschritte im Bereich des Verkehrswesens, der EDV, der Nachrichtentechnik und durch politische Integrationsbestrebungen geschaffen. Doch parallel zu der Zunahme der Güterströme nahmen auch die grenzüberschreitenden Zahlungsströme stark zu. Die daraus resultierenden internationalen Finanzmärkte und das Risiko beim Handel mit Fremdwährungen sind Gegenstand dieser Arbeit.

Internationale Finanzmärkte bieten den Unternehmen viele Vorteile. Gründe für die Beschaffung von Kapital an internationalen Kapitalmärkten können bessere Zinsen als im nationalen Umfeld sein. Ein weiterer Grund liegt darin, dass der Kapitalbedarf von manchen Unternehmen so hoch sein kann, dass er auf einem einzelnen Kapitalmarkt nur zu verschlechterten Konditionen gedeckt werden kann. Findet jedoch in diesem Fall eine Verteilung der Mittelbeschaffung auf verschiedene Märkte statt, so können die Kosten reduziert werden.

Die Zunahme an Möglichkeiten in der Disziplin der internationalen Finanzierung geht jedoch Hand in Hand mit dessen Risiken. Im nationalen Umfeld ergibt sich das Risiko aus den fixen Zinszahlungsverpflichtungen für beanspruchtes Fremdkapital. Im internationalen Umfeld jedoch gilt es zusätzlich Wechselkursschwankungen, sowie politische und wirtschaftliche Risiken zu erkennen und diese richtig einzustufen. Das Wechselkursrisiko kann mit Währungsswapgeschäften abgewendet werden. Wirtschaftliche Risiken und Länderrisiken sind mit Kreditrationierungen und Zinsaufschlägen verbunden und werden in dieser Arbeit nicht näher behandelt.

2 Finanzierung

2.1 Begriff und Aufgabe

Der Begriff Finanzierung kann definiert werden als alle Maßnahmen um Zahlungsströme zu planen und durchzuführen. Nach dieser Definition sind die drei in der Literatur genannten Hauptaufgaben der Finanzierung: Die Kapitalbeschaffung, die Kapitalverwendung mittels Investitionen und eine adäquate Kapitaldisposition um den Finanzverkehr sicherzustellen. Wobei Kapital abhängig von der Laufzeit in kurz-, mittel- und langfristig, zu unterscheiden ist. Um ein Unternehmen zu finanzieren gibt es zwei Möglichkeiten: Die Innen- und die Außenfinanzierung. Innenfinanzierung bezeichnet die Kapitalfreisetzung aus dem eigenen Unternehmen. Beispiele hierfür sind Finanzierung aus Rückstellungen oder Finanzierung aus Abschreibungen. Wird jedoch Kapital von außerhalb der Gesellschaft aufgenommen, also durch Eigen- oder Fremdkapitalgeber handelt es sich um die Außenfinanzierung. Eigenkapitalgeber können zum Beispiel neue Gesellschafter oder im Zuge eines Börsengangs Aktionäre sein. Fremdkapitalgeber sind unter anderem Banken, Lieferanten und Kunden.

Ziel der Finanzierung ist es dem Unternehmen Rentabilität, Liquidität, Sicherheit und Unabhängigkeit zu ermöglichen, um Entscheidungen unabhängig von Kapitalgebern treffen zu können und einzelne Interessengruppen zu berücksichtigen.

2.2 Eingrenzung der Arbeit

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung und der Refinanzierung im internationalen Umfeld. Dabei wird der Schwerpunkt auf den Bereich der Außenfinanzierung gesetzt, nämlich der Fremdfinanzierung mittels der am Euromarkt agierenden Banken und den Absicherungsinstrumenten des Wechselkursrisikos.

Abb. 1: Eingrenzung der Arbeit

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigener Entwurf

3 Euromärkte

3.1 Definition: Euromarkt

Die Möglichkeit Kapital zu beschaffen, ohne nationale Gesetzesvorschriften und keiner direkten Kontrolle einer nationalen oder internationalen Währungsbehörde zu unterliegen, bieten die Euromärkte. Diese sollen im Folgenden vorgestellt werden.

Euromärkte sind internationale Finanzmärkte, auf denen Währungen anderer Länder aufgenommen, angelegt und gehandelt werden. Zu den Euro-Währungen gehören unter anderem der US-Dollar, der Euro, der Yen und der Schweizer Franken. So sind Euro-US-Dollar folglich US-Dollar Guthaben, die von Nicht-US-Amerikanern außerhalb der Vereinigten Staaten bei ausländischen Banken gehalten werden, zum Beispiel US-Dollar-Guthaben eines spanischen Geldinstituts bei einer Bank in London.

Besondere Charakteristika der Euromärkte sind die auf ihnen agierenden Wirtschaftssubjekte, die gehandelten Volumina und ihre geografische Lage. Die Akteure auf diesen Märkten müssen eine ausgezeichnete Bonität ausweisen. Diese können Banken, staatliche Institutionen und Unternehmen mit einem exzellenten Rating[1] sein. Andere Unternehmungen können durch beispielsweise ihre Bank indirekt auf den Euromärkten aktiv werden[2], indem sie das jeweilige Institut um die Vermittlung solcher Kredite und gleichzeitig um Garantieübernahmen, also um Avalkredite bitten.[3]

Die Transaktionen auf den Euromärkten zeichnen sich durch Beträge im hohen Millionenbereich aus. Im Hinblick auf ihre Lage befinden sich Euromarktzentren an Plätzen, an denen staatliche Interventionen gering sind. Eurozentren finden sich somit in London, Luxemburg, New York, Tokio und an „Off-Shore-Zentren“[4], die unter anderem in Hong-Kong und Singapur liegen.[5] Wobei die britische Hauptstadt gegenwärtig den wichtigsten Handelsplatz für Euro-US-Dollar darstellt. Da keine Kontrollen seitens nationaler oder internationaler Währungsbehörden stattfinden, entwickelt sich der Euromarkt nach dem Prinzip des freien Wettbewerbs, durch Angebot und Nachfrage.

3.2 Herkunft

Die Herkunft des internationalen Kapitalmarktes liegt im Kapitalverkehr zwischen den USA und Europa zu Beginn der sechziger Jahre. Durch steigende Zahlungsbilanzdefizite in den USA nahm der Bestand an Dollarguthaben im Ausland stark zu. Um den Kapitalexport zu unterbinden wurde die Zinsausgleichssteuer (Interest Equilization Tax) für ausländische Schuldner im Jahr 1964 eingeführt. Die Amerikaner mussten nun beim Kauf eines ausländischen Wertpapiers eine Steuer entrichten, die sich nach dessen Laufzeit richtete; diese Fiskalmaßnahme wurde 1974 wieder aufgehoben. „Die Zinsen auf ausländischen Dollarmärkten waren davon nicht betroffen.“[6] Um weiterhin auch für amerikanische Anleger attraktiv zu bleiben erhöhten die ausländischen Emittenten die Zinsen. Doch das Ausweichen auf europäische Kapitalmärkte war für amerikanische Anleger nur in geringem Umfang möglich, da die inländischen Kapitalmärkte daraufhin mit Zinserhöhungen reagieren müssten, welches von Währungsbehörden nicht zugelassen worden wäre. Auf Initiative verschiedener Banken entstand unter den genannten Bedingungen ein internationaler Kapitalmarkt, der durch keine staatliche Einschränkung behindert wurde. Dieser wurde als Euromarkt bezeichnet. Die Emittenten konnten nun ihren Finanzbedarf an den Euromärkten befriedigen.

Der Eurohandel dehnte sich in den folgenden Jahren über die ganze Welt aus. In den Steueroasen der Karibik und in Fernost etablierten sich weitere Euromärkte. Somit gilt die Bezeichnung Euromarkt auch für Geschäfte, die geografisch auf den außereuropäischen Plätzen getätigt werden.[7]

[...]


[1] Ratings werden bspw. von Unternehmen wie Standard & Poor’s zur Bonitätprüfung durchgeführt

[2] Siehe Abb. 3: Ablauf eines Eurogeldmarktkredits

[3] Vgl. Matschke, Jürgen (2000) Seite 57f.

[4] Definition für Offshore-Zentren laut Wirtschaftslexikon24.net: Plätze des internationalen Bankgeschäfts, die außerhalb der Reichweite der Regulierungskompetenzen nationaler Zentralbanken angesiedelt sind. Zu den Merkmalen von Offshore-Märkten zählen in der Regel günstige steuerliche Rahmenbedingungen sowie eine nicht vorhandene oder liberale Bankenaufsicht und eine hochentwickelte Informationsinfrastruktur.

[5] Vgl. Matschke, Jürgen (2000) Seite 118

[6] Abt, Roland (1986) Seite 28

[7] Vgl. Abt, Roland (1986) Seite 28ff.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Internationale Finanzierung
Untertitel
Möglichkeiten am Euromarkt und Wechselkursrisiken
Hochschule
Fachhochschule der Wirtschaft Bergisch Gladbach
Veranstaltung
Europäisches Management
Note
2,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
15
Katalognummer
V124695
ISBN (eBook)
9783640298396
ISBN (Buch)
9783640303595
Dateigröße
488 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Internationale, Finanzierung, Europäisches, Management, Wechselkurs, Risiken, Euromärkte, Absicherungsinstrumente, Finanzwirtschaft, SWAP
Arbeit zitieren
Alexander Karmann (Autor:in), 2008, Internationale Finanzierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124695

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