Die Rolle des Sündenbocks hat der Mensch schon immer schwächeren oder ´ungeliebten´ Mitmenschen zugeschrieben. So auch im Falle der vermeintlichen Hexen, die von jeher für das Leid Anderer beschuldigt, angeklagt und letztendlich auch hingerichtet wurden. Auch wenn die Zahl der Hinrichtungen nicht in die Millionenhöhe gehen, wie in einschlägiger Literatur behauptet wird, so gilt es dennoch als erwiesen, dass die Tötungen aufgrund von Hexenprozessen alleine in Deutschland in die Zehntausende gehen.
Eng verbunden mit den Hexenprozessen, die Ende des 16. bis zum 17. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichten, sind die Ketzerprozesse. Doch die Tragweite beider Hetzjagden kann man nicht nur mit missgünstigem Denunziantentum erklären. Es sind mehrere Faktoren, die für den Auswuchs der Hexen- wie auch der Ketzerverfolgungen eine Rolle gespielt haben. Dementsprechend versucht diese Hausarbeit zu klären, welche Umstände es waren, die es ermöglichte Menschen in großer Zahl ohne Beweismittel zu verurteilen und auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen. Dabei wird außerdem versucht, die Zusammenhänge zwischen den Ketzer- und den Hexenverfolgungen herauszuarbeiten.
Die Ergebnisse dieser Abhandlung sind auf neuere Forschungsliteratur zurückzuführen. Sie stützen sich vor allem auf das Buch von Soldan und Heppe ´Geschichte der Hexenprozesse´, das einen Überblick über die Entstehung und Entwicklung des Hexenglaubens gibt, sowie auf das Lexikon des Mittelalters Band 4 und 5.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Inquisition im Mittelalter
- Die Ketzerverfolgungen
- Die Ketzerprozesse
- Die Hexenprozesse des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit
- Der Ursprung des Hexensglaubens
- Die Strafverfolgung der Hexen
- Die Verurteilung und das Strafmaß in Hexenprozessen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Zusammenhänge zwischen den Ketzerprozessen des Mittelalters und den Hexenprozessen der frühen Neuzeit. Sie beleuchtet die Umstände, die die massenhafte Verurteilung und Hinrichtung von Menschen ohne ausreichende Beweise ermöglichten.
- Die Entstehung und Entwicklung der Inquisition im Mittelalter
- Die Verfolgung der Katharer als Beispiel für Ketzerverfolgung
- Der Ursprung des Hexenglaubens und die Rolle des „Malleus Maleficarum“
- Die Methoden der Strafverfolgung von Hexen
- Verurteilung und Strafmaß in Hexenprozessen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Umständen der massenhaften Verurteilungen im Kontext von Hexen- und Ketzerprozessen. Das Kapitel über die Inquisition im Mittelalter beschreibt die Verfolgung der Katharer als Beispiel für die mittelalterliche Ketzerverfolgung und die Entwicklung der Inquisition als Institution. Der Abschnitt über die Hexenprozesse thematisiert den Ursprung des Hexenglaubens und beleuchtet die Strafverfolgung der vermeintlichen Hexen.
Schlüsselwörter
Inquisition, Ketzerverfolgung, Hexenprozesse, Katharer, Malleus Maleficarum, Strafverfolgung, Mittelalter, Frühe Neuzeit, Häresie, Verurteilung, Hinrichtung.
- Arbeit zitieren
- Saskya Olympio (Autor:in), 2007, Von der Inquisition zu den Hexenprozessen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124720