Leseprobe
1 Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Grundlagen der Anerkennung und des Bösen
2.1 Anerkennungsmodelle
2.1.1 Honneth
2.1.2 Charles Taylor
2.2 Das Böse im philosophischen Diskurs
2.2.1 Rousseau
2.2.2 Susan Neiman
3 Anerkennungsmodelle in den Werken
3.1 Anerkennung als Teil der Identitätsgewähr
3.2 Anerkennung durch Gleichheit vor dem Gesetz
3.3 Anerkennung durch Liebesbeziehungen
3.4 Anerkennung durch Solidarität
4 Das Böse in den Werken
4.1 Formen des Bösen in den Charakteren
4.1.1 Franz und Spiegelberg
4.1.2 Christian und Karl
4.1.3 Franz und Christian
4.1.4 Karl und Franz
4.2 Das Böse als Resultat fehlender Anerkennung
4.3 Das Böse im Kampf um Anerkennung
5 Resultat
6 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Die folgende Arbeit setzt sich mit den Auswirkungen fehlender Anerkennung auf die Persönlichkeit und die Taten literarischer Figuren in den Werken „Die Räuber“ und „Der Verbrecher aus verlorener Ehre“ von Schiller auseinander. Viele Schriften, die im Zeitalter der Aufklärung entstanden sind, beschäftigen sich mit Verbrechen. Auch in den behandelten Texten ist der Bruch von Regeln ein zentrales Thema.
Im Zentrum des Interesses steht die Untersuchung, was einen Menschen dazu treibt, unmoralisch zu handeln und anderen Personen psychischen oder physischen Schaden zuzufügen. Dabei geht es weniger um die Verbrechen an sich, sondern um die Faktoren, die zu diesen geführt haben. Um ein umfassenderes Verständnis für das unmoralische Handeln der einzelnen Protagonisten zu schaffen, wird deren Verhalten auf Grundlage bestehender Anerkennungstheorien untersucht und verglichen. Wesentlich dabei ist, dass es nicht nur eine Form des Bösen gibt und nicht nur bestimmte Personen dazu fähig sind. Schiller beschreibt in seinen Werken vier außerordentliche Menschen, deren Taten von vielen Faktoren abhängen, die sich im Umfang dieser Arbeit nicht ergründen lassen. Allen wird jedoch Anerkennung entzogen oder verwehrt, weshalb dieser Aspekt in der folgenden Arbeit genauer untersucht wird.
Folgend wird der Frage nachgegangen in welchem Ausmaß die bösen Taten der behandelten Figuren in den Werken Schillers durch fehlende Anerkennung bedingt werden und welche Prozesse dabei eine Rolle spielen. Die These lautet, dass der Mensch nicht böse geboren wird, sondern sein Charakter durch die äußeren Zustände geformt wird. Anerkennung, sowohl von außen als auch gegenüber der eigenen Person, ist ein Grundbedürfnis und ein Teil der positiven Selbstwahrnehmung. Fehlt diese oder wird sie dem Menschen entzogen, kann sich das äußerst negativ auf den die persönliche Wahrnehmung und die Handlungen der Betroffenen auswirken. Ein Leben, das sich an die gesellschaftlichen Erwartungen richtet, ist dabei noch nicht ausreichend, um von der Außenwelt wertgeschätzt zu werden. Im Fall der vorliegenden Texte lässt sich gut erkennen, dass sowohl Außenseiterfiguren als auch beliebte Gesellschaftsmitglieder Opfer ungerechter Behandlungen seitens der Gesellschaft werden können. Ablehnung kann aus vielen Gründen geschehen und je nach Persönlichkeit und gemachten Erfahrungen, unterschiedlich aufgefasst und verarbeitet werden. Deshalb wird nicht davon ausgegangen, dass Ablehnung in jedem Fall böse Handlungen bedingt. Fehlende Anerkennung ist jedoch ein Faktor, der sich förderlich auf negative Handlungen auswirken kann.
Um der gestellten Forschungsfrage umfassend nachzugehen, wird eine Motivanalyse unter anerkennungstheoretischen Gesichtspunkten durchgeführt. Dazu wird auf anerkannte literarische Werke zurückgegriffen, die sich sowohl mit der Anerkennungsthematik, den Grundlagen des Bösen, als auch mit den Hintergründen der behandelten Texte auseinandersetzen.
Folgend werden zunächst die Grundlagen verschiedener Anerkennungsmodelle erläutert und ein kleiner Einblick in den philosophischen Diskurs des Bösen gegeben. Daran anschließend werden die behandelten Theorien mit den Werken Schillers in Verbindung gebracht und der aufgestellten These umfassend nachgegangen. Abschließend folgt ein Resümee, welches einen kurzen Überblick über die bisherigen Ergebnisse und die Beantwortung der vorangestellten Fragen umfasst.
Ziel dieser Arbeit ist aufzuzeigen, dass äußere Umstände wie fehlende Anerkennung, Menschen zu bösen Taten treiben können und jede Person zu negativen Handlungen bereit ist, wenn die Zeit und die Umstände dies begünstigen.
2 Grundlagen der Anerkennung und des Bösen
Die Frage warum es Leiden, Unrecht und Böses auf der Welt gibt, ist eine elementare der menschlichen Existenz. Die Auseinandersetzung mit dem Bösen bedingt auch das Nachdenken über das Wesen Mensch. Hinter der Faszination des Bösen steht die Frage, ob es ein Teil der menschlichen Natur ist und ob demnach jeder dazu fähig ist, wenn die Zeit und die Umstände dies begünstigen.1Als konkretes Übel tritt es immer im Leiden der Betroffenen auf. Es zehrt von dem, wogegen es sich richtet und wird immer als etwas erlebt, das jemanden schädigt oder etwas zerstört. Es ist jedoch ungenügend das Böse nur als moralische Kategorie zu bezeichnen und böses Handeln immer auf schlechte Absichten zurückzuführen. Gutes Handeln ist nicht hinreichend, um Böses zu vermeiden, und schlechte Absichten sind keine notwendigen Bedingungen für Böses. Aus diesem Grund muss der Begriff umfassender verstanden werden. Dazu benötigt es eine konkrete Analyse von spezifischen Situationen, Handlungen und Taten und ein fundiertes Hintergrundwissen. Grundlegend für die Annahme eines Zusammenhangs zwischen fehlender Anerkennung und dem Bösen im Menschen ist die These, dass die Nichtanerkennung eines Individuums einen bedeutenden Schaden für die gesamte Gesellschaft darstellen kann.2Wichtig ist zu verstehen, dass es nicht nur eine Form des Bösen gibt und nicht nur bestimmte Menschen dazu fähig sind. Es wird davon ausgegangen, dass jede Person zu unmoralischen Handlungen bereit ist, wenn die Zeit und die Umstände dies begünstigen.3Grundlage für die Figurenanalyse ist ein Verständnis der aufgegriffenen Anerkennungstheorien und die Kenntnis der philosophischen Sicht auf das Böse, weshalb diese nun erläutert und darauf folgend werkspezifisch angewandt werden.
2.1 Anerkennungsmodelle
In allen Menschen liegt der Wunsch nach Anerkennung ihrer Individualität.4 Im Verlangen nach Anerkennung liegt eine Verführung in der jedoch nicht der eigentliche Mensch als solcher erkennbar ist. Grund dafür ist, dass Anerkennung auf dem Bild das wir nach außen tragen beruht und dieses selten mit allen Aspekten unserer Persönlichkeit zusammenhängt.5 Dieses Wissen im Hintergrund muss bedacht werden, dass Anerkennung die Identität formt. Das Bild das andere von uns haben beeinflusst unsere Selbstwahrnehmung grundlegend. Es gibt verschiedene Anerkennungstheorien, welche im Rahmen dieser Arbeit nicht alle beleuchtet werden können. Vor allem die Annahmen der Anerkennungstheoretiker, Axel Honneth und Charles Taylor bieten interessante Ansätze für die nachstehende Analyse der handelnden Figuren, weshalb diese im Folgenden kurz beleuchtet werden.
2.1.1 Honneth
Nach Honneth strebt jeder Mensch nach der Anerkennung seiner Persönlichkeit und Individualität. Für das moralisch autonome Individuum ist es grundlegend von Bedeutung, dass es sich innerhalb seiner eigenen Lebensform selbst verwirklichen kann und universelle Wertschätzung erfährt. Gelingende Identität ist laut Honneth nur möglich, wenn Personen soziale Beziehungen pflegen und ihnen in diesen Verbindungen qualitative Anerkennung entgegengebracht wird. Von dieser Anerkennung ist das Selbstverständnis der Betroffenen/des Betroffenen abhängig.6Indem der Mensch als solcher geliebt wird, kann er einen vertrauensvollen Bezug zu sich selbst entwickeln. In der Genese des Menschen müssen dabei auch die Erfahrungen von Missachtung berücksichtigt werden unter deren Druck sich der Kampf um Anerkennung vollzieht.7
Dem Individuum kann nach Honneth auf den Ebenen der Liebe, des Rechts und der Solidarität Anerkennung entgegengebracht werden. Diese drei Formen der Anerkennung leitet er aus den Erfahrungen der Missachtung ab. Grundformen der Missachtung sind nach ihm der physische Übergriff, die soziale Exklusion und die Entrechtung. Dieser Rückkopplung legt Honneth die Annahme zugrunde, dass aufgrund dem individuell erlebten Unrechts ein Bewusstsein über versagte Lebenschancen geschaffen wird. Jeder Stufe ist dabei eine bestimmte Form des positiven Selbstbezugs zuzuordnen. Liebe hängt mit Selbstvertrauen, das Recht mit Selbstachtung und die Solidarität mit Selbstschätzung zusammen. Auf der Ebene der Liebe geht es um die Beziehungen zum Umfeld. Sowohl die Liebe zwischen Familienmitgliedern, Freunden als auch die Liebe zwischen Partnern fällt unter diesen Begriff. Eine gesunde Identität kann sich nur entwickeln, wenn dem Kind von Beginn an die Liebe seiner Eltern entgegengebracht wird, ihm jedoch auch Möglichkeiten zum selbstständigen Handeln geboten werden. Auf Ebene des Rechts beruht Anerkennung auf der kognitiven Achtung der Mitglieder des Gemeinwesens. Dieses ist auf formellen Regeln aufgebaut, die von allen Mitgliedern befolgt werden müssen. Das Individuum muss auf dieser Ebene die Fähigkeit zur Perspektivenübernahme besitzen. Die/der Einzelne wird anerkannt, wenn sie/er sich selbst als Träger des Rechts wahrnimmt und auch von anderen so behandelt wird. Auf Ebene der Solidarität erfolgt beidseitige solidarische Anerkennung. Das Individuum soll auf dieser mit seinen Werten und Fähigkeiten von anderen als wertvoller Teil der Gemeinschaft angesehen werden. Durch soziale Wertschätzung kann bei der Person ein Bewusstsein über die eigene Achtungswürdigkeit entstehen.8
Der Mensch ist in seinem moralischen Handeln demnach auf die zustimmende Reaktion seiner Mitmenschen angewiesen. Kommen ihm nur Mitleid, Beleidigung, Gleichgültigkeit oder Missachtung entgegen, wird er in seiner Integrität verletzt und er kann sich dadurch in eine äußerst negative Richtung entwickeln.9
2.1.2 Charles Taylor
Anerkennung ist nach Charles Taylor ein Grundbedürfnis, welches in einem dynamischen Prozess entsteht. Die Identitätsentwicklung ist dabei seiner Ansicht nach von der Person selbst und von anderen abhängig. Jeder Mensch ist einzigartig und kann sich selbst bestimmen, dennoch ist er nach Taylor nicht dazu in der Lage seine Persönlichkeit vollständig aus eigenen Mitteln, wie zum Beispiel durch Selbstreflexion, zu entwickeln. Moralische Normen entstehen in den Tiefen des Selbst, dieses wird wiederum durch andere beeinflusst und ständig überdacht. Taylors These lautet, dass die Persönlichkeit durch die Anerkennung oder Verkennung von anderen geprägt wird. Identität aus sich selbst heraus zu entwickeln und für diese einzustehen, bedeutet sich selbst zu kennen und zu wissen wie man das eigene Leben gestalten will.
Wenn von Identität gesprochen wird, muss auch nach der Authentizität gefragt werden. Nach Taylor stellt diese ein Regelwerk im Empfinden von Gut und Böse dar und befähigt Menschen zum vernünftigen Handeln.10 Um eine gelingende Identität zu entwickeln, ist es wichtig, dass das Individuum eine positive Selbstwahrnehmung hat und sich seiner Originalität bewusst ist. Die „individualisierte Identität“11 kann jede Person nur in sich selbst finden, das Ziel ist dabei die Selbstverwirklichung.12
Zudem ist der Mensch nach Taylor aber auch auf die Anerkennung von anderen angewiesen, um sich in seinem Tun gewürdigt und bestätigt zu fühlen. Diese Form der Wertschätzung verortet sich auf zwei Ebenen. Zunächst bedarf er der Anerkennung von Personen, die ihm persönlich nahestehen, wie Familie, Freundinnen/Freunde und Partnerinnen/Partner. Durch die Interaktion mit ihm wichtigen Menschen lernt er die Welt und sich selbst besser verstehen. Auf Verweigerung oder Verkennung folgt persönliches Leid. Vor allem Liebesbeziehungen sind als „Keimzelle der innerlich erzeugten Identität von hoher Bedeutung.“13 Um Menschen anzuerkennen, benötigt es einen gemeinsamen Horizont, weshalb Taylor davon ausgeht, dass jedem Menschen ein Wertekanon innewohnt.
Auf gesellschaftlicher Ebene wird Anerkennung durch das Recht verkörpert. Menschen werden auf dieser Stufe anerkannt, wenn sie so, wie alle anderen Gesellschaftsmitglieder behandelt werden. Die Gemeinschaft bietet ihren Mitgliedern aufgrund eines festgelegten Wertekanons Orientierung, legt ihnen aber auch Konformitätszwänge auf, sodass der Bedeutung der Gemeinschaft stetig weniger beigemessen wird. Vermehrt werden einzelne soziale Bindungen als Fixpunkte angesehen. Dennoch kann die Verkennung auf gesellschaftlicher Ebene als Form der Unterdrückung wahrgenommen werden, worauf der Widerstand der Betroffenen/des Betroffenen folgen kann. Das Individuum ist demnach von anderen abhängig und kann nur eine gesunde Identität entwickeln, wenn es in seinem Umfeld und von der Gesellschaft anerkannt wird.14Wenn andere eine Person als bedeutungslos und hässlich betrachten, ist es wahrscheinlich, dass diese versucht, dagegen anzukämpfen und das Bild der anderen mit aller Macht zu verändern. Demnach kann die Nichtanerkennung eines Menschen einen Schaden für die Gesamtgesellschaft darstellen.15
2.2 Das Böse im philosophischen Diskurs
Was genau das Böse ist, beschäftigt den Menschen seit jeher. Bis heute ist unklar, ob es sich dabei lediglich um die Abwesenheit des Guten handelt oder ob das Böse eine eigenständige Macht ist, die dem Guten entgegengesetzt ist. Über das Böse nachzudenken, impliziert über den Menschen selbst, seine Möglichkeiten und seine Grenzen nachzudenken.16 Die Welt ist voller Unrecht, Leid und Schrecken, was bedingt, dass der Mensch in sich auch Aggression und Zerstörungswut hat. Dies ist eine Tatsache, die zwar kaum zu akzeptieren ist, die jedoch anerkannt werden muss. Die Frage warum es Leiden, Unrecht und Böses auf der Welt gibt, ist eine elementare der menschlichen Existenz und demnach auch ein wesentlicher Bestandteil der Anthropologie.17 Vor allem woher das Böse im Menschen kommt, zählt zu den grundlegendsten Fragen, die sich Personen in Hinsicht auf das Böse stellen. 18 Hinter dem Versuch, das Böse zu rechtfertigen, zu erklären und zu begründen, steht die Intention einen Sinn in einer Welt, die voller böser Tatsachen ist, zu finden.
Moderne Philosophen und Psychologen sind der Ansicht, dass das Böse im Menschen selbst seine Wurzeln findet und es in jeder Person als Möglichkeit steckt.19 Dabei ist noch ungewiss, ob das Böse angeboren ist oder der Mensch durch äußere Umstände zu diesem getrieben wird. Um diesen Fragen nachzugehen, werden im Folgenden die Gedanken von Susan Neiman und Jean-Jacques Rousseau erläutert. Deren Ansätze sollten im darauffolgenden Teil zu einem umfassenderen Verständnis des Verhaltens der behandelten Figuren und des Bösen führen.
2.2.1 Rousseau
Rousseau vertritt die Auffassung, dass sich das Böse im Laufe der Zeit mit den Menschen entwickelt hat. Individuen haben die Macht Entscheidungen zu treffen, dadurch können sie sich auch aktiv für oder gegen das Gute entscheiden. Das Böse ist dabei an dem Leid, das es hervorruft, erkennbar.20Nach Rousseau ist der Mensch von Natur aus gut, die einzige Leidenschaft, mit welcher er geboren wird, ist die Selbstliebe. Diese ist an sich nichts Negatives, da sie ein Teil seines Selbsterhaltungsinstinkts ist. Nur durch Zufälle und äußere Umstände entwickelt sich seine Selbstliebe entweder zum Guten oder zum Schlechten. Erst wenn sich Menschen miteinander vergleichen, beginnen sie über Recht und Ordnung nachzudenken und möglicherweise empfinden sie dabei Ungerechtigkeit und in ihnen entsteht Neid. Solange es jedoch mehr übereinstimmende Einsichten als unstimmige gibt, bleibt der Mensch im Wesentlichen gut. Wenn Selbstliebe jedoch zur egoistischen Eigenliebe wird, wenn Individuen nur noch nach der Anerkennung der Außenwelt streben und ihr Wohl nur im Schaden der anderen finden, dann hat das Böse einen nahrhaften Grund. In diesem Stadium werden Eigeninteressen höher geschätzt, als die Bedürfnisse der Allgemeinheit und Lügen werden verbreitet.21Nach Taylor wird der Mensch demnach nicht böse geboren, sondern durch ein Zusammenspiel zwischen äußeren Umständen, individuellen Persönlichkeitszügen und menschliche Triebe dazu geformt. Menschen, die böses tun, fehlt oft die Empathie. Grausame Menschen zeichnet aus, dass sie die Befriedigung ihres Willens stets über das Wohl der anderen stellen.22Es gibt jedoch keine bestimmten physisch feststellbaren Eigenschaften, die Menschen dazu bringen böse zu handeln.
Wenn man das Böse verstehen will, reicht es demnach nicht aus, nur die Tat zu betrachten, vielmehr muss auf die Umstände, die zu dieser geführt haben, geachtet werden. Negative Gefühle sind Auslöser des bösen Handelns. Da Gefühle jedoch menschlich sind, besteht demnach auch die Möglichkeit, dass jede Person zum Bösen fähig ist. Dies darf nicht außer Acht gelassen werden, wenn über die Gründe des Bösen nachgedacht wird. Auch Aggressivität ist ein Teil des menschlichen Wesens. Diese ist an sich nicht zwingend negativ, kann sich jedoch in bestimmten Situationen äußerst schlecht auswirken.
[...]
1vgl. Colpe, Carsten / Schmidt-Biggemann, Wilhelm (Hg.): Das Böse. Eine historische Phänomenologie des Unerklärlichen. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 1993, S. 7.
2vgl. Bedorf, Thomas: Verkennende Anerkennung. Berlin: Suhrkamp 2010, S. 26.
3vgl. Moreau , Anne-Sophie: Das Böse. In: Philosophiemagazin 11 (2018), S. 15.
4vgl. Schäfer, Alfred / Thompson, Christiane (Hg.): Anerkennung. Paderborn/ München/ Wien/ Zürich: Ferdinand Schöningh 2010, S.15.
5vgl. Bedorf, Thomas: Verkennende Anerkennung. Berlin: Suhrkamp 2010, S.193.
6vgl. Schäfer, Alfred / Thompson, Christiane (Hg.) (2010): Anerkennung. Paderborn/ München/ Wien/ Zürich: Ferdinand Schöningh 2010, S.15.
7vgl. Rösner, Hans-Uwe: Jenseits normalisierender Anerkennung. Reflexionen zum Verhältnis von Macht und Behindertsein. Frankfurt/New York: Campus Verlag 2002, S. 120.
8vgl. Bedorf, Thomas: Verkennende Anerkennung. Berlin: Suhrkamp 2010, S.47ff.
9Rösner, Hans-Uwe: Jenseits normalisierender Anerkennung. Reflexionen zum Verhältnis von Macht und Behindertsein. Frankfurt/ New York: Campus Verlag 2000,. S. 122.
10vgl. Taylor, Charles: Multikulturalismus und die Politik der Anerkennung. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009, S. 16.
11Ebd., S. 16.
12vgl. Ebd., S. 18.
13Ebd., S. 23.
14vgl. Taylor, Charles: Das Unbehagen an der Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1995. S. 62.
15vgl. Taylor, Charles: Multikulturalismus und die Politik der Anerkennung. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009, S. 52f.
16vgl. Dalferth, Ingolf: Das Böse. Essay über die kulturelle Denkform des Unbegreiflichen. Tübingen: Mohr Siebeck 2006, S.7.
17vgl. Moreau , Anne-Sophie: Das Böse. In: Philosophiemagazin 11 (2018), S. 3ff.
18vgl. Colpe, Carsten / Schmidt-Biggemann, Wilhelm (Hg.): Das Böse. Eine historische Phänomenologie des Unerklärlichen. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 1993, S. 9ff.
19vgl. Moreau, Anne-Sophie: Das Böse. In: Philosophiemagazin 11 (2018), S. 12ff.
20vgl. Rousseau, Jean-Jacques: Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen. Stuttgart: Reclam 2003, S. 82ff.
21 vgl. Moreau , Anne-Sophie: Das Böse. In: Philosophiemagazin 11 (2018), S. 27.
22vgl. Rousseau, Jean-Jacques: Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen. Stuttgart: Reclam 2003, S. 64.