Das Ziel der Arbeit besteht darin, Christopher Clarks Buch „Die Schlafwandler“ zu kontextualisieren sowie etwaige Fehlinterpretationen der Schlafwandler kenntlich zu machen. Es soll ergründet werden, ob die Erweiterung des Betrachtungswinkels der Ereignisse im Vorfeld des Sommers von 1914 die Sachlage ändert oder nicht. Zudem wird aufgezeigt, worin die Vor- und Nachteile dieses Ansatzes liegen können.
„An der erheblichen Verantwortung des Deutschen Reiches für den Kriegsausbruch zweifelt kaum noch ein seriöser Historiker“, schrieb Gerhard Hirschfeld im Jahr 2004. Zehn Jahre später, zum 100. Jahrestag des Ausbruches des Ersten Weltkrieges, rückte demgegenüber eine neuerliche Debatte über die Kriegsschuld in den Mittelpunkt. Im Rahmen von wissenschaftlichen Veröffentlichungen, Podiumsdiskussionen, Internet- und TV-Specials sowie verschiedener Ausstellungen zeigte sich ein enormes Interesse am Ersten Weltkrieg.
Die Renaissance der Kriegsschulddebatte im öffentlichen Raum, wie sie in Deutschland seit der Fischer-Kontroverse der 1960er-Jahre nicht mehr existent gewesen war, degradierte den eigentlichen Krieg in Teilen zum Nebenschauplatz, obwohl doch überwiegend Gesamtdarstellungen des Ersten Weltkrieges um das Jahr 2014 veröffentlicht wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kurzüberblick: Die Historiografie der Kriegsschuldfrage
- >>Die Schlafwandler« kontextualisiert
- Über die Kriegsschuldfrage bei Christopher Clark
- Über den Beifall für Clark
- Über die Kritik an Clark
- Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Kriegsschuldfrage des Ersten Weltkriegs und analysiert Christopher Clarks Buch "Die Schlafwandler" im Kontext der historischen Debatte. Ziel ist es, das Buch zu kontextualisieren und mögliche Fehlinterpretationen aufzudecken. Die Arbeit untersucht, ob Clarks Erweiterung des Betrachtungswinkels auf die Ereignisse im Vorfeld des Ersten Weltkriegs die Sachlage verändert und beleuchtet Vor- und Nachteile dieses Ansatzes.
- Die Historiografie der Kriegsschuldfrage
- Die Analyse von Clarks "Die Schlafwandler"
- Die öffentliche und wissenschaftliche Rezeption von Clarks Buch
- Die Rolle Deutschlands in der Eskalation des Konflikts
- Die Verantwortung der anderen Kriegsparteien
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die aktuelle Debatte um die Kriegsschuldfrage im Kontext des 100. Jahrestags des Ersten Weltkriegs dar. Sie referiert auf die unterschiedlichen Perspektiven auf die Frage der Kriegsschuld und betont die Relevanz von Clarks Buch "Die Schlafwandler" in diesem Zusammenhang.
Kurzüberblick: Die Historiografie der Kriegsschuldfrage
Dieser Abschnitt beleuchtet die historische Entwicklung der Kriegsschulddebatte. Er zeigt auf, wie die Frage der Kriegsschuld verschiedene Phasen durchlief und die wissenschaftliche Auseinandersetzung prägte. Der Fokus liegt dabei auf der deutschen Perspektive und den Versuchen, die eigene Rolle im Krieg zu rechtfertigen.
>>Die Schlafwandler« kontextualisiert
Dieser Abschnitt analysiert Clarks Buch "Die Schlafwandler" und beleuchtet seine Argumentation hinsichtlich der Kriegsschuld. Er beschreibt die Reaktionen auf das Buch sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der wissenschaftlichen Welt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit thematisiert die Kriegsschuldfrage des Ersten Weltkriegs, die Historiografie der Kriegsschulddebatte, Christopher Clarks "Die Schlafwandler", die Verantwortung Deutschlands, die Rolle anderer Kriegsparteien und die Analyse der Ereignisse im Vorfeld des Krieges.
- Arbeit zitieren
- Denny Stangneth (Autor:in), 2022, Zur Diskussion der Kriegsschuldfrage des Ersten Weltkrieges in "Die Schlafwandler" von Christopher Clark, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1247437