Der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey des Robert-Koch-Instituts kommt zu dem Ergebnis, dass viele Kinder und Jugendliche in Deutschland sich falsch ernähren und zu wenig bewegen. Auch psychische Auffälligkeiten und Verhaltensstörungen treten immer häufiger auf. Darüber hinaus gehören bei Jugendlichen Alkohol und Zigaretten selbstverständlich zur Party und zum Feiern dazu.
Da das Verhalten des Menschen bereits in jungen Jahren geprägt wird, erscheint es wichtig, dass Bildungswissenschaftler in Gesundheitserziehung und –förderung eng mit Kindergärten und Schulen zusammenarbeiten, um durch entsprechende altersgerechte Projekte Kinder und Jugendliche an gesundheitsgerechte und –bewusste Verhaltensweisen heranzuführen. Dafür werden ne-ben Kenntnissen der Pädagogik hohe Fachkenntnisse in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Entspannung und Suchtprävention benötigt. Dabei soll für die vorliegende Arbeit folgende Definition des Begriffs „Gesundheitserziehung“ von Laaser, Hurrelmann und Wolters (1993) gelten: „Der gemeinsame Nenner ist das Verständnis, dass hiermit Aktivitäten von Personen und Institutionen zu bezeichnen sind, die auf die Verhütung von Krankheit und die Förderung von Gesundheit gerichtet sind. [...] Gesundheitserziehung und Gesundheitsbildung sind auf Aktivitäten bezogen, die vor allem in Familien und in Erziehungseinrichtungen ablaufen [...].“
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, anhand des 4CID-Modells von J. J.G. van Merriënboer einen Lehrplan für den o.g. Bildungswissenschaftler zu erstellen. Im nächsten Kapitel wird zunächst das 4CID-Modell in seinen Grundzügen anhand des praktischen Beispiels dieses Bildungswissenschaftlers beschrieben. Eine Fertigkeitenhierarchie wird erstellt, Aufgabenklassen werden mithilfe des Prinzips der vereinfachenden Annahmen ausgearbeitet, Lernaufgaben werden beschrieben und Beispiele für unterstützende Informationen dargestellt. In einem zweiten Teil werden lerntheoretische Überlegungen dargestellt, die Einbindung in didaktische Szenarien diskutiert und der Einsatz von Medien exemplarisch beschrieben. Die Arbeit endet mit einem Fazit.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass es für den Bildungswissenschaftler in der Gesund-heitserziehung und –förderung noch zahlreiche andere Einsatzmöglichkeiten und von daher auch unterschiedliche Kompetenzanforderungen gibt.
Aufgrund des Leseflusses wird im Text ausschließlich die männliche Form verwendet, wenn es um Personen geht. Es sind immer beide Geschlechter gemeint.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Beispielhafte praktische Anwendung des 4CID-Modells
- 2.1 Hierarchische Analyse der Kompetenz
- 2.2 Sequentialisierung der Aufgabenklassen
- 2.3 Entwurf von Lernaufgaben
- 2.4 Unterstützende Informationen
- 2.5 Just-in-time-Informationen
- 3 Das 4CID-Modell in der Theorie
- 3.1 Lerntheoretische Überlegungen und Aspekte des situierten Lernens
- 3.2 Geeignete didaktische Szenarien
- 3.3 Medien zur Unterstützung des Blueprints
- 4 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, anhand des 4CID-Modells von J. J. G. van Merriënboer einen Lehrplan für einen Bildungswissenschaftler im Bereich Gesundheitserziehung/-förderung zu erstellen. Die Arbeit beschreibt die praktische Anwendung des Modells und diskutiert lerntheoretische Grundlagen sowie die Integration in didaktische Szenarien und den Einsatz von Medien.
- Anwendung des 4CID-Modells in der Gesundheitserziehung
- Erstellung einer Fertigkeitenhierarchie für Bildungswissenschaftler
- Entwicklung von Lernaufgaben und unterstützenden Informationen
- Lerntheoretische Grundlagen des situierten Lernens
- Geeignete didaktische Szenarien und Medien zur Umsetzung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Das Kapitel beschreibt die Herausforderungen in der Kinder- und Jugendgesundheitserziehung in Deutschland und definiert den Begriff „Gesundheitserziehung“ nach Laaser, Hurrelmann und Wolters (1993). Es wird das Ziel der Arbeit formuliert: die Erstellung eines Lehrplans mithilfe des 4CID-Modells.
Kapitel 2 (Beispielhafte praktische Anwendung des 4CID-Modells): Dieses Kapitel erläutert das 4CID-Modell anhand eines praktischen Beispiels. Es werden die Erstellung einer Fertigkeitenhierarchie, die Ausarbeitung von Aufgabenklassen, die Beschreibung von Lernaufgaben und Beispiele für unterstützende Informationen dargestellt.
Kapitel 3 (Das 4CID-Modell in der Theorie): Dieses Kapitel behandelt die lerntheoretischen Grundlagen des 4CID-Modells, insbesondere Aspekte des situierten Lernens. Es werden geeignete didaktische Szenarien diskutiert und der Einsatz von Medien exemplarisch beschrieben.
Schlüsselwörter
4CID-Modell, Gesundheitserziehung, Gesundheitserziehung/-förderung, situiertes Lernen, Fertigkeitenhierarchie, Lernaufgaben, didaktische Szenarien, Medien, Kompetenzentwicklung, Lehrplan.
- Arbeit zitieren
- Marion Biroth (Autor:in), 2009, Das 4CID-Modell am Beispiel des Bildungswissenschaftlers in der Gesundheitserziehung/-förderung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124877