In der internationalen Auseinandersetzung wird der Regierung von George W. Bush in der anschließenden Auseinandersetzung um den zweiten Irak-Krieg und seine Nicht-Beachtung von multilateralen Entscheidungsstrukturen der Vereinten Nationen sowie der machtpolitische Umsetzung des Feldzuges gegen den Irak immer wieder Parallelen zum "Machiavellismus" vorgeworfen. Diese Ideenlehre wurde von Florentiner Niccoló Machiavelli (1469 – 1527) begründet in seinen beiden Hauptwerken "Der Fürst" (1513) und "Discorsi" (1513 – 1517). Gerade das "Buch vom Fürsten" versucht als Ratgeber für Herrscher praktische Handlungsanweisungen zu erteilen, die oftmals als rücksichtlose Machtpolitik unter Ausnutzung aller Mittel interpretiert wird: "Da es vom Belieben der Menschen abhängt, ob sie Zuneigung empfinden, und vom Willen des Herrschers, ob sie Furcht empfinden, darf ein kluger Herrscher sich nur auf das verlassen, worüber er zu bestimmen hat, und nicht auf das, worüber andere bestimmen. Nur soll er bemüht sein, dem Hass zu entgehen, wie ich bereits erwähnte."
Ich möchte versuchen die Außenpolitik des Präsidenten Bush vor diesem Hintergrund zu beleuchten und werde mich dazu auf den Irak-Krieg und die militärische Intervention 2003 konzentrieren. Dazu möchte ich meine These untersuchen, dass George W. Bush durchaus den machiavellistischen Ratschlägen gefolgt ist – diese aber an die Herausforderungen der heutigen Zeit angepasst hat.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltliche Einführung und Gliederung
- Inhaltliche Einführung zur Hausarbeit
- Gliederung der Hausarbeit
- Niccolò Machiavelli – Begründer der Staatsräson
- Hintergründe zum Leben Niccolò Machiavelli
- Machiavelli und seine Hauptwerke „Der Fürst“ und „Discorsi“
- Auszüge aus der politischen Ideenlehre in „Der Fürst“
- Politik von George W. Bush
- Hintergründe zum Leben George W. Bush
- Intervention und Umsetzung des Irak-Krieges 2003
- Begründungen und Hintergründe zum Irak-Krieg
- Diskussion der Ausgangsthese
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die These, dass George W. Bushs Außenpolitik, insbesondere im Hinblick auf den Irak-Krieg 2003, Parallelen zum Machiavellismus aufweist. Die Arbeit vergleicht Bushs Entscheidungen mit den politischen Ideen Niccolò Machiavellis, unter Berücksichtigung der zeitlichen Unterschiede.
- Biographie und politische Ideen Machiavellis
- Analyse des Irak-Krieges 2003
- Vergleich der politischen Strategien von Bush und Machiavelli
- Bewertung der Machiavellischen Einflüsse auf Bushs Entscheidungen
- Die Rolle der Machtpolitik im 21. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einführung in die Thematik und die Gliederung der Hausarbeit. Es wird der Kontext des Irak-Krieges nach den Anschlägen vom 11. September 2001 und der daraus resultierenden Kritik an Bushs Politik beleuchtet. Die These der Arbeit wird vorgestellt: Bushs Politik weist Parallelen zum Machiavellismus auf.
Kapitel 2: Dieses Kapitel behandelt das Leben und Wirken von Niccolò Machiavelli, seine politischen Erfahrungen in Florenz und die Entstehung seiner Hauptwerke „Der Fürst“ und „Discorsi“. Ein Schwerpunkt liegt auf den historischen und politischen Umständen, die seine Werke prägten. Auszüge aus der politischen Ideenlehre des „Fürsten“ werden vorgestellt.
Kapitel 3: Hier wird der Lebensweg George W. Bushs dargestellt und die Hintergründe des Irak-Krieges analysiert. Die Begründungen der Bush-Administration für den Krieg und die Art und Weise der Kriegsführung werden im Detail untersucht.
Schlüsselwörter
Machiavellismus, George W. Bush, Irak-Krieg, Staatsräson, Machtpolitik, Außenpolitik, Terrorismus, Internationale Beziehungen, „Der Fürst“, „Discorsi“, Republik Florenz.
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- Dipl.-Pol. Björn Richter (Author), 2008, George W. Bush – ein Anhänger von Machiavelli?!, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124946