Möchte man sich ein Bild über die katholischen Armenfürsorgepraktiken des 19. Jahrhunderts machen, so kommt man wohl an Mutter Rosa und ihrer Gründung nicht vorbei.
Das Profil der Waldbreitbacher Franziskanerinnen passt sich entsprechend gut in die Armenfürsorge des 19. Jahrhunderts ein: Wie Wilhelm Liese schreibt, war der Tätigkeitsbereich der neuen Genossenschaften in diesem Zeitrahmen weniger das traditionelle Spital, sondern eine neue Form der Pflege: die Hauskrankenpflege. Die Waldbreitbacher Schwestern waren somit auch eine von vielen neu entstandenen caritativen Gemeinschaften.
Die neu entstandenen Waldbreitbacher Schwestern waren also auch ein Produkt des „Ordensfrühlings“, innerhalb dessen eine ungemein große Zahl von neuen Gemeinschaften entstand. Sie konzentrierten sich nicht auf die traditionelle Spitalpflege, sondern auf die ambulante Hauskrankenpflege und trafen damit den Nerv der Zeit.
Was macht diese Waldbreitbacher „Erfolgsstory“ darüber hinaus so interessant?
Dieser Frage soll diese Seminararbeit nachgehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Kontext
- Das Leben Mutter Rosas (1826-1906)
- Ihre Kindheit
- Ihre Jugend
- Anfänge der Gemeinschaft
- Intrigen gegen M. Rosa
- Ihr Tod
- Translation und Seligsprechungsprozess
- Das Wirken der Waldbreitbacher Franziskanerinnen
- Die Marienhaus GmbH – Weitere Entwicklungen
- Waisenfürsorge
- Ambulante Krankenpflege
- Lazarettdienst
- Filialen in Deutschland
- Ordensniederlassungen in den USA, Niederlande und Brasilien
- Kulturkampf und Maigesetze
- Äußere und innere Weiterentwicklung der Gemeinschaft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Leben von Mutter Rosa Flesch und die Entwicklung der von ihr gegründeten Waldbreitbacher Franziskanerinnen. Der Fokus liegt auf der Armenfürsorge im 19. Jahrhundert und der Rolle der Gemeinschaft in diesem Kontext.
- Das Leben und Wirken von Mutter Rosa Flesch
- Die Gründung und Entwicklung der Waldbreitbacher Franziskanerinnen
- Katholische Armenfürsorgepraktiken im 19. Jahrhundert
- Die ambulante Krankenpflege und Waisenfürsorge der Gemeinschaft
- Der Einfluss des Kulturkampfes auf die Gemeinschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt die Bedeutung von Mutter Rosa und den Waldbreitbacher Franziskanerinnen für die Geschichte der katholischen Armenfürsorge im 19. Jahrhundert. Der historische Kontext beleuchtet die gesellschaftlichen Veränderungen, wie Bevölkerungswachstum und Verstädterung, die zur Verarmung beitrugen. Kapitel 3 skizziert das Leben von Mutter Rosa, von ihrer armen Kindheit bis zu den Intrigen, die sie erlebte. Die Kapitel 4 beschreibt das Wirken der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, ihre verschiedenen Tätigkeitsfelder (Waisenfürsorge, ambulante Krankenpflege, Lazarettdienst), die Ausbreitung der Gemeinschaft in Deutschland und ins Ausland, sowie die Herausforderungen des Kulturkampfes.
Schlüsselwörter
Mutter Rosa Flesch, Waldbreitbacher Franziskanerinnen, Katholische Armenfürsorge, 19. Jahrhundert, ambulante Krankenpflege, Waisenfürsorge, Kulturkampf, caritative Gemeinschaften, Hauskrankenpflege.
- Arbeit zitieren
- Christian Baltes (Autor:in), 2007, Neugründung im Dienst der Armen und Vernachlässigten: Rosa Flesch und die Waldbreitbacher Franziskanerinnen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125218