Rom wandelte sich, wie Augustus meinte, von einer Stadt aus Ziegeln, zu einer Stadt aus Marmor. Mit dieser Beschreibung charakterisiert er ein umfangreiches Bauprogramm, eine gewaltige Selbstinszenierung, welche im Verlaufe seiner Herrschaft über Rom seine machtpolitischen Zielstellungen unterstützte.
Der Begriff Politik leitet sich aus dem griechischen Begriff polis für Stadt oder Gemeinschaft ab. Mit ihm wird vorausberechnendes, innerhalb der Gesellschaft auf ein bestimmtes Ziel gerichtetes Verhalten bezeichnet. Dieses Verhalten findet in unterschiedlichen Formen statt und wurde wissenschaftlich in verschiedene Kategorien eingeteilt. Eine Hauptkategorie ist dabei die Machtpolitik.
Im Folgenden wird dargestellt wie es Augustus gelang, seine Baupolitik als Teil von zielstrebiger Machtpolitik einzusetzen. Sie war dabei Ausdruck seiner geschickten Steuerung und Beeinflussung des Baugeschehens im Römischen Reich, zur Vermittlung von bildhaften Darstellungen als auch für pragmatische Zwecke im Sinne seiner Machtinteressen. Dazu wird in Kapitel zwei erläutert, wie Augustus diese Baupolitik den jeweiligen Erfordernissen seiner Herrschaftszeit angepasst hat. Im Mittelpunkt von Kapitel drei stehen die dabei bestimmenden baupolitischen Inhalte und Ausdrucksformen. Mit eindrucksvollen Repräsentationsbauten, durch die Suggestionskraft von Architektur und Kunst, aber auch mit einer Vielzahl von populären Zweckbauten, unterstützte Augustus seine Machterlangung, den Machterhalt und die Absicherung seiner Nachfolge. Besonders prägnante Beispiele aus diesem Baugeschehen werden dazu im Weiteren aufgeführt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Augustus: Monarch einer Republik und Bauherr
- Formen augusteischer Baupolitik
- Götterbezug und Siegeskult
- Prinzeps, Friedensstifter und Patron
- Dynastie und Nachfolge
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Baupolitik des Augustus und deren Rolle als Instrument seiner Machtpolitik. Es wird analysiert, wie Augustus Baumaßnahmen strategisch einsetzte, um seine Herrschaft zu festigen und seine Ideologie zu verbreiten.
- Augustus' Baupolitik als Teil seiner Machtstrategie
- Die Symbolik augusteischer Bauwerke und ihre ideologische Funktion
- Die Beziehung zwischen augusteischer Baupolitik und der römischen Gesellschaft
- Die Rolle religiöser und dynastischer Aspekte in der Baupolitik
- Der Einfluss der Baupolitik auf das Stadtbild Roms
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung bietet eine Einführung in das Thema und beschreibt den Kontext der augusteischen Baupolitik.
Kapitel 2: Augustus: Monarch einer Republik und Bauherr beleuchtet die politische Situation und die Machtergreifung des Augustus. Es wird gezeigt, wie er seine Baupolitik an die Erfordernisse seiner Herrschaft anpasste.
Kapitel 3: Formen augusteischer Baupolitik analysiert die verschiedenen Aspekte der augusteischen Baupolitik, unterteilt in die Unterkapitel "Götterbezug und Siegeskult", "Prinzeps, Friedensstifter und Patron", und "Dynastie und Nachfolge". Die Unterkapitel behandeln jeweils die jeweiligen Themenschwerpunkte, z.B. die Nutzung von Bauwerken zur Legitimation der Herrschaft und zur Stärkung des Kaiserkults.
Schlüsselwörter
Augustus, Baupolitik, Machtpolitik, Rom, Prinzipat, Kaiserkult, Propaganda, Architektur, Stadtplanung, Dynastie, Res Gestae Divi Augusti, Ara Pacis Augustae, Mausoleum Augusti, Forum Romanum, Forum Augustum.
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- Jan Andrejkovits (Author), 2009, Die Baupolitik des Augustus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125279