Die nachfolgende Bachelorarbeit soll genau folgenden Fragestellungen nachgehen: Sind verschiedene Beschwerden der Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe 1 auf eine Glutenunverträglichkeit zurückzuführen? Sind diese ebenfalls betroffen? Könnte die Schule und speziell der AES-Unterricht ein optimaler Rahmen für die Aufklärung über Weizenunverträglichkeiten sein und findet eine solche womöglich bereits statt?
Dazu werden zunächst auf theoretischer Ebene unterschiedliche Weizenunverträglichkeiten voneinander abgrenzt und der aktuelle Forschungsstand beleuchtet. Anschließend folgt die Einordnung der gesellschaftlichen Relevanz dieser Thematik. Einen besonderen Stellenwert nehmen dabei der Bezug zu den Schüler*innen der Sekundarstufe 1 und die Frage, wie diese in den Lehrauftrag an weiterführenden Schulen eingebunden sind. Durch die Untersuchung der derzeitigen Bildungslage und des aktuellen Lernangebots für die Sekundarstufe 1 soll aufgezeigt werden, inwiefern dieses Thema in der Sekundarstufe 1 bisher eine Rolle spielt. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse wird ein Unterrichtsentwurf konzipiert und vorgestellt, bevor die Arbeit mit einem Fazit abgeschlossen wird.
Immer mehr Menschen reden von einer Weizenallergie oder Glutenunverträglichkeit. Immer mehr Leute meiden das Brot. Dabei liegt laut Statistiken der Prozentanteil der Bevölkerung weltweit, die tatsächlich an einer Glutenunverträglichkeit leidet, gerade mal bei 1%. In Bezug auf die in der Bevölkerung vermeintlich wahrgenommene Glutenunverträglichkeit scheint dieser Prozentsatz paradox und wirft gleichzeitig die Frage auf, ob diese Beschwerden tatsächlich auf das Gluten zurückzuführen sind, oder die vermehrten Beschwerden über das Weizenprotein noch andere Ursachen haben. Nahrungsunverträglichkeiten gegen Weizen wurden bereits vor 100 Jahren diagnostiziert und im Jahre 1950 wurde Gluten erstmals als Auslöser dafür verantwortlich gemacht. Heute ist bekannt, dass im Weizen auch andere Inhaltsstoffe gesundheitliche Probleme hervorrufen können und ein breites Spektrum an unterschiedlichen Weizen-bezogenen Krankheiten existiert. Trotz dieser bestehenden Erkenntnisse auf diesem Forschungsgebiet ist das Thema in der Forschung höchst aktuell und gilt noch immer als nicht ausreichend erforscht. Dementsprechend verläuft die Aufklärung über dieses Thema schleppend, was in der Gesellschaft zu einer erhöhten Rate an Fehlernährung und bei Betroffenen zu erheblichen Lebenseinschränkungen führen kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Hintergrund
- 2.1 Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- 2.2 Weizenunverträglichkeiten
- 2.2.1 Zöliakie
- 2.2.2 Weizenallergie
- 2.2.3 NCWS
- 2.3 Ursachenforschung der NCWS
- 2.3.1 FODMAPS
- 2.3.2 ATI
- 2.3.3 Anbaubedingungen und Verarbeitung
- 3. Methodik
- 4. Relevanz des Themas
- 4.1 Weizen
- 4.1.1 Weizen als „Hauptgetreide“ der Deutschen
- 4.1.2 Weizen als gesundheitlich empfohlenes Lebensmittel
- 4.2 Weizenunverträglichkeiten
- 4.2.1 Zunahme an Forschung
- 4.2.2 Erhöhte Medienpräsenz
- 4.2.3 Angeblicher Anstieg der Unverträglichkeiten
- 4.2.4 Erhöhte Fehlernährung
- 4.1 Weizen
- 5. Weizenunverträglichkeiten in der Sekundarstufe I
- 5.1 Im Bildungsplan
- 5.2 In Schulliteratur
- 5.3 Sonstige Quellen
- 6. Diskussion
- 7. Unterrichtskonzept: Weizenunverträglichkeiten
- 7.1 Kompetenzen bei der Einführung des Unterrichtskonzepts
- 7.2 Allgemeines & Übersicht
- 7.3 Die Unterrichtsstunden
- 8. Schlussbetrachtung
- 8.1 Reflexion des methodischen Vorgehens
- 8.2 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit dem Thema Weizenunverträglichkeiten und deren Relevanz im Kontext des AES-Unterrichts der Sekundarstufe I. Sie untersucht den aktuellen Forschungsstand, die gesellschaftliche Wahrnehmung des Themas und die Einbindung in den Bildungsplan. Ziel ist es, ein Unterrichtskonzept zu entwickeln, das Schüler_innen der Sekundarstufe I über verschiedene Formen von Weizenunverträglichkeiten aufklärt.
- Untersuchung der verschiedenen Formen von Weizenunverträglichkeiten (z. B. Zöliakie, Weizenallergie, NCWS)
- Analyse der Ursachenforschung für Nicht-zöliakische Weizensensitivität (NCWS)
- Bewertung der gesellschaftlichen Relevanz von Weizenunverträglichkeiten
- Beurteilung der Integration von Weizenunverträglichkeiten im Unterricht der Sekundarstufe I
- Entwicklung eines Unterrichtskonzepts zur Aufklärung über Weizenunverträglichkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Problematik von Weizenunverträglichkeiten anhand von Beispielen aus der Lebenswelt von Schüler_innen der Sekundarstufe I und stellt die Forschungsfrage nach der Relevanz des Themas für den AES-Unterricht.
Im zweiten Kapitel wird der theoretische Hintergrund des Themas beleuchtet. Verschiedene Formen von Weizenunverträglichkeiten werden definiert und die Ursachenforschung für NCWS wird näher betrachtet.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Methodik der Arbeit, während das vierte Kapitel die gesellschaftliche Relevanz des Themas beleuchtet.
Im fünften Kapitel wird die Einbindung von Weizenunverträglichkeiten in den Bildungsplan der Sekundarstufe I sowie in Schulliteratur und sonstigen Quellen untersucht.
Kapitel sechs bietet eine Diskussion zu den gewonnenen Erkenntnissen, bevor im siebten Kapitel ein Unterrichtskonzept zur Aufklärung über Weizenunverträglichkeiten vorgestellt wird.
Die Schlussbetrachtung reflektiert das methodische Vorgehen der Arbeit und fasst die gewonnenen Erkenntnisse zusammen. Sie blickt zudem auf zukünftige Forschungsperspektiven.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Weizenunverträglichkeiten, Glutenunverträglichkeit, Zöliakie, Weizenallergie, NCWS, FODMAPS, ATI, AES-Unterricht, Sekundarstufe I, Bildungsplan, Unterrichtskonzept, Aufklärung, Fehlernährung, Gesundheitsförderung.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2020, Weizenunverträglichkeiten als Unterrichtsgegenstand in der Sekundarstufe 1, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1253143