In dieser Diplomarbeit wird zum Ausdruck gebracht, daß Vertrauen große Bedeutung für das Wirtschaftsleben besitzt und dass Organisationen auf die Allokation von Vertrauen angewiesen sind.
Während der Bedarf an Vertrauen in vielen Unternehmen gewachsen ist, sind zahlreiche gegenwärtigen Entwicklungstendenzen geeignet, die bereits existenten innerbetrieblichen Vertrauensverhältnisse zu untergraben. Globalisierung, verschärfter internationaler Wettbewerb, Kostendruck, Massenarbeitslosigkeit sind Phänomene, die das Vertrauen der Beschäftigten ins Management zerstören und die Grundlagen des deutschen Systems der industriellen Beziehungen erschüttern. Denn die Produktivkraftentwicklung und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland basierten in der Vergangenheit ganz entscheidend auf einer spezifischen Vertrauensbeziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Es wird eine Art Bestandsaufnahme zur Thematisierung von Vertrauen vorgenommen (Kap.2).
Im Kap. 3 werden die klassischen Vertreter der Vertrauensforschung mit ihren Theorien erwähnt, um das Basisverständnis aufzubauen, daß für das weitere Vorgehen notwendig ist.
Das Vertrauensmodell beginnt mit einer Identifizierung der situativen Bedingungen, unter denen Vertrauen in Organisationen relevant wird. Kontexte, die sich durch Verhaltensunsicherheit, Verlustgefahr und Entscheidungsfreiheit des Individuums auszeichnen, erzeugen einen Vertrauensbedarf (Kap. 4).
Daran knüpft die Vertrauensentscheidung betrieblicher Akteure als ein Resultat von rationalen, emotionalen und habituellen Prozessen konzipiert. Kalküle, Gefühle und Gewohnheit sind die Grundlage. Danach wird erläutert, welche Strukturen innerhalb von Organisationen günstig sind für eine positive Vertrauensentscheidung und die Genese von Vertrauen. Hat sich ein Individuum für Vertrauen entschieden oder vertraut es gar routinemäßig, geht zumeist auch mit bestimmten Handlungen einher. Es wird auch auf einige der Kosten eingegangen, die durch Misstrauen erzeugt werden.
Im 5. Kapitel findet der Leser einige Ratschläge, die es möglich machen anhand einer Mitarbeiterbefragung das Vertrauen in der Organisation zu messen und im Kap. 6 einige konkrete Tipps, die helfen können das Vertrauensniveau zu halten/zu erhöhen bzw. das Vertrauen zu entwickeln.
Im letzten Kapitel (Kap. 7) befindet sich eine Liste mit den besten Arbeitgeber Deutschlands, gemessen daran, wie hoch die Mitarbeiter der Organisation bzw. dem Management vertrauen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definitionen
- 2.1 Der Begriff des Vertrauens
- 2.3 Der Begriff „Vertrauensmanagement“
- 3. Allgemeine Theorien des Vertrauens
- 3.1 Die Theorie von Erikson
- 3.2 Die Theorie von Deutsch
- 3.3 Die Theorie von Rotter
- 3.4 Die Theorie von Zand
- 4. Vertrauensmanagement im Unternehmen
- 4.1 Vertrauensmanagement
- 4.2 Semantische Grenzen und organisationstheoretische Verortung
- 4.2.1 Vier allgemeine Merkmale von Vertrauen
- 4.2.2 Vertrauensbedarf in Organisationen
- 4.3 Die Vertrauensentscheidung
- 4.3.1 Kalküle
- 4.3.2 Gefühle
- 4.3.3 Gewohnheit
- 4.4 Die Vertrauensfaktoren
- 4.4.1 Gesellschaftliche Vertrauensfaktoren
- 4.4.2 Organisationale Vertrauensfaktoren
- 4.4.3 Personale Vertrauensfaktoren
- 4.5 Vertrauensmanagement
- 4.5.1 Die Vertrauenshandlung
- 4.5.2 Wesensmerkmale einer vertrauensvollen Handlung
- 4.5.2 Funktion von Vertrauen für Individuen, Teams und Organisationen
- 4.6 Misstrauen als Kostenfaktor
- 5. Mitarbeiterbefragung als Barometer für Vertrauen
- 5.1 Haupttypen einer Mitarbeiterbefragung
- 5.2 Anonymität und Datenschutz
- 5.3 Vollbefragung versus Stichprobenbefragung
- 5.4 Inhalt der Mitarbeiterbefragung
- 5.5 Methodische Aspekte
- 5.6 Aufbau eines MAB-Fragebogens
- 5.7 Information der Mitarbeiter
- 5.8 Datenerhebung
- 5.9 Datenanalyse
- 5.9.1 Elementare Auswertung
- 5.9.2 Auswertung von freien Kommentaren und offenen Fragen
- 5.10 Folgeprozesse
- 5.11 Zusammenfassung der Phasen und Schritte einer Mitarbeiterbefragung
- 6. Vertrauensaufbau bzw. -erhaltung
- 7. Die vertrauenswürdigsten Arbeitgeber Deutschlands
- 7.1 Beurteilungskriterien
- 7.2 Der Wettbewerb
- 7.3 Ergebnisse des Wettbewerbes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Bedeutung von Vertrauensmanagement für die individuelle Handlungsfähigkeit und das Funktionieren betrieblicher Prozesse. Sie analysiert verschiedene Theorien des Vertrauens und deren Anwendung im Unternehmenskontext. Ein besonderer Fokus liegt auf der Mitarbeiterbefragung als Instrument zur Messung und Förderung von Vertrauen.
- Definition und Bedeutung von Vertrauen im betrieblichen Kontext
- Theorien des Vertrauens und deren Relevanz für Organisationen
- Faktoren, die Vertrauen in Unternehmen beeinflussen
- Mitarbeiterbefragungen als Methode zur Erfassung des Vertrauensklimas
- Methoden zum Aufbau und zur Erhaltung von Vertrauen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 dient als Einleitung. Kapitel 2 definiert die Kernbegriffe „Vertrauen“ und „Vertrauensmanagement“. Kapitel 3 beleuchtet verschiedene allgemeine Theorien des Vertrauens. Kapitel 4 erörtert das Vertrauensmanagement im Unternehmen, einschließlich der Vertrauensentscheidung und relevanter Faktoren. Kapitel 5 beschreibt die Mitarbeiterbefragung als Methode zur Messung von Vertrauen, inklusive methodischer Aspekte und Datenanalyse. Kapitel 6 befasst sich mit dem Aufbau und der Erhaltung von Vertrauen.
Schlüsselwörter
Vertrauensmanagement, Vertrauen, Misstrauen, Mitarbeiterbefragung, Organisation, individuelle Handlungsfähigkeit, betriebliche Prozesse, Theorien des Vertrauens, Vertrauensfaktoren.
- Quote paper
- Viktoria Wolf (Author), 2006, Vertrauensmanagement - Individuelle Handlungsfähigkeit und das Funktionieren betrieblicher Prozesse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125343