Die systematische Vermittlung von Kenntnissen über das demokratische politische System verstehen mit dem Ziel, autonome und mündige Bürger zu erziehen gilt als übergeordnetes Ziel der schulischen politischen Bildung, da nur so die demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland aufrechterhalten werden kann. Diese gesellschaftspolitische Relevanz des Politikunterrichts steht somit in Verbindung mit der Frage, wie die Lehrkräfte des Faches die Effektivität ihres Unterrichts verbessern können. Insbesondere muss hierbei auf die Aspekte im Rahmen der Unterrichtsplanung sowie die Gewichtung der verschiedenen Kompetenzdimensionen geachtet werden.
Soll der Schwerpunkt im Unterricht eher auf der Vermittlung des Fachwissens liegen oder soll zum Beispiel vermehrt versucht werden, die Kompetenzdimensionen der „Einstellung und Motivation“ zu fördern, wie sie im „Modell der Politikkompetenz“ von Detjen et al. definiert werden? Um die Unterrichtsschwerpunkte als Lehrkraft angemessen gewichten zu können, ist es also notwendig, sich über den Zusammenhang und die Wechselwirkungen zwischen den unterschiedlichen Facetten des Politikunterrichts bewusst zu sein. Zeigen Schülerinnen und Schüler, die ein größeres Interesse für das Fach aufweisen, bessere Leistungen im Bereich des Fachwissens auf beziehungsweise lernen diese aufgrund ihres Interesses effektiver? Diese Frage, welche wichtige Informationen für die Diagnose der Lernstände der Lernenden beinhaltet und zudem auch für die Vermittlung der Lerninhalte relevant ist, wird im Rahmen dieser Forschungsskizze thematisiert.
Dazu werden zunächst im Rahmen des theoretischen Hintergrunds verschiedene Intelligenztheorien präsentiert, welche die Grundlage für die Beantwortung der Frage darstellen, inwiefern sich Intelligenz messen lässt beziehungsweise welche Aspekte dabei differenziert werden sollten. Nachdem der Begriff des Interesses thematisiert wird, werden zudem einige Ergebnisse aus der empirischen Forschung beschrieben, welche den Zusammenhang von Intelligenz und Interesse nahelegen. Um den Bogen zum domänespezifischen Wissen im Bereich des Politik- beziehungsweise Sozialwissenschaftsunterrichts zu spannen, wird des Weiteren ein aus der Politikdidaktik stammendes Modell thematisiert, welches von einem Zusammenhang zwischen Effektivität des Unterrichts und dem Interesse sowie den Einstellungen der Lernenden ausgeht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Hintergrund
- Fragestellung
- Studiendesign
- Erwarteter Erkenntnisgewinn im Hinblick auf die eigene Professionalisierung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Forschungsskizze zielt darauf ab, den Zusammenhang zwischen dem politischen Interesse von Schülerinnen und Schülern und ihrem fachspezifischen Wissen im Bereich Politik zu untersuchen. Sie analysiert, ob und wie sich das Interesse an politischer Bildung auf die Lernergebnisse in diesem Fachbereich auswirkt.
- Intelligenztheorien und deren Einfluss auf die Messung von Fähigkeiten
- Der Zusammenhang zwischen Interesse und Intelligenz
- Das Konzept der Politikkompetenz und die Bedeutung von Einstellungen und Motivationen
- Die Rolle von C-Tests in der Messung von politischem Wissen
- Der erwartete Erkenntnisgewinn für die eigene Professionalisierung als Lehrkraft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel stellt die zentrale Forschungsfrage vor und beleuchtet die gesellschaftliche Relevanz des Politikunterrichts sowie die Notwendigkeit, die Effektivität des Unterrichts zu verbessern. Es untersucht die Bedeutung der Unterrichtsplanung und die Gewichtung der Kompetenzdimensionen, insbesondere in Bezug auf die Beziehung zwischen Fachwissen und Interesse.
- Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Intelligenztheorien, die die Grundlage für die Beantwortung der Forschungsfrage bilden. Es erklärt die Konzepte der fluiden und kristallinen Intelligenz sowie deren Entwicklung über die Lebenszeit. Der Begriff des Interesses wird definiert und mit den Ergebnissen empirischer Forschung in Verbindung gebracht. Außerdem wird ein politikdidaktisches Modell vorgestellt, das den Zusammenhang zwischen der Effektivität des Unterrichts und dem Interesse sowie den Einstellungen der Lernenden betont.
- Fragestellung: Dieses Kapitel erläutert die Herleitung der Forschungsfrage, die sich auf den Zusammenhang zwischen politischem Interesse und fachspezifischem Wissen im Bereich Politik konzentriert. Es wird untersucht, ob Schülerinnen und Schüler mit größerem Interesse bessere Leistungen in Fachwissen erbringen und ob dies auf einen effektiveren Lernprozess zurückzuführen ist.
- Studiendesign: Dieses Kapitel präsentiert das Studiendesign, das sich mit der Durchführung von Messungen des politischen Interesses und des Fachwissens in Form von C-Tests befasst.
Schlüsselwörter
Die Forschungsskizze konzentriert sich auf die Themen politische Bildung, Intelligenztheorien, fluide und kristalline Intelligenz, Interesse, Einstellungen, Motivation, Politikkompetenz, C-Tests, Fachwissen und Professionalisierung.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2021, Zusammenhänge zwischen dem politischen Interesse von Schülern und ihrem fachspezifischen Wissen im Bereich Politik. Eine Forschungsskizze, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1253631