Kaum ein anderes Thema erlebt aufgrund immer größer werdender humanitärer Katastrophen und internationaler Entwicklungen eine solche Hochkonjunktur. Die Internationale Gemeinschaft erhob die Konfliktprävention in den Wertigkeitsrang zentraler Themen, da man erkannte, dass Krisenvorbeugung aufgrund immer geringerer werdender personeller und finanzieller Ressourcen effektiver ist, als Friedensicherung und Wiederaufbauhilfe nach Ausbruch von gewalttätigen Konflikten.
Seit Mitte der Neunziger Jahre ist Konfliktprävention zu einem wichtigen Thema der Europäischen Außen- und Entwicklungspolitik mutiert. Das neue Politikfeld der Konfliktprävention ist erst im Aufbau, leider gibt es noch immer sehr viele Kompetenzaufteilungsschwierigkeiten zwischen dem Rat und der Europäischen Kommission.
Ich möchte in meiner Arbeit die Kapazitäten der Europäischen Kommission aufzeigen, da ihr Aufgabengebiet die der langfristigen Krisenprävention ist. Nachdem ich Vorsorge besser als Nachsorge halte, liegt auch hier der Motor der Präventionsarbeit.
Durch Vorbeugen kann viel menschliches Leid erspart bleiben und finanzielle Belastungen können geringer gehalten werden. Ich werde zu belegen versuchen, dass die Europäische Kommission auf dem Gebiet des relativ neuen Politikfeldes der Konfliktprävention, die treibende Kraft ist.
Der Frage wie effektiv die Konfliktprävention der EU ist, werde ich durch eine kritische Analyse zum Schluss beantworten und mögliche Lösungsvorschläge anbieten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Zugang
- Definitionen
- Internationale Sicherheit
- Konfliktprävention
- Geschichtliche Entwicklung
- Institutionen
- Die Kommission
- Langfristige Konfliktprävention
- EU-Erweiterung
- Wirtschaftliche und strukturelle Stabilität als Konfliktprävention
- Handelsbeziehungen
- Frühwarnmechanismus
- Check-List für root causes
- Kurzfristige Konfliktprävention
- Generelle Massnahmen
- Rapid Reaction Mechanism - RRM
- Politischer Dialog und EU-Sonderbeauftragte
- Sanktionen
- Programme und Initiativen
- Länderspezifische Strategiepapiere
- Wiederaufbauprogramme
- Conflict Prevention Partnership
- Stabilitätsinstrument
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle der Europäischen Kommission in der Konfliktprävention. Das Hauptziel ist es, die Kapazitäten der Kommission im Bereich der langfristigen Krisenprävention aufzuzeigen und deren Effektivität kritisch zu analysieren. Der Fokus liegt auf der Präventionsarbeit, da Vorbeugung als effektiver und kostengünstiger im Vergleich zu Friedensicherung und Wiederaufbau angesehen wird.
- Konzept der „failed states“ und deren Ursachen
- Definition und Unterscheidung von verschiedenen Konfliktpräventionsansätzen (eng und weit)
- Langfristige und kurzfristige Konfliktpräventionsmaßnahmen der EU
- Rolle der Europäischen Kommission in der Konfliktprävention
- Bewertung der Effektivität der EU-Konfliktpräventionspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung hebt die wachsende Bedeutung der Konfliktprävention angesichts humanitärer Katastrophen hervor und führt in die Thematik der Arbeit ein. Der theoretische Zugang beleuchtet das Konzept der „failed states“ und deren Ursachen. Im Kapitel zu den Definitionen wird der Begriff der internationalen Sicherheit erläutert und die EU-Definition von Konfliktprävention vorgestellt. Die folgenden Kapitel befassen sich mit der historischen Entwicklung der EU-Konfliktpräventionspolitik, den beteiligten Institutionen, sowie den lang- und kurzfristigen Maßnahmen.
Schlüsselwörter
Konfliktprävention, Europäische Union, Europäische Kommission, Failed States, Internationale Sicherheit, Langfristige Maßnahmen, Kurzfristige Maßnahmen, Krisenprävention, Friedenskonsolidierung, EU-Außenpolitik.
- Arbeit zitieren
- Karin Rammerstorfer (Autor:in), 2006, Konfliktprävention in der EU, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125381