„Die Welt mit anderen Augen sehen...“ nirgends finden diese geflügelten Worte so häufig Verwendung wie im Film. In fast jedem Film bekommt der Zuschauer die Handlung zwischenzeitlich durch die Augen einer Figur gezeigt. Dem ungeschulten Auge fallen solche „Point-of-View-Shots“ erst beim zweiten Hinsehen auf, aber sie sind ein wichtiger Bestandteil, wenn es darum geht, dem Zuschauer eine Figur näher zu bringen. Doch was sind eigentlich Point-of-View-Shots und wie werden sie wann und wo angewendet? Welche Wirkung haben sie auf den Zuschauer und welche erzähltheoritschen Potenziale stecken in ihnen? Im Verlauf meiner Arbeit werde ich zwei Point-of-View-Theorien von Edward Brannigan diskutieren. Zum einen die Point-of-View-Struktur, die das Stilmittel „Point-of-View“ in einem filmanalytischen Kontext betrachtet und zum anderen die Fokalisierungstheorie, die, die narratolgischen Strukturen in und um so einen Point-of-View-Shot erläutert. In einem zweiten Schritt werde ich versuchen, die beiden Theorien in ihren Ansätzen auf den Film „My little eye“ anzuwenden . Hierbei werde ich auch die Grenzen und Potenziale beider Theorien in diesem Film aufzeichnen.
Wird der Film zitiert, so sind die in den Klammer gehaltenen Zahlen, als Zeitangabe im Sinne von -Stunde:Minute:Sekunde- zu verstehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist ein Point of View Shot?
- Edward Brannigan: Die Point of View Struktur
- Arten und Varianten des Point-of-View
- Edward Brannigan: Fokalisierung
- Interne Fokalisierung
- Externe Fokalisierung
- My Little Eye (Marc Evans, 2002)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Edward Brannigans Theorien zur Point-of-View-Struktur und Fokalisierung im filmischen Kontext. Sie analysiert, wie diese Theorien auf den Film „My Little Eye“ angewendet werden können und welche Grenzen und Potenziale sie in diesem spezifischen Fall aufweisen.
- Point-of-View-Shots als filmisches Stilmittel
- Brannigans sechs Elemente der Point-of-View-Struktur
- Arten und Varianten der Point-of-View-Struktur nach Brannigan
- Brannigans Fokalisierungstheorie (interne und externe Fokalisierung)
- Anwendung der Theorien auf den Film "My Little Eye"
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Point-of-View-Shots im Film ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 definiert den Point-of-View-Shot und seine Funktion. Kapitel 3 erläutert Brannigans Point-of-View-Struktur mit ihren sechs Elementen (Punkt, Blick, Übergang, vom Punkt aus, das Objekt, die Figur) und verschiedenen Varianten (prospektiv, retrospektiv, geschlossen, verzögert, offen, kontinuierlich, manipuliert, multipel, eingebettet). Kapitel 4 behandelt Brannigans Fokalisierungstheorie, unterscheidend zwischen interner und externer Fokalisierung.
Schlüsselwörter
Point-of-View-Shot, Fokalisierung, Edward Brannigan, Filmtheorie, Filmanalyse, "My Little Eye", Subjektive Perspektive, Erzählperspektive, Montage, Interne Fokalisierung, Externe Fokalisierung.
- Arbeit zitieren
- Tobias Heitmann (Autor:in), 2008, Brannigans Point-of-View-Struktur und Fokalisierungstheorie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125440