Mediationsverfahren haben das Ziel, nach Problemlösungen zu suchen, „… die für alle am Konflikt Beteiligten akzeptabel sind“ (Zilleßen: 1998: 214) und zeichnen sich durch die Anwesenheit eines Mediators aus. Der Mediator bietet den Konfliktparteien die Möglichkeit, ihre Meinungen und Befindlichkeiten mitzuteilen und er ist gleichzeitig für den Aufbau eines Gesprächs zwischen den Parteien verantwortlich, besitzt dabei aber keine Entscheidungsbefugnis. Mediatoren lösen den Konflikt jedoch nicht, sie vermitteln.
Dabei stellt das Mediationsverfahren sehr hohe Anforderungen und Erwartungen an den Mediator wie z. B. die Neutralität gegenüber den Beteiligten, ein Grundverständnis der Materie, Kenntnisse über politische und verwaltungsrechtliche Verfahren“ (vgl. Geis 2005: 90). Der Mediator versucht das Klima zwischen den Beteiligten zu verbessern ohne jedoch als Schiedsrichter zu fungieren, oder eine Lösung vorzugeben. „Seine Aufgabe ist es weniger, Situationen, Projekte zu gestalten und Menschen dabei zu Eigenkompetenz zu verhelfen; er muß vorhandenes Wissen anwenden, übersetzen“ (Heintel 1998: 48).
Im Nachfolgenden möchte ich auf die Erwartungen eingehen, welche an einen Mediator gestellt werden, seine Ziele und Aufgaben beleuchten, eine mögliche Vorgehensweise in einem Mediationsverfahren darstellen und dann zwei mögliche Mediatorenrollen, die Prozess- oder Inhalts- bzw. Ergebnisorientierte ablaufen können vorstellen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Erwartungen an die Rolle des Mediators
- 2.1. Besondere bzw. förderliche Kompetenzen des Mediators
- 3. Ziele und Aufgaben des Mediators
- 4. Vorgehensweise des Mediators im Verfahren
- 5. Zwei mögliche Mediatorenrollen
- 6. Fazit
- 7. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Rolle des Mediators in Mediationsverfahren. Ziel ist es, die Erwartungen an den Mediator, seine Aufgaben und Vorgehensweisen zu beleuchten und verschiedene Mediatorenrollen zu präsentieren.
- Erwartungen und Kompetenzen des Mediators
- Aufgaben und Ziele des Mediators im Verfahren
- Vorgehensweise des Mediators
- Unterschiedliche Mediatorenrollen (prozess- vs. inhaltsorientiert)
- Herausforderungen für den Mediator
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Einführung in das Thema Mediation und die Rolle des Mediators als vermittelnde Instanz, die keine Entscheidungsbefugnis besitzt. Hervorhebung der hohen Anforderungen an den Mediator.
Kapitel 2 (Erwartungen an die Rolle des Mediators): Beschreibung der notwendigen Fähigkeiten und Eigenschaften eines Mediators, wie Selbstvertrauen, Einfühlsamkeit und Kommunikationsfähigkeit. Betonung der Bedeutung von Neutralität und Akzeptanz durch die Konfliktparteien. Diskussion der Verfahrensgerechtigkeit und der Notwendigkeit der Zustimmung aller Parteien zur Mediation.
Kapitel 2.1 (Besondere bzw. förderliche Kompetenzen des Mediators): Ausführliche Betrachtung spezifischer Kompetenzen, wie Grundkenntnisse im Recht, die Kunst des Spiegelns von Argumenten und das Herstellen eines Gleichgewichts zwischen den Konfliktparteien. Herausforderung, sich inhaltlich zurückzuhalten, trotz vorhandener Lösungsansätze.
Schlüsselwörter
Mediator, Mediation, Konfliktlösung, Konfliktparteien, Neutralität, Kompetenzen, Verfahrensgerechtigkeit, Kommunikation, Kooperation, Prozessbegleitung, Inhaltsorientierung, Ergebnisorientierung.
- Arbeit zitieren
- Jörg Hilpert (Autor:in), 2006, Die Rolle des Mediators in Mediationsverfahren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125476